Corona-Pandemie im Newsticker: Griechenland: Ausgangsbeschränkungen bis 4. Mai – Friseurbesuch wird wegen Corona-Vorgaben teurer
Neuer Epoch Times Sonderdruck zur Corona-Pandemie:
Die 2. Sonderausgabe beleuchtet die Hintergründe, warum wir uns in diesen Schwierigkeiten befinden – und wie wir uns vor der Gefahr schützen können, in medizinischer wie auch mentaler Hinsicht.
Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.
Donnerstag 23. April:
16:11 Uhr: 26 Millionen Arbeitslose wegen Coronavirus-Pandemie in den USA
Mehr als 26 Millionen Arbeitslose in fünf Wochen: In den USA steigen die Arbeitslosenzahlen wegen der Coronavirus-Pandemie weiter massiv an. In der vergangenen Woche meldeten sich 4,4 Millionen Menschen neu arbeitslos, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Damit verloren binnen fünf Wochen rund 26,4 Millionen Menschen ihren Job. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen verlangsamt sich aber, während der US-Kongress ein neues Milliarden-Hilfspaket auflegt.
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind in den USA und weltweit verheerend: Das Virus und die Maßnahmen zu dessen Eindämmung haben die Wirtschaftsaktivität in vielen Branchen weitgehend zum Erliegen kommen lassen. Zahlreiche Betriebe mussten zumindest vorübergehend schließen. Betroffen sind unter anderem Hotels, Bars und Restaurants, der Einzelhandel und der Tourismussektor.
In den USA begann die Arbeitslosigkeit Mitte März, massiv anzusteigen: In der Woche vom 15. bis 21. März verloren 3,3 Millionen Menschen ihren Job, in den folgenden Wochen dann knapp 6,9 Millionen, 6,6 Millionen, 5,2 Millionen und nun 4,4 Millionen. Die Zahlen machen das Ausmaß der Krise deutlich. Zugleich zeigen sie, dass sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit verlangsamt.
15:17 Uhr: Friseurbesuch wird wegen Corona-Vorgaben teurer
Aufgrund von neuen Hygienevorgaben in der Corona-Krise werden viele Friseurbesuche in Deutschland teurer. Der mit dem neuen Arbeitsschutzstandard einhergehende zeitliche Mehraufwand sowie die Kosten für Schutzausrüstung führten zu einem moderaten Anstieg der Preise, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, an diesem Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Männliche Kunden müssten demnach noch tiefer in die Tasche greifen, da der Trockenhaarschnitt vorerst nicht erlaubt sei. Mit dem Schutzstandard soll für die Zeit nach der Öffnung der Friseursalons ab dem 4. Mai das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus verringert werden.
Der Verband Deutscher Friseurunternehmen rechnet mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von ein bis zwei Euro, wie der Radiosender MDR Jump berichtete. Die Betreiberin eines Friseursalons im sächsischen Hoyerswerda sagte dem Sender, dass sie für den zusätzlichen Aufwand eine Pauschale von 1,50 Euro pro Kunde einführen werde.
15:10 Uhr: „Rock am Ring“-Initiator: „Wir fühlen uns allein gelassen“
Nach dem Shutdown aller Konzerte und der Absage der großen Open-Air-Festivals diesen Sommer hat der Konzertveranstalter Marek Lieberberg der Politik vorgeworfen, die Musikbranche in der Coronakrise im Stich zu lassen. Die Not der Konzertveranstalter sei „offenbar nicht im Fokus“, sagte Lieberberg dem Magazin Cicero. „Wir fühlen uns in unserem Dilemma allein gelassen.“
Grundsätzlich fehle es an Bewusstsein dafür, dass die Live-Erfahrung für Millionen von Menschen ein Grundbedürfnis darstelle, welches kulturelle, geistige, soziale und wirtschaftliche Impulse auslöse. Lieberberg kritisierte insbesondere Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Gerade wenn man deren Verzicht auf Rückzahlung angezahlter Kulturprojekte und die Milliarden an Subventionen für Theater, Oper und Klassikkonzerte zur Kenntnis nehme, „würden wir uns über eine ähnliche Wertschätzung der Live-Musikindustrie freuen“, sagte Lieberberg. Konkret forderte er von der Politik Orientierung und einen Rettungsschirm. Es gebe Szenarien für viele Industriebereiche, aber da passe man offenbar nicht in das Schema.
Von Verständnis spüre man jedenfalls „wenig bis nichts“. Weder der Stärkste noch der Branchenbeste könne einen endlosen Lockdown aushalten, so Lieberberg. Er appellierte an die Fürsorgepflicht des Staates angesichts derart massiver Eingriffe. „Dieser sofortige Knock-out für die moderne Kultur betrifft Hunderttausende existenziell.“ Die Vielzahl von Veranstaltern und ihre Teams seien nur „die Spitze des Eisbergs“. Dazu zählten Künstler, Crews, Aufbauhelfer, Techniker, Bühnenbauer, Tausende von Ordnern, all die Dienstleister und Zulieferer. „Und die meisten von ihnen sind nicht in einer privilegierten Situation, über Reserven oder Rücklagen zu verfügen“, sagte Lieberberg.
15:06 Uhr: Baden-Württemberg erlaubt nach Gerichtsurteil Öffnung größerer Geschäfte mit abgetrennter Verkaufsfläche
Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern können künftig durch Abtrennung von Verkaufsflächen in begrenztem Umfang öffnen. Nach einer Gerichtsentscheidung ändert das Land die Richtlinie zur Öffnung von Einrichtungen des Einzelhandels.
Zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts Sigmaringen erklärten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Wir haben die Verwaltungsgerichtsentscheidung zur Kenntnis genommen. Das Land wird auf die Einlegung von Rechtsmitteln verzichten und das Wirtschaftsministerium wird durch eine Änderung der Gemeinsamen Richtlinie zur Öffnung von Einrichtungen des Einzelhandels ermöglichen, dass Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern durch Abtrennung von Verkaufsflächen in begrenztem Umfang öffnen können.“
Geschäfte, die bisher wegen Überschreitung der Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern geschlossen bleiben müssen, dürfen somit einzelne Bereiche bis zu einer Gesamtverkaufsfläche von 800 Quadratmetern abtrennen und diese abgetrennte Fläche für den Verkauf öffnen. Die abgesperrten Verkaufsflächen dürfen für den Kundenverkehr nicht zugänglich sein. Die sonstigen Hygiene- und Abstandsregeln für den Einzelhandel sind zu beachten. Die Neuregelung gilt ab dem 23. April 2020.
14:45 Uhr: Griechenland verlängert Ausgangsbeschränkungen bis 4. Mai
Griechenland hat die Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise um eine Woche bis zum 4. Mai verlängert. Dadurch verzögere sich auch die Umsiedlung hunderter älterer und kranker Flüchtlinge aus den überfüllten Lagern auf den ägäischen Inseln aufs Festland, teilte ein Regierungssprecher am Donnerstag mit. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis werde nächste Woche über Lockerungen der am 22. März verhängten Ausgangssperre informieren.
Die Rückkehr zur Normalität werde langsam und schrittweise im Mai und Juni erfolgen und wöchentlich überprüft, fügte der Sprecher hinzu. Nur wenige Geschäfte haben in Griechenland noch geöffnet, unter anderem Banken, Supermärkte und Restaurants mit Lieferdienst. Die Menschen müssen zudem die Behörden informieren, wenn sie ihre Wohnung aus einem wichtigen Grund verlassen.
Durch die Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen werde sich die Verlegung der Flüchtlinge „leicht verzögern“, sagte der Sprecher. Ursprünglich sollten unter anderem am Samstag 1500 Menschen aus dem größten Lager auf Lesbos auf das Festland gebracht werden. Die Zahl der Migranten, die verlegt werden, wurde nun nach örtlichen Behördenangaben reduziert.
