„Dagegen war 2015 ein Kinderfasching“: Politiker warnen vor neuer Flüchtlingswelle aus der Türkei
Politiker warnen auf Twitter vor einem möglichen Migrantenstrom aus der Türkei. "Coronavirus, ein Absacken der globalen Wirtschaft und eine neue Flüchtlingswelle könnten zur härtesten Belastungsprobe der EU seit ihrem Bestehen werden," schreibt beispielsweise Heinz-Christian Strache.

Flüchtlinge in Idlib.
Foto: Burak Kara/Getty Images
Gerüchte über eine Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge in Richtung Europa haben in der Türkei Migranten in Bewegung gesetzt. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete beispielsweise von rund 300 Menschen, die sich auf den Weg in Richtung eines Grenzübergangs in Edirne gemacht hätten.
Die Provinz grenzt sowohl an Griechenland als auch an Bulgarien. Andere kämen in der Provinz Canakkale nahe Ayvacik zusammen, um per Boot auf die griechische Insel Lesbos und damit in die EU zu gelangen.
Transportfirma: „Hier ist die Tür zu Europa“
Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, dass sich Migranten in den Städten Izmir, Mugla und Canakkale sammelten für die Reise Richtung EU. In Mugla hätten einige Gummiboote mitgebracht. Flüchtlinge versuchen regelmäßig, mit Booten aus der Türkei nach Griechenland überzusetzen.
In Istanbul kamen Menschen Medien zufolge unter anderem im Stadtteil Zeytinburnu zusammen, um in Sammeltaxis und Bussen nach Edirne oder in Küstenorte zu fahren. Auf CNN Türk war ein Mann einer Transportfirma zu hören, der Menschen anlockte mit dem Slogan „Hier ist die Tür zu Europa“. Der Sender TRT zeigte Szenen von Migranten, die im Morgengrauen an einem Strand standen, oder über Felder liefen. Die Bilder ließen sich nicht unmittelbar verifizieren.
Offene Grenzen – offiziell nicht bestätigt
Eine offizielle Bestätigung gab es zu den angeblich „offenen Grenzen“ nicht. Beobachter hielten die vor allem von regierungsnahen Medien lancierten Berichte zunächst für ein Mittel, Druck aufzubauen und Hilfe für die Situation im nordsyrischen Idlib zu bekommen.
Zuvor waren offiziellen Angaben nach bei einem syrischen Luftangriff in Idlib in der Nacht auf Freitag mindestens 33 türkische Soldaten getötet worden. In der letzten Rebellenhochburg ist das syrische Militär mithilfe der Schutzmacht Russland auf dem Vormarsch. Die Türkei, die in dem Konflikt islamistische Rebellen unterstützt, hat dort Beobachtungsposten. Sie versucht unter anderem, eine Waffenruhe zu erreichen. Hunderttausende fliehen vor syrischen und russischen Angriffen auch in Richtung türkische Grenze. Das hatte in der Türkei, die bereits Millionen Flüchtlinge beherbergt, Sorgen ausgelöst.
Warnung vor IS-Terroristen
Erdogan hatte mehrfach betont, sein Land werde einen neuen Zustrom von Flüchtlingen „nicht alleine schultern können“ und „alle europäischen Länder würden die negativen Folgen zu spüren bekommen“.
In den sozialen Medien wird unterdessen von den fliehenden Menschen aus Idlib gewarnt, da viele von ihnen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angehören könnten. Idlib ist bekanntermaßen eine Hochburg der Islamisten.
Efgani Dönmez, ehemaliger österreichischer Abgeordneter zum Nationalrat, schreibt beispielsweise auf Twitter:
Der österreichische FPÖ-Politiker Leo Kohlbauer schreibt:
Der ehemalige österreichische Vize-Bundeskanzler Heinz-Christian Strache schreibt:
Ein weiterer User schreibt:
(so/dpa)
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