Sarkozy sieht durch Trump stärkere internationale Rolle Frankreichs und Europas

In der Amtszeit des designierten US-Präsidenten Donald Trump dürften Frankreich und Europa nach Einschätzung des französischen Ex-Staatschefs Nicolas Sarkozy international an Gewicht gewinnen. In den kommenden Jahren würden Frankreich und Europa "auf die internationale Bühne zurückkehren", so der 61-Jährige.
Titelbild
Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy.Foto: Patrick Aventurier/Getty Images
Epoch Times18. November 2016

In der Amtszeit des designierten US-Präsidenten Donald Trump dürften Frankreich und Europa nach Einschätzung des französischen Ex-Staatschefs Nicolas Sarkozy international an Gewicht gewinnen.

„Die USA werden sich von ihrer Führungsrolle zurückziehen, und das ist eine fantastische Möglichkeit für Frankreich und Europa“, sagte Sarkozy am Donnerstagabend bei einer TV-Debatte von Frankreichs konservativen Präsidentschaftsanwärtern.

In den kommenden Jahren würden Frankreich und Europa „auf die internationale Bühne zurückkehren“, sagte der 61-jährige frühere Staatschef (2007-2012), der bei der Präsidentschaftswahl im Frühjahr 2017 den Elysée-Palast zurückerobern will. „Amerika wird nicht da sein, um uns in den Schatten zu stellen.“

Sein innerparteilicher Rivale Alain Juppé warnte dagegen in der TV-Debatte, Trumps Präsidentschaft bedeute einen dreifachen „Schock“ in den Bereichen Handel, Verteidigung und Umwelt.

Die sieben konservativen Präsidentschaftsanwärter traten am Donnerstagabend letztmals vor der ersten Runde der Vorwahl am Sonntag im Fernsehen gegeneinander an. Zentrale Themen waren die internationale Politik, Europa, Bildung und Soziales.

Empört reagierte Sarkozy auf eine Frage zu neuen Vorwürfen der illegalen Wahlkampffinanzierung aus Libyen im Jahr 2007. Die Frage sei „unwürdig“, fuhr der Ex-Staatschef einen Fernsehmoderator an. „Schämen Sie sich nicht, einem Mann Gehör zu verschaffen, der im Gefängnis saß, der unzählige Male wegen Verleumdung verurteilt wurde und der ein Lügner ist?“

Ein umstrittener französisch-libyscher Geschäftsmann hatte kürzlich erklärt, er habe Sarkozy und seinem Umfeld vor der Präsidentschaftswahl 2007 drei Mal Koffer mit insgesamt fünf Millionen Euro aus Libyen gebracht. Schon in der Vergangenheit hatte der Mann Sarkozy vorgeworfen, für seinen Präsidentschaftswahlkampf Geld vom damaligen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi bekommen zu haben. Beweise erbrachte er aber nie. Sarkozy hat die Vorwürfe stets vehement abgestritten. Die Justiz ermittelt.

Bei Frankreichs Konservativen findet am Sonntag die erste Runde der Vorwahl für die Präsidentschaftswahl 2017 statt. Die entscheidende Stichwahl wird eine Woche später ausgetragen. Während Umfragen lange Zeit ein Duell zwischen Juppé und Sarkozy vorhersagten, konnte zuletzt Ex-Premierminister François Fillon aufholen.

Der Vorwahl der Republikaner kommt eine zentrale Bedeutung zu: Bei der Präsidentschaftswahl im April und Mai gilt der konservative Kandidat als haushoher Favorit. Erwartet wird eine Stichwahl zwischen einem konservativen Politiker und Marine Le Pen. Dem unbeliebten Amtsinhaber François Hollande oder einem anderen Sozialisten werden so gut wie keine Chancen eingeräumt, die erste Wahlrunde zu überstehen. (afp)



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