14:41 Uhr: Altmaier dämpft Hoffnungen auf normalen Sommerurlaub
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dämpft die Hoffnungen der Bürger auf einen normalen Sommerurlaub. „Jeder Bürger muss wissen, dass niemand ihm garantieren kann, dass eine gebuchte Reise auch wirklich stattfinden wird“, sagte er der „Bild“.
Bei der Entscheidung für Reise-Möglichkeiten im Sommer sei vieles nicht von Deutschland abhängig. „Die allermeisten Ferienflieger sind am Boden, weil es in den meisten Ländern gar keine Landeerlaubnis gibt, weil sie ihre Grenzen geschlossen haben, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.“ Man könne niemandem eine Sicherheit vorgaukeln, die es gar nicht gibt. „Wir wissen nicht, wie sich die Krise in anderen Ländern entwickeln wird“, so der CDU-Politiker. Im Falle von Reise-Absagen verteidigte der Wirtschaftsminister die Möglichkeit für Reiseunternehmen, statt Erstattungen einen Gutschein auszugeben.
„Für viele Reiseanbieter wäre es sehr wichtig, wenn sie Gutscheine ausstellen könnten. Ich bin überzeugt, dass viele auch bereit sind, noch etwas draufzulegen, damit der Gutschein attraktiv ist.“ Für Menschen in Notlage solle es allerdings eine Härtefall-Regelung geben. Ausgeschlossen werden soll laut Altmaier aber, dass der Wert eines Gutscheins später durch eine mögliche Insolvenz des Unternehmens verloren gehe. „Ich kann auch allen versichern, wenn sie einen Gutschein akzeptieren und dem Unternehmer etwas Unerwartetes geschieht, diese Gutscheine nicht einfach verloren sind“, sagte er.
14:35 Uhr: In Corona-Infektionsherd bei Paris nur bei 26 Prozent der Menschen Antikörper
Eine Herdenimmunität gegen das neuartige Coronavirus liegt in Frankreich laut einer Studie des Pariser Pasteur-Instituts offenbar noch in weiter Ferne. Die Forscher untersuchten 661 Lehrer, Schüler eines Gymnasiums in Crépy-en-Valois im Département Oise und deren Familien, wie es in der am Donnerstag auf der Website MedRxiv veröffentlichten Studie heißt. Dabei kam heraus, dass nur 26 Prozent eine Corona-Infektion durchgemacht und Antikörper entwickelt haben.
Dies reicht den Forschern zufolge bei Weitem nicht aus, um eine Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen zuzulassen. Ab einem gewissen Anteil von Immunisierten an der Gesamtbevölkerung gilt eine Pandemie auch ohne Impfstoff als beherrschbar. Diese sogenannte Herdenimmunität liegt demnach bei etwa 60 bis 70 Prozent – vorausgesetzt, dass die Antikörper wirklich zu einer mehrere Monate andauernden Immunität führen.
An der Schule in Crépy-en-Valois nördlich von Paris infizierten sich zwischen Februar und März 41 Prozent der Schüler und Schulmitarbeiter mit dem Coronavirus, aber nur elf Prozent der Verwandten. Insgesamt haben innerhalb dieses sogenannten Cluster also nur 26 Prozent Antikörper entwickelt. Von den 171 untersuchten Infizierten mussten 5,3 Prozent ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sie waren im Schnitt 49 Jahre alt, die restlichen Erkrankten 18 Jahre alt. Mindestens 17 Prozent der Infizierten wiesen keine Symptome auf. Rund 88 Prozent der Menschen mit Symptomen berichteten von Geruchs- und Geschmacksverlust. Zudem erkrankten Raucher seltener als Nichtraucher. Bei Rauchern sei im Fall einer Ansteckung das Risiko für Komplikationen allerdings höher, warte Fontanet.
14:20 Uhr: Mittlerweile mehr als 22.000 Corona-Tote in Spanien
In Spanien sind mittlerweile mehr als 22.000 Menschen durch die Corona-Pandemie ums Leben gekommen. In den vergangenen 24 Stunden seien 440 Corona-Tote gezählt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Donnerstag mit. Damit stieg die landesweite Zahl der Todesopfer auf 22.157. Nur in den USA und in Italien gibt es noch mehr Corona-Tote.
Die Tageszahl der Corona-Toten in Spanien stieg zum dritten Mal in Folge. Am Montag hatte sie mit 399 Todesfällen den niedrigste Stand seit vier Wochen erreicht, am Dienstag waren es dann 430 und am Mittwoch 435. Zum Höhepunkt der Corona-Krise in Spanien hatte es am 2. April 950 Corona-Tote binnen eines Tages gegeben.
Die Zahl der Covid-19 Infektionen stieg am Donnerstag um 4600 auf landesweit 213.000 Fälle. Mehr Ansteckungen wurden bisher nur in den USA nachgewiesen. Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa erklärte, sein Land erreiche diese Woche zwar seine „Ziele der Verlangsamung“, es befinde sich aber weiterhin „in einer harten Phase der Epidemie“. In Spanien gelten seit dem 14. März strikte Ausgangsbeschränkungen, die am Mittwoch bis zum 9. Mai verlängert wurden. Eine „langsame und schrittweise“ Lockerung der Regelungen könne für die zweite Mai-Hälfte avisiert werden, erklärte Regierungschef Pedro Sánchez aus diesem Anlass.
11:37 Uhr: Vietnam lockert Corona-Beschränkungen nach sechs Tagen in Folge ohne Neuinfektion
Nur 268 offiziell bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und keine Todesfälle – angesichts dieser vorläufigen Bilanz hat Chinas Nachbarland Vietnam damit begonnen, die Ausgangsbeschränkungen zu lockern. In Hanoi etwa hatten am Donnerstag ein paar Cafés wieder geöffnet, die Straßen der sonst so wuseligen Hauptstadt waren aber weiterhin fast leer.
Am Mittwoch hatte die vietnamesische Regierung nach sechs Tagen in Folge ohne registrierte Neuansteckungen mit dem Coronavirus verfügt, dass einige Läden und Dienstleistungsbetriebe wieder öffnen dürfen. Nach den ersten Corona-Fällen in China hatte Vietnam Anfang Februar als eines der ersten Länder alle Flüge aus und in die Volksrepublik gestrichen. Mehrere Dörfer in der Nähe von Hanoi wurden wegen erster Infektionsfälle unter Quarantäne gestellt, die Kontakte von Infizierten wurden genau zurückverfolgt. Seit Anfang April gelten in Vietnam Ausgangsbeschränkungen.
Experten weisen darauf hin, dass in Vietnam relativ wenig auf das Virus getestet wird. Dass die Ausbreitung des Erregers durch frühe strikte Maßnahmen eingedämmt wurde, ziehen sie aber nicht grundsätzlich in Zweifel.
11:27 Uhr: Drei europäische Biotechnologieunternehmen bündeln Forschung zu Corona-Impfstoff
Drei europäische Biotechnologieunternehmen wollen bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs zusammenarbeiten. Der in Italien ansässige Pharmahersteller ReiThera, die deutsche Leukocare AG und das belgische Unternehmen Univercells vereinbarten eine „strategische Zusammenarbeit für die Entwicklung und großvolumige Produktion“ eines Impfstoffs gegen Covid-19, wie sie am Donnerstag gemeinsam mitteilten. Klinische Studien mit dem Impfstoffkandidaten sollen demnach voraussichtlich im Sommer beginnen.
Die drei Partner wollten dabei ihre jeweiligen Stärken und Fachkenntnisse in die Zusammenarbeit einbringen, um die Entwicklung des Impfstoffs zu beschleunigen, hieß es. Ziel seit ein Impfstoff mit sogenannten Vektorviren, bei denen bekannte, harmlose Viren als Grundlage genommen werden.Mit gentechnischen Mitteln werden dem Proteine des neuartigen Coronavirus zugesetzt. Damit soll dem Immunsystem eine Covid-19-Infektion vorgegaukelt werden. Geimpfte bauen dadurch einen Immunschutz auf. Ähnliche Forschungsansätze verfolgen weltweit auch andere Unternehmen und Wissenschaftler.
