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Ab jetzt darf Deutschland nicht mehr ausatmen – es hat sein CO2-Budget für 2018 aufgebraucht

Deutschland hat bis zum 28. März schon so viel Kohlendioxid ausgestoßen, wie zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens für das gesamte Jahr 2018 erlaubt wäre.

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Ein 10-jähriges Mädchen holt sich einen Zweig heran, um den zarten Duft der Kirschblüten tief einzuatmen.

Foto: Chip Somodevilla/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Deutschland hat bis Ende des Monats schon so viel Kohlendioxid ausgestoßen, wie zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens für das gesamte Jahr 2018 erlaubt wäre. Die 217 Millionen Tonnen CO2 wurden in Deutschland bereits bis zum 28. März erreicht, wie aus einer Berechnung von Zukunft Erdgas mit Unterstützung der Nymoen Strategieberatung hervorgeht.
Die Berechnung basiert auf einer Studie vom Ökoinstitut und Prognos, die von der Naturschutzorganisation WWF in Auftrag gegeben wurde.
Im letzten Jahr wurde diese Marke am 3. April und damit erst eine Woche später erreicht.
Laut dem Pariser Klimaabkommen sollen lt. einer Studie weltweit bis 2050 nicht mehr als 890 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden. Das globale Budget rechnete Zukunft Erdgas mittels eines Pro-Kopf-Schlüssels in nationale Budgets um: Danach steht Deutschland zwischen 2015 und 2050 eine Menge von 9,9 Milliarden Tonnen Kohlendioxid zur Verfügung.
Legt man die tatsächlichen Emissionen zwischen 2015 und 2017 zugrunde, dürften 2018 in Deutschland etwa 217 Millionen Kohlendioxid ausgestoßen werden. Diese Marke wurde nun bereits am 28. März erreicht.

Brancheninitiative Zukunft Erdgas fordert die Abschaltung weiterer Kohlekraftwerke

Der Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Erdgas, Timm Kehler, kritisierte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe von Mittwoch, Deutschland stoße dieses Jahr voraussichtlich „erneut viermal so viele klimaschädliche Gase aus, als dies nach dem Pariser Klimaschutzabkommen für das gesamte Jahr 2018 erlaubt wäre“. Das CO2-Budget sei „sogar noch eine Woche früher als im Vorjahr“ aufgebraucht gewesen.
Um die Pariser Klimaziele doch noch zu erreichen, müssten laut WWF weitere Kohlekraftwerke abgeschaltet und ein regionaler Preis für Kohlendioxid in Europa eingeführt werden.
Wie der Leiter für Klimaschutz von WWF Deutschland, Michael Schäfer, den Funke-Medien sagte, wären ohne zusätzliche Stilllegungen im Jahr 2020 noch Braunkohlekraftwerke mit einer Kapazität von 18 Gigawatt in Betrieb. Er forderte die Stilllegung von sieben Gigawatt der ältesten Braunkohlekapazitäten bis dahin.
Zudem solle in Europa ab 2020 eine CO2-Abgabe von mindestens 25 Euro je ausgestoßener Tonne von Industrie und Kraftwerksbetreibern erhoben werden, wie dies von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgeschlagen worden sei. (afp)

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