Nach Angaben des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen liefen inzwischen weltweit mindestens 96 Impfstoffprojekte an. Dazu zählt auch das deutsche Biotechnologieunternehmen BioNTech. Es erhielt mittlerweile die deutschlandweit erste Zulassung für einen klinischen Test mit einem möglichen Covid-19-Impfstoff.
11:18 Uhr: Merkel sieht Coronakrise als „demokratische Zumutung“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Coronakrise als „demokratische Zumutung“ bezeichnet. „Denn sie schränkt genau das ein, was unsere existenziellen Rechte und Bedürfnisse sind“, sagte Merkel am Donnerstag im Bundestag in ihrer Regierungserklärung zum anstehenden Videogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs. Das gelte sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
„Eine solche Situation ist nur akzeptabel und erträglich, wenn die Gründe für die Einschränkungen transparent und nachvollziehbar sind.“ Kritik und Widerspruch müssten dabei nicht nur erlaubt, sondern auch eingefordert und angehört werden, so Merkel. Die Kanzlerin machte in ihrer Regierungserklärung deutlich, dass sie nicht mit einem baldigen Ende der Krise rechnet. „Wir leben nicht in der Endphase der Pandemie, sondern immer noch an ihrem Anfang“, sagte sie. „Wir werden noch lange mit diesem Virus leben müssen.“
Eine mögliche Überlastung des Gesundheitssystems werde noch lange die „zentrale Frage für die Politik in Deutschland und Europa“ sein, so die CDU-Politikerin. Die Videokonferenz der EU-Staats- und Regierungschefs beginnt am Donnerstagnachmittag um 15 Uhr. Auf der Tagesordnung steht die Reaktion der EU auf den Covid‑19-Ausbruch. Es wird erwartet, dass die Teilnehmer ein weiteres Hilfspaket für die Wirtschaft beschließen werden. Die Diskussion über die Ausgabe von sogenannten Corona-Bonds birgt aber Streitpotenzial.
11:10 Uhr Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):
Baden-Württemberg: 29.443 / +545 / 1113
Bayern: 39.395 / +581 / 1476
Berlin: 5324 / +12 / 105
Brandenburg: 2447 / +58 / 84
Bremen: 672 / +48 / 27
Hamburg: 4286 / +82 / 113 (mit Nachtrag vom Mittwoch)
Hessen: 7593 / +213 / 286
Mecklenburg-Vorpommern: 659 / +3 / 15
Niedersachsen: 9391 / +155 / 340
Nordrhein-Westfalen: 30.584 / +399 / 999
Rheinland-Pfalz: 5643 / +50 / 131
Saarland: 2395 / +28 / 99
Sachsen: 4327 / +54 / 127
Sachsen-Anhalt: 1425 / +30 / 34
Schleswig-Holstein: 2530 / +34 / 84
Thüringen: 1932 / +60 / 61
Gesamt: 148.046 / +2352 / 5094
Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.
11:02 Uhr: Krankschreibungen wegen Atemwegsbeschwerden in der Corona-Krise mehr als verdoppelt
Durch die Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse der Barmer vom Donnerstag hervor. Während vom 22. bis 28. März rund 150.000 bei der Krankenkasse Versicherte krankgeschrieben waren, waren es im Vorjahreszeitraum vom 24. bis 30. März 2019 nur rund 67.000 Menschen gewesen – ein Zuwachs von mehr als 120 Prozent.
Dabei waren tatsächlich nur etwas mehr als 5500 Betroffene, die bei der Barmer versichert sind, an Covid-19 erkrankt. Am häufigsten waren die Versicherten mit typischen Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege wie zum Beispiel Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Bronchitis arbeitsunfähig – dies waren 112.000 Fälle. Es folgten rund 22.800 Versicherte mit banalen Infekten wie etwa Schnupfen. An Grippe waren lediglich etwa 4800 Versicherte erkrankt.
Einen starken Zuwachs der Krankschreibungen gab es demnach ab Mitte März. Zu diesem Zeitpunkt wurde bundesweit die Möglichkeit geschaffen, dass sich Patienten nach einem Telefongespräch mit ihrem Arzt arbeitsunfähig schreiben lassen konnten, ohne in die Praxis kommen zu müssen. Die Menschen seien offensichtlich deutlich vorsichtiger geworden, um ihre Kollegen nicht anzustecken, erklärte die Barmer.
10:29 Uhr: WHO: Keine spezielle Gefährdung durch Bargeld
Eine generelle Empfehlung, auf Bargeld zu verzichten, gebe es laut WHO aktuell nicht. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen wird Covid-19 durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Das Virus kann zwar auf Gegenständen einige Zeit aktiv bleiben, doch momentan könne man noch nicht sagen, ob man sich daher auch über Bargeld infizieren kann.
Die WHO rät weiterhin, die grundlegenden Hygienemaßnahmen einzuhalten und nach dem Berühren von Gegenständen gründlich die Hände zu waschen. Nach derzeitigem Kenntnisstand gehe von Banknoten und Münzen aber keine höhere Gefahr aus, als von anderen Gegenständen auch.
10:27 Uhr: Rostock erklärt sich als vermutlich erste Großstadt Deutschlands für Corona-frei
Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) hat seine Stadt als vermutlich erste Großstadt in Deutschland für Corona-frei erklärt. „Der letzte zurzeit an COVID-19 erkrankte Rostocker konnte jetzt aus der Quarantäne entlassen werden“, erklärte Madsen am Donnerstag. Die von der Stadtverwaltung frühzeitig ergriffenen Maßnahmen hätten „vollen Erfolg“ gehabt. Zudem hätten sich die Rostockererinnen und Rostocker „unglaublich vorbildlich verhalten“, fügte der Oberbürgermeister hinzu.
Rostock hat knapp 210.000 Einwohner. In den vergangenen Wochen wurden in der Stadt vom Landesgesundheitsamt insgesamt 75 Corona-Fälle registriert. Mit 657 Fällen hat Mecklenburg-Vorpommern bundesweit die geringste Anzahl von Infektionen pro 100.000 Einwohnern.
10:11 Uhr: Epidemiologe warnt vor zweiter Corona-Welle im Spätsommer
Timo Ulrichs, Professor für Globale Gesundheit an der Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin, warnt vor einer zweiten Corona-Welle im Laufe des Jahres. „Wir müssen damit rechnen, dass im Spätsommer/Herbst eine zweite Welle entstehen könnte, und die sollte nicht durch eine schlechte epidemiologische Ausgangslage oder durch ein Nachlassen unserer Eindämmungsbemühungen befördert werden“, sagte er dem Nachrichtenportal Watson. Weiter sagte der Experte, dass deutsche Touristen wahrscheinlich nur unter strengen Auflagen wieder in andere Länder gelassen werden.
In einigen Urlaubszielen sei die Corona-Lage außerdem zurzeit besonders kritisch, sodass von einer Reise dorthin abzuraten sei: „Dazu gehören die USA, die Türkei und Russland“. Der Epidemiologe warnte jedoch auch mit Blick auf die Situation in Ischgl, wo das Virus sich während der Skisaison stark verbreitet hat, davor, allzu beliebte und damit überfüllte Urlaubsziele in der Umgebung aufzusuchen: „Denn an Ferienorten ist die Durchmischung besonders groß und damit auch das Risiko, dass das Virus von einem anderen Ort dorthin gebracht und weitergegeben wird.“
9:13 Uhr: Brinkhaus wegen Kosten der Hilfspakete besorgt
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat sich besorgt über die Kosten der Hilfsmaßnahmen in der Coronakrise geäußert. Das in der Nacht von Koalitionsausschuss beschlossene weitere Maßnahmenpaket sei ein großer Kompromiss, sagte er am Donnerstag im RBB-Inforadio. Die steuerliche Entlastung für Gastronomen „war ein besonderer Wunsch des bayerischen Ministerpräsidenten, sicherlich auch aus einer regionalen Situation heraus.“
Das sei ein ganz harter Punkt gewesen. „Bei Gastronomie und Hotels, da wissen die Bayern immer stark zu verhandeln.“ Für die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes hatte sich die SPD eingesetzt. Brinkhaus fügte hinzu, dass jetzt aber nur jene Arbeitnehmer mehr Kurzarbeitergeld bekommen, deren Arbeitszeit um mindestens 50 Prozent reduziert ist. Damit sei eine gewisse Bedürftigkeit gegeben, denn „es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass wenn ich länger – und deshalb auch ein aufsteigender Betrag – in großen Anteilen in Kurzarbeit bin, dass ich dann auch erhebliche Probleme kriege“.
Gefragt, was die CDU in den Verhandlungen durchgesetzt habe, sagte Brinkhaus: „Wir haben aufgepasst, dass die ganze Sache finanziell nicht aus dem Ruder läuft.“ Ihm selbst mache es „langsam ein bisschen Angst, wie viel Geld wir ausgeben für diese Krisenbewältigung, weil die ganze Sache ja hinterher auch irgendwann mal bezahlt werden muss“.
8:54 Uhr: Giffey lehnt Corona-Sonderauflagen für Ältere erneut ab
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat gesonderten Auflagen für Ältere in der Corona-Krise erneut eine Absage erteilt. „Man kann mündige Bürger nicht einfach wegsperren, indem man schematisch eine Altersgrenze für Senioren festlegt“, sagte Giffey am Donnerstag dem Portal Focus Online. In der Debatte um Kita- und Schulöffnungen kündigte die Ministerin ein Konzept für die kommende Woche an.
Zum Umgang mit älteren Menschen sagte Giffey weiter, es dürfe keine Zwei-Klassen-Gesellschaft geben nach dem Motto „Die einen dürfen raus, die anderen müssen drinbleiben“. Allerdings müssten alle Menschen, für die bei einer Infektion ein erhöhtes Risiko bestehe, besonders geschützt werden. Generell gelte: „Jede Beschränkung der Freiheit und der Grundrechte aufgrund der Corona-Ausbreitung darf nur übergangsweise sein und ist gut abzuwägen.“
8:30 Uhr: Vodafone: Telefonverkehr um 50 Prozent gestiegen
Seit Beginn der Coronakrise ist der Telefonverkehr bei Vodafone Deutschland um 50 Prozent gestiegen. Das sagte Hannes Ametsreiter, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Vodafone, der „Rheinischen Post“. Er ergänzte, der Datenverkehr im Festnetz sei um 40 Prozent gestiegen, doch die Netze seien stabil.
95 Prozent der Mitarbeiter seien mittlerweile im Home-Office, er selber arbeite von München aus. Ametsreiter glaubt, dass Deutschland nach der Krise anders sein wird: „Dinge, die vor Kurzem noch unmöglich schienen, sind plötzlich normal. Wir werden digitaler arbeiten, leben, lernen und einkaufen. Ich wünsche mir, dass unsere Schulen und Hochschulen in einer Gigabit-Gesellschaft noch sehr viel mehr auf digitale Lernmittel und digitalen Austausch setzen. Wir alle werden viel mehr Videokonferenzen nutzen, um mit unseren Arbeitskollegen und unseren Freunden am anderen Ende der Welt in Kontakt zu bleiben.“ Es werde zudem vermutlich weniger Dienstreisen geben. Augmented Reality werde alltäglicher, so Ametsreiter.
8:16 Uhr: Deutsch-französischer Ausschuss berät über Lockerung der Grenzschließung
Der deutsch-französische Ausschuss für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit berät am Donnerstag (15.00 Uhr) in einer Videokonferenz über Lockerungen der Auflagen für Bürger im Grenzgebiet. Ranghöchster Vertreter von deutscher Seite ist Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD).
Die Bundesregierung hatte am 16. März die Grenzschließungen angeordnet. Menschen aus Ländern wie Frankreich, der Schweiz und Luxemburg dürfen seitdem nur noch mit „triftigem Grund“ nach Deutschland einreisen, etwa als Berufspendler und für Warentransporte. Sie müssen zum Teil aber große Umwege in Kauf nehmen, da die meisten Übergänge geschlossen sind. Der deutsch-französische Ausschuss mit Vertretern der Regierungen und der Grenzregionen wurde durch den Freundschaftsvertrag von Aachen 2019 ins Leben gerufen.
8:15 Uhr: Daimler hat 70 Prozent Gewinneinbruch im ersten Quartal 2020
Die EU-Staats- und Regierungschefs tagen am Donnerstagnachmittag erneut in einer Video-Konferenz zur Corona-Krise (15.00 Uhr). Hauptthema ist ein geplanter „Wiederaufbaufonds“, der nach der Pandemie eine schnelle Erholung der Wirtschaft in den Mitgliedstaaten ermöglichen soll. Volumen, die teils geforderte Vergemeinschaftung von Schulden und Auszahlungsmodalitäten sind jedoch hoch umstritten. Der Gipfel soll deshalb lediglich der EU-Kommission den Auftrag erteilen, einen ersten Vorschlag auszuarbeiten, auf dessen Grundlage dann weiter diskutiert wird.
Unstrittig ist dagegen ein erstes Hilfspaket von 500 Milliarden Euro, das Mitgliedstaaten, Firmen und Arbeitnehmer gegen die akuten Folgen der Krise schützen soll. Es wurde von den Finanzministern bereits vor zwei Wochen vereinbart und soll nun auf höchster Ebene bestätigt werden.
Die Kontrolle über Schlüsseltechnologien, Infrastruktur oder Know-how kann Interessen der Sicherheit oder der öffentlichen Ordnung gefährden.
8:02 Uhr: Fastenmonat Ramadan beginnt unter Corona-Auflagen
Inmitten der Corona-Krise beginnt am Donnerstag der Fastenmonat Ramadan für die Muslime. Wegen der Corona-Beschränkungen und Ausgangssperren wird es dieses Jahr in vielen Ländern keine Zusammenkünfte nach Sonnenuntergang zum Fastenbrechen und zum nächtlichen Gebet in der Moschee geben. Auch Reisen in die heiligen Städte des Islam sind nicht möglich, Moscheen weltweit sind geschlossen.
Die religiösen Autoritäten vieler Länder unterstützen die Restriktionen und fordern die Gläubigen auf, zu Hause zu beten und sich nicht in größeren Gruppen zu versammeln. Die saudiarabischen Behörden untersagten Pilgerfahrten nach Mekka. Und auch der Hadsch, die jährliche große Pilgerfahrt Ende Juli, wird dieses Jahr wohl ausfallen.
7:46 Uhr: Merkel gibt im Bundestag Regierungserklärung zu Corona-Krise ab
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Donnerstag in einer Regierungserklärung vor dem Bundestag ihre Politik zur Bewältigung der Corona-Krise erläutern (Sitzung ab 09.00 Uhr). Merkel will dabei auf die Lage in Deutschland und in der EU eingehen. Der Rede der Kanzlerin schließt sich eine anderthalbstündige Debatte der Abgeordneten an. Für besonderen Zündstoff dürfte dabei die Frage sorgen, wann und in welcher Weise die Corona-Schutzmaßnahmen wieder gelockert werden können.
Den Abgeordneten liegen am Donnerstag noch weitere Vorlagen zur Beratung vor – etwa die Gesetzentwürfe der Koalition zur Förderung der beruflichen Weiterbildung und zur klimagerechten Umgestaltung des Wohngelds. In erster Lesung wird auch der erleichterte Zugang zum Elterngeld in der Corona-Krise beraten. Auch über die deutsche Beteiligung an der EU-Mission „Irini“ vor der Küste Libyens sprechen die Abgeordneten.
7:35 Uhr: Umfrage: Akzeptanz für Corona-Politik lässt langsam nach
Die Akzeptanz in der Bevölkerung in Deutschland für die Corona-Restriktionen ist laut einer Umfrage weiterhin hoch, lässt aber zunehmend nach. In der jüngsten Erhebung von Infratest dimap befürworteten 74 Prozent die Kontaktbeschränkungen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe in ihren Donnerstagsausgaben berichten. Den Höchststand an Zustimmung für die Maßnahmen hatte das Institut in der letzten Märzwoche mit 87 Prozent verzeichnet. Seitdem geht der Wert zurück.
In der aktuellen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nannten 18 Prozent die Einschränkungen des öffentlichen Lebens „übertrieben“, wie die Funke-Blätter aus der ihnen vorliegenden Erhebung zitieren. Vor Ostern hatte dieser Anteil noch bei 14 Prozent gelegen, kurz nach den Feiertagen dann bei 17 Prozent.
Um ihre persönliche Gesundheit machen sich der Befragung zufolge noch 19 Prozent große Sorgen. Ende März waren es 25 Prozent. Eine Smartphone-App zur Nachverfolgung der Infektionsketten würden 56 Prozent der Befragten installieren. Dieser Wert hat sich kaum bewegt. Für die Erhebung wurden rund tausend repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragt.
Mittwoch 22. April:
22:25 Uhr: Corona-Pandemie: Wissenschaftler vermuten positive Wirkung von Nikotin
Bei der Erforschung des neuartigen Coronavirus sind französische Wissenschaftler auf die möglicherweise schützende Wirkung von Nikotin aufmerksam geworden. Die Annahme beruht auf der geringen Zahl an Rauchern unter den Covid-19-Patienten – weltweit liegt die Rate laut mehreren Studien zwischen 1,4 und 12,5 Prozent. Im Pariser Krankenhaus La Pitié-Salpêtrière soll deshalb bald sowohl die präventive als auch die therapeutische Wirkung mithilfe von Nikotinpflastern untersucht werden.
Ein genaueres Bild bietet eine neue Studie aus Frankreich: Von den 500 Covid-19-Patienten – darunter 350 im Krankenhaus behandelte Menschen und 150 Patienten mit einem leichteren Krankheitsverlauf – waren nur fünf Prozent Raucher, erklärte der Studienleiter und Professor für Innere Medizin, Zahir Amoura, der Nachrichtenagentur AFP. Das seien 80 Prozent weniger Raucher unter den Covid-Patienten als in der allgemeinen Bevölkerung in der gleichen Alters- und Geschlechtskohorte.
„Die Hypothese ist, dass Nikotin an Zellrezeptoren anhaftet, die vom Coronavirus genutzt werden und damit die Anhaftung des Virus verhindert“, sagt Professor Jean-Pierre Changeux vom Institut Pasteur und dem Collège de France. Somit könne das Virus nicht in die Zellen eindringen und sich im Organismus ausbreiten. Laut Professor Amoura soll durch die Studie mit verschieden dosierten Nikotinpflastern erforscht werden, ob zum Beispiel Pflegekräfte präventiv mit einem Pflaster geschützt und Patienten damit behandelt werden können. Für die Studie muss Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran jedoch noch grünes Licht geben.
20:32 Uhr: Frankreich meldet 544 neue Corona-Todesopfer
Frankreich hat am Mittwochabend 544 neue Virus-Todesopfer binnen 24 Stunden gemeldet. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorbenen Patienten liege nun bei 21.340, teilten die französischen Gesundheitsbehörden in Paris mit.
Der Generaldirektor für Gesundheit, Jérôme Salomon, verwies auf den positiven Trend, dass die Zahl der mit dem neuartigen Virus Infizierten in Krankenhäusern und in intensivmedizinischer Behandlung weiterhin langsam sinke. Demnach waren am Mittwoch 365 Corona-Patienten weniger im Krankenhaus und 215 weniger auf Intensivstationen als noch am Vortag.
Frankreich gehört neben den USA, Italien und Spanien zu den Ländern, in denen die Zahl der Corona-Toten die Marke von 20.000 zum Teil deutlich überschritten hat. Wegen der Pandemie gilt in Frankreich bis zum 11. Mai eine strikte Ausgangssperre.
19:04 Uhr: Zahl der Todesfälle in Italien auf über 25.000 gestiegen
Die Zahl der Corona-Toten in Italien ist auf über 25.000 gestiegen. Binnen 24 Stunden seien 437 weitere Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Virus gestorben, teilte die Zivilschutzbehörde am Mittwochabend in Rom mit. Damit liege die Gesamtzahl der Corona-Toten nun bei 25.085. Italien ist das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas.
Wie die Zivilschutzbehörde weiter mitteilte, sank aber die Zahl der landesweit an einer Corona-Infektion leidenden Menschen den dritten Tag in Folge. Am Mittwoch lag sie bei 107.699, zehn weniger als am Dienstag.
Italien hatte seinen ersten Infektionsfall im Februar registriert und sich seither zum Zentrum der Pandemie in Europa entwickelt.
18:21 Uhr: US-Experten warnen vor Medikamentenmix im Einsatz gegen Coronavirus
US-Experten haben von einer Behandlung von Covid-19-Patienten mit einem Medikamentenmix aus dem Malaria-Mittel Hydroxychloroquin und dem Antibiotikum Azythromicin abgeraten. Außerhalb klinischer Versuche sollte der Medikamentencocktail wegen möglicher Gesundheitsrisiken nicht verschrieben werden, heißt es in den neuen medizinischen US-Leitlinien zum Umgang mit der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenerkrankung.
Zu Hydroxychloroquin oder dem verwandten Wirkstoff Chloroquin allein erklärten die US-Experten, es gebe derzeit nicht ausreichend Daten, um einen Einsatz zu empfehlen oder davon abzuraten. Bei einer Verabreichung müsse aber auf mögliche Nebenwirkungen geachtet werden, insbesondere auf Herzrhythmusstörungen. Der Mix aus Hydroxychloroquin und Azythromicin wird von zahlreichen Krankenhäusern weltweit im Kampf gegen das Coronavirus eingesetzt. US-Präsident Donald Trump erklärte im März sogar, die Kombination der beiden Medikamente könnte eine der „bahnbrechendsten“ Entwicklungen „der Geschichte der Medizin“ werden.
Kritiker argumentieren, es gebe derzeit nicht ausreichend Belege für die Wirksamkeit der Therapie. Vorläufige Ergebnisse einer US-Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurden, mehren auch Zweifel am Einsatz von Hydroxychloroquin allein. Demnach weisen die Ergebnisse nicht nur darauf hin, dass das Malaria-Mittel nicht bei der Bekämpfung des Coronavirus hilft, die Sterberate bei mit dem Mittel behandelten Patienten war sogar deutlich höher als bei einer Behandlung ohne dieses Medikament.
18:16 Uhr: Fürstenhaus Monaco muss wegen Corona-Krise sparen
Wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise wird auch das Fürstenhaus Monaco den Gürtel enger schnallen. „Der Ernst der Lage erfordert ein rigoroses Finanzmanagement“ und „eine allgemeine Reduzierung der Staatsausgaben“, hieß es in einer Mitteilung des Palastes am Mittwoch. Der royale Haushalt wird demnach seine Lebenshaltungskosten um 40 Prozent von 13,2 Millionen auf acht Millionen Euro zurückfahren.
Die Wirtschaft des kleinen Fürstentums leidet unter der Absage mehrerer Großveranstaltungen wie dem Großen Preis von Monaco der Formel 1. Da zudem in den Luxusboutiquen und Casinos die Touristen ausblieben, gingen die Steuereinnahmen zurück.
Fürst Albert von Monaco war vergangenen Monat positiv auf das Coronavirus getestet worden, steht aber seit Ende März nicht mehr unter Quarantäne.
18:13 Uhr: Grüne fordern Last-Minute-Stopp von Schulstart in NRW
Die Grünen haben an Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) in einem gemeinsamen Schreiben appelliert, den Unterrichtsstart am morgigen Donnerstag zu verschieben. Sie hätten den Eindruck gewonnen, „dass Ihre Landesregierung die Schulöffnungen in NRW ohne ausreichende Vorbereitungen hinsichtlich der überall und ausreichend zur Verfügung stehenden Schutzvorkehrungen, ohne eine transparente und konsistente Kommunikation gegenüber den Beteiligten vornimmt“, schreiben die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, Monika Düker, die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Sigrid Beer, und der NRW-Grünen-Chef Felix Banaszak in dem Brief, über den die „Rheinische Post“ (Donnerstagsausgabe) berichtet.
Die Grünen-Politiker werfen der Landesregierung vor, Äußerungen etwa der Bildungsverbände und -Gewerkschaften, der Eltern- und Schülervertretungen sowie der Kommunen ignoriert zu haben.
„Auch wir befürworten, dass schrittweise auch die Schulen wieder öffnen“, heißt es in den Schreiben weiter. Öffnungen und Lockerungen dürfe es aber in der alle betreffenden Krise nur nach einer ausreichenden Planung und mit einem Konsens unter den Beteiligten geben. Die Grünen im nordrhein-westfälischen Landtag verweisen auf Äußerungen des Schulministeriums im Schulausschuss, wonach im Notfall im laufenden Jahr „auch ein Abitur ohne Prüfung möglich“ sei. „In diesem Sinne bitten wir Sie, Ihre Entscheidung zu überdenken“, heißt es in dem Brief, über den die „Rheinische Post“ berichtet.
18:10 Uhr: Über 750 weitere Corona-Tote in Großbritannien an einem Tag
Großbritannien hat am Mittwoch 759 weitere Corona-Tote binnen eines Tages gemeldet. Die Gesamtzahl der Todesfälle in Krankenhäusern infolge des neuartigen Coronavirus stieg damit auf 18.100, wie das britische Gesundheitsministerium mitteilte. Die Gesamtzahl der positiv auf das neuartige Coronavirus getesteten Menschen lag bei rund 133.500.
Großbritannien ist damit zusammen mit Italien und Spanien das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land in Europa. Gesundheitsminister Matt Hancock hatte zuvor gesagt, Großbritannien habe „die Spitze“ bei den Corona-Erkrankungen erreicht.
Am Dienstag waren noch 763 weitere Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden und eine Gesamtzahl von 17.337 Toten gemeldet worden. Die Zahlen umfassen nicht die Corona-Todesfälle in Altenheimen oder zu Hause.
17:58 Uhr: Maskenpflicht kommt in allen Bundesländern
Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus müssen sich die Menschen in ganz Deutschland auf das Tragen von Masken einstellen. Am Mittwoch kündigte auch Bremen als letztes Bundesland eine Plicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes an. Sie solle am Freitag beschlossen werden und ab Montag für den Nahverkehr und das Einkaufen gelten, teilte ein Sprecher der Landesregierung mit. Eine Tragepflicht soll in allen Bundesländern im öffentlichen Nahverkehr und mit wenigen Ausnahmen auch beim Einkaufen gelten.
Weitere Landesregierungen hatten zuvor ähnliche Schritte angekündigt. Auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Brandenburg soll am kommenden Montag die Maskenpflicht kommen. In Brandenburg soll sie allerdings nur im öffentlichen Nahverkehr gelten, wie Landesinnenminister Michael Stübgen (CDU) am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags ankündigte. Das Landeskabinett will am Donnerstag die Maskenpflicht beschließen. Brandenburg geht damit den Weg von Berlin, wo das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ab kommendem Montag nur im öffentlichen Nahverkehr, nicht aber in Läden verpflichtend sein soll.
In Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam allerdings sind Masken ab Montag sowohl in Bussen und Bahnen sowie auch in Geschäften vorgeschrieben. Mecklenburg-Vorpommern hatte eine Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr ab Montag bereits beschlossen und weitet dies nun auch auf das Einkaufen aus. Das beschloss die Landesregierung am Mittwoch nach Angaben der Staatskanzlei in Schwerin.
17:53 Uhr: Auch in NRW dürfen ab Montag Kaufhäuser mit reduzierter Verkaufsfläche öffnen
In Nordrhein-Westfalen dürften ab nächster Woche auch große Einzelhandelsgeschäfte wieder öffnen, wenn sie ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter begrenzen. Unter dieser Voraussetzung könnten ab nächsten Montag „alle Einzelhändler in Nordrhein-Westfalen ihre Türen öffnen“, sagte Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Mittwoch in Düsseldorf. Naturgemäß müssten auch diese großen Geschäfte, darunter beispielsweise Kaufhäuser und Elektronikmärkte, die Einhaltung von Schutzmaßnahmen sicherstellen.
In Nordrhein-Westfalen dürfen bislang nur kleine und mittlere Einzelhandelsgeschäfte öffnen, deren genehmigte Gesamtverkaufsfläche 800 Quadratmeter nicht überschreitet. Größere Geschäften müssen hingegen derzeit in NRW grundsätzlich geschlossen bleiben. Mit der Abkehr von dieser Regelung folgt das bevölkerungsreichste Bundesland nun den entsprechenden Verordnungen anderer Bundesländer wie Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.
17: 32 Uhr: Spahn bekräftigt Festhalten an geplantem Bonus für Altenpflege
Die geplante Corona-Sonderprämie für Beschäftigte in der Altenpflege ist nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht in Gefahr. Ziel der Bundesregierung sei es, „dass es einen Bonus in der Altenpflege geben kann und soll“, sagte Spahn am Mittwoch in Berlin. Die Finanzierung solle „in den nächsten Tagen“ geklärt werden. Geplant sind Bonuszahlungen von bis zu 1500 Euro.
Gerade in der ambulanten und stationären Altenpflege werde „großartige Arbeit geleistet“, betonte Spahn. Es gehe nun darum, bei dem geplanten Bonus „zu einer fairen Verteilung für die Kosten“ zu kommen. Dabei gehe es um die Frage, welchen Teil die Bundesebene, auch die Pflegekassen, übernehmen und welchen Teil die Länder beziehungsweise die Arbeitgeber tragen.
Wichtig sei, alle Berufsgruppen in der Altenpflege in den Blick zu nehmen. Spahn verwies darauf, dass auch die Reinigungskräfte in Pflegeeinrichtungen in der Corona-Krise eine wichtige Arbeit leisteten. Diese Themen würden jetzt geklärt. Sein Ziel sei, „dass wir in den nächsten Tagen dann anschließend die Finanzierung klären“. Das Bundesfinanzministerium hatte Anfang April die Anweisung erlassen, dass für Arbeitgeber in der Corona-Krise Bonuszahlungen an die Beschäftigten bis zu einer Summe von 1500 Euro steuer- und sozialabgabenfrei bleiben.
17:28 Uhr: Bund und Länder planen neues Hilfspaket für Unternehmen
Bund und Länder wollen Unternehmen in der Coronakrise bei der Steuer nochmals entlasten. Das neue Hilfspaket werde auf eine Größenordnung von 4,5 Milliarden Euro beziffert, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf eigene Informationen. Geplant sei eine „pragmatische Neuregelung“ des sogenannten Verlustrücktrags.
Die Unternehmen sollen dem Bericht zufolge absehbare Verluste mit Vorauszahlungen aus dem vergangenen Jahr verrechnen dürfen. Dafür sei eine Obergrenze von 15 Prozent geplant. Je Person könnten so höchstens eine Million Euro ausgeglichen werden – bei zusammen veranlagten Eheleuten zwei Millionen Euro. „Wir unterstützen die pauschale Vorgehensweise“, sagte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Lothar Binding, der Zeitung. Unionsfraktionsvize Andreas Jung machte unterdessen deutlich: „Unternehmen in der Krise brauchen jetzt Unterstützung, nicht irgendwann.“ Deshalb müsse kurzfristig „ein Liquiditätspaket kommen mit drei Säulen: Rücktragen, verrechnen, erstatten“.
16:40 Uhr: Erste Corona-Todesfälle in den USA früher als bislang bekannt
In den USA sind bereits Wochen vor der offiziellen Registrierung des landesweit ersten Corona-Toten Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Bei der Autopsie von zwei am 6. und am 17. Februar verstorbenen Menschen seien durch das neuartige Coronavirus hervorgerufene Covid-19-Erkrankungen nachgewiesen worden, teilte die Rechtsmedizin des kalifornischen Bezirks Santa Clara am Dienstag nach einer Bestätigung durch die US-Gesundheitsbehörde CDC mit.
Auch ein Todesfall in Santa Clara vom 6. März ist demnach auf das neuartige Coronavirus zurückzuführen. „Diese drei Menschen starben zu Hause zu einer Zeit, als die sehr begrenzten Tests nur über die CDC zu bekommen waren“, hob die Gerichtsmedizin hervor. Die CDC habe Corona-Tests damals nur für Menschen vorgesehen, die unmittelbar zuvor auf Reisen waren und wegen Covid-19-Symptomen einen Arzt aufsuchten.
Die Gerichtsmediziner rechnen daher damit, in Santa Clara bei der sorgfältigen Überprüfung von Todesfällen nachträglich weitere Corona-Tote zu verzeichnen. Der erste offizielle Corona-Todesfall in den USA war am 26. Februar aus dem nordöstlichen Bundesstaat Washington gemeldet worden.
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16:36 Uhr: Schäuble will Globalisierung stärker hinterfragen
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) will die Globalisierung aufgrund der Coronakrise stärker hinterfragen. „Man kann jetzt auch einmal darüber nachdenken, ob es damit zu tun hat, dass wir vieles übertrieben haben“, sagte Schäuble dem „Südkurier“. Die globale Vernetzung geschehe ja nicht nur online über das Internet, sondern auch ganz praktisch, etwa durchs Reisen.
Man müsse nur mal schauen, wie viele Touristen man habe zurückholen müssen. „Globalisierung bedeutet eben leider auch: Klimawandel und Artensterben. Wir erinnern uns jetzt daran, dass Microsoft-Gründer Bill Gates schon vor Jahren gesagt hat, er fürchte nicht so sehr einen Krieg, er fürchte eine Pandemie“, so der CDU-Politiker. Damals hätten viele noch gedacht, das werde nie eintreten.
14:31 Uhr: Seat will alle 15.000 Beschäftigten vor Wiederaufnahme der Produktion testen
Der spanische Autohersteller Seat will vor der schrittweisen Wiederaufnahme der Produktion ab kommender Woche alle seine rund 15.000 Beschäftigten auf das Coronavirus testen. Damit wolle Seat Ansteckungen vermeiden, teilte die VW-Tochter am Mittwoch mit. Die ersten Tests begannen demnach am Mittwochmorgen in drei Werken des Unternehmens. Wöchentlich sollen mehr als 3000 Arbeitnehmer getestet werden. Die Ergebnisse seien „anonym und vertraulich“.
Seat hofft, „ab Juni“ wieder so viele Autos wie vor Beginn der Corona-Krise produzieren zu können. Der Konzern hatte die Produktion im Werk Martorell bei Barcelona wegen der Beschränkungen zur Eindämmung des Virus am 16. März eingestellt. Gefertigt wurden seitdem aber Schutzmasken und Beatmungsgeräte.
14:28 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern will einheitliche Maskenpflicht-Regelung
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat bei der Einführung einer Mundschutzpflicht ein gemeinsames Vorgehen von Bund und Ländern angemahnt. „Es wäre gut, wenn wir die Maskenpflicht in allen Bundesländern einheitlich regeln“, sagte die Regierungschefin der „Bild“. Schwesig übte zudem Kritik an der Haltung von Kanzlerin Angela Merkel und ihres Kanzleramtschefs Helge Braun (beide CDU).
Dieser hatte in einer Runde mit den Kanzleichefs der Länder geäußert, die Masken hätten „Null Einfluss auf das Infektionsgeschehen“, berichtet die „Bild“ unter Berufung auf eigene Informationen. „Ich verstehe die Skepsis im Kanzleramt nicht. Der Mundschutz ist eine kleine Einschränkung für mehr Freiheit“, so die SPD-Politikerin.
14:25 Uhr: OECD-Bildungsdirektor will Sitzenbleiben abschaffen
OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher fordert, dass niemand wegen der Coronakrise das Schuljahr wiederholen muss, und empfiehlt Deutschland, das Sitzenbleiben auch für die Zukunft ganz abzuschaffen. „Niemand soll wegen der Coronakrise sitzenbleiben“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagsausgaben). „Es wäre jetzt auch ein guter Zeitpunkt, das Sitzenbleiben generell abzuschaffen.“
Sitzenbleiben sei nie eine gute Idee, sagte Schleicher, der Chef der internationalen Bildungsvergleichsstudie Pisa ist. „Es bringt keinen Leistungsgewinn, es stigmatisiert, und es kostet die Gesellschaft 25.000 Euro pro Sitzenbleiber.“ Großzügig sein und alle „durchwinken“ bringe allerdings auch nichts. „Das Entscheidende ist, Förderbedarf frühzeitig zu erkennen und individuell unterstützen. Da sind die 25.000 Euro um ein Vielfaches besser angelegt.“
Mehrere Bundesländer haben bereits angekündigt, dass Schüler während der Coronakrise nicht um ihre Versetzung fürchten müssen. „Da die Leistungsbewertung in diesem Schulhalbjahr nur eingeschränkt möglich sein wird, soll in der Regel eine Versetzung erfolgen“, so etwa das Kultusministerium in Hessen. Bayern und Nordrhein-Westfalen haben ähnliche Regelungen angekündigt.
14:00 Uhr: Lehrer-Präsident sieht auch für 2021 keinen normalen Schulalltag
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) erwartet längerfristig keinen normalen Unterricht an den Schulen in Deutschland. Es gehe jetzt zunächst darum, das zu tun, was möglich sei, sagte Karliczek am Mittwoch im Deutschlandfunk. Dies bedeute etwa, Präsenzunterricht und digitale Lernmethoden zu kombinieren.
„Wenn ich aus verschiedenen Landesministerien höre, dass sie nicht damit rechnen, dass noch in diesem Schuljahr alle Schüler an die Schulen zurückkehren, und es im nächsten Schuljahr mit halbiertem Unterricht weitergeht, dann kommt ein riesiges Problem auf uns zu“, sagte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Lesen Sie mehr…
13:53 Uhr: Erster klinischer Test mit möglichem Covid-19-Impfstoff in Deutschland genehmigt
In Deutschland ist die erste klinische Prüfung eines Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 genehmigt worden. Das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gab dem Biotechnologieunternehmen BioNTech aus Mainz nach Angaben vom Mittwoch grünes Licht, insgesamt vier verschiedene Varianten seines auf der sogenannten RNA-Technologie basierenden Kandidaten an rund 200 Teilnehmern zu testen. Bei dieser Prüfung werden erste Daten darüber gesammelt, ob diese verträglich sind und die erhoffte Immunantwort auslösen.
Nach Angaben von BioNTech-Chef Ugur Sahin sollen die klinischen Tests Ende April beginnen. Die ersten Daten sollen dann Ende Juni oder Anfang Juli vorliegen und erste Erkenntnisse zur „groben Verträglichkeit“ der vier Impfstoffkandidaten liefern, sagte er am Mittwoch vor Journalisten bei einer gemeinsamen Präsentation mit dem PEI. Dessen Präsident Klaus Cichutek sagte, die erste klinische Prüfungsphase werde etwa drei bis fünf Monate dauern.
Sollten die ersten Beobachtungen aus diesen Tests positiv ausfallen, könnten womöglich „schon in diesem Jahr“ größere klinische Prüfungen mit tausenden oder zehntausenden Teilnehmern starten, ergänzte der PEI-Chef. Sollten auch diese erfolgreich sein, könne das weitere Vorgehen thematisiert werden. Sein Institut erwarte zudem, dass in den kommenden Monaten weitere klinische Tests mit anderen Impfstoffkandidaten genehmigt würden. Laut PEI handelt es sich um den insgesamt vierten offiziell bei der Weltgesundheitsorganisation WHO registrierten genehmigten klinischen Tests eines präventiv wirkenden möglichen Covid-19-Impfstoffs.
12:20 Uhr: Weitere Bundesländer beschließen Maskenpflicht
Auch in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und im Saarland gilt vom kommenden Montag an eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel. Dies teilten die jeweiligen Regierungssprecher am Mittwoch in einer Erklärung mit.
Zur Begründung hieß es, nach Auffassung der vier Landesregierungen sei unter Beachtung regionaler Besonderheiten ein möglichst geschlossenes Vorgehen der staatlichen Ebenen im Umgang mit der Corona-Pandemie von zentraler Bedeutung für die Akzeptanz politischer Entscheidungen. Bürgern und Handelsunternehmen werde mit dem Inkrafttreten der Maskenpflicht am Montag die nötige Zeit gegeben, um sich auf die neuen Regelungen vorzubereiten.
Die meisten Länder hatten bereits in den vergangenen Tagen eine Maskenpflicht beschlossen oder angekündigt. Keine entsprechenden Pläne gab es bis zuletzt in Brandenburg und Bremen. In Brandenburg soll nach Angaben des Landesinnenministeriums am Donnerstag das Kabinett über die Frage beraten. Eine Maskenpflicht gilt aber auch dort inzwischen als wahrscheinlich. In Bremen soll das Thema am Freitag den Senat beschäftigen.
11:40 Uhr: Tourismusbranche will Notfallfonds
Der Generalsekretär des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft, Michael Rabe, fordert einen Entschädigungsfonds für touristische Unternehmen, um die Branche in der Coronakrise über Wasser zu halten. Direkte Beihilfen müssten dringend eingerichtet werden, um die Vielfalt des Tourismus zu erhalten, sagte Rabe am Mittwoch im Deutschlandfunk. Das Virus sei existenzbedrohend für die gesamte Branche.
„Nehmen Sie ein Busunternehmen: Die haben da meinetwegen zehn Busse auf dem Hof stehen und der kostet irgendwas zwischen 300.000 und 600.000 Euro pro Bus und ist fremdfinanziert. Wenn der ein Jahr lang nicht läuft und die Leasingraten zu bezahlen sind, dann können Sie sich leicht vorstellen, wie existenziell die Sorge ist“, so der Branchen-Vertreter. Diese Infrastruktur sei nicht verzichtbar, wenn der Alltag sich wieder normalisiere. „Dann brauchen wir diese Busse. Das ist ein nachhaltiges Verkehrskonzept, und Tourismus zum Beispiel in der Fläche ist ohne den Busunternehmer überhaupt nicht denkbar“, sagte Rabe.
11:38 Uhr: New Yorks Gouverneur Cuomo fordert mehr Unterstützung von Trump bei Corona-Tests
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo fordert eine größere Unterstützung der Bundesbehörden bei der Bereitstellung von Corona-Tests. Sein Bundesstaat wolle die Zahl der täglichen Tests auf 40.000 verdoppeln, sagte Cuomo am Dienstag nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus. Zwar lägen die Corona-Tests in der Verantwortung der jeweiligen Bundesstaaten. Die US-Bundesregierung müsse aber dafür sorgen, dass die Lieferketten für die dafür benötigten medizinischen Güter funktionierten.
Cuomo sprach von einem „sehr guten“ Treffen mit Trump. Der US-Präsident lobte seinerseits die Zusammenarbeit mit dem demokratischen Gouverneur in der Corona-Krise. Das Gespräch im Weißen Haus war die erste Begegnung der beiden Politiker seit dem Beginn der Pandemie.
Cuomo und der Republikaner Trump lagen in der Corona-Krise wiederholt über Kreuz und lieferten sich mehrfach Wortgefechte. Beide Politiker zeigten sich aber auch immer wieder bemüht zur Zusammenarbeit. Der Bundesstaat New York ist das Zentrum der Pandemie in den USA, dort starb ein Drittel der landesweit rund 45.000 registrierten Todesopfer.
11:35 Uhr: Deutsches Kinderhilfswerk für schrittweise Öffnung der Spielplätze
In der Corona-Krise hat das Deutsche Kinderhilfswerk Länder und Kommunen aufgerufen, eine schrittweise Wiederöffnung der öffentlichen Spielplätze zu prüfen. Dabei solle es eine enge Abstimmung mit dem Robert-Koch-Institut geben, insbesondere bezüglich möglicher Infektionsgefahren durch Oberflächen von Spielgeräten, erklärte das Kinderhilfswerk am Mittwoch in Berlin. Denkbar sei, zunächst mit Spielplätzen ab einer bestimmten Quadratmeterzahl zu beginnen.
Sollte eine Öffnung der Spielplätze aus Gründen des Infektionsschutzes weiter nicht möglich sein, müssten Länder und Kommunen dringend Vorschläge für alternative Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten im Freien erarbeiten. Denkbar sei unter bestimmten Umständen beispielsweise eine reglementierte Öffnung von Zoos und Abenteuerspielplätzen.
11:32 Uhr: Erster Corona-Fall in Flüchtlingslager im Libanon
In einem palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon ist erstmals eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bekannt geworden. Nach Angaben der UNO vom Mittwoch wurde eine Frau aus dem Lager im Osten des Landes in eine Klinik in der libanesischen Hauptstadt Beirut gebracht. Zu ihrem Alter und Gesundheitszustand machte das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge Unrwa keine Angaben.
Die Palästinenserin lebte demnach im Lager von Wavel bei der Stadt Baalbek. Am Mittwoch sollten dort Ärzte weitere Bewohner auf das Virus testen. In dem Lager leben nach einer Zählung von Ende 2017 rund 2000 Menschen. Die Menschen wurden aufgerufen, in ihren Unterkünften zu bleiben.
11:29 Uhr: Altmaier: Senkung der Mehrwertsteuer „gute Option“ für Hotel und Gastronomie
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat zusätzliche Hilfen für die Hotel- und Gastronomiebranche in der Corona-Krise angekündigt. „Die Gastronomie braucht zusätzliche Hilfen, weil sie stärker betroffen ist als andere Branchen. Da muss es mehr Unterstützung geben, um den Shutdown zu überstehen und den Geschäftsbetrieb danach wieder hochfahren zu können“, sagte Altmaier der „Passauer Neuen Presse“ vom Mittwochs. Die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent nannte er „eine gute Option“.
Es gebe aber auch andere Möglichkeiten, sagte der Minister. „Ich könnte mir auch konkrete Hilfen bei Modernisierungen und Kosteneinsparungen vorstellen.“ Mit Blick auf mögliche weitere Lockerungen und Geschäftsöffnungen mahnte Altmaier zu einem behutsamen Vorgehen. „Wir müssen mit Augenmaß vorgehen, wenn wir Geschäftsöffnungen und Gesundheitsschutz miteinander in Einklang bringen wollen. Vom Erfolg dieser Öffnungen ist abhängig, in welchen weiteren Schritten weitere Lockerungsentscheidungen möglich sind.“
Forderungen der SPD nach höheren Steuern für Vermögende erteilte Altmaier eine Absage. „Niemand soll höhere Steuern zahlen müssen. Wir brauchen jetzt Entlastungen und keine Steuererhöhungen“, sagte er. Es sei ein Irrtum, dass Steuererhöhungen zu höheren Einnahmen führten. „Die lassen sich nur mit Wachstum und Investitionen erreichen.“ Union und SPD beraten am Mittwochabend im Koalitionsausschuss über weitere Schritte in der Corona-Krise.
11:17 Uhr: Apotheken machen im Februar wegen Corona-Pandemie deutlich mehr Umsätze
Die Apotheken in Deutschland haben ihre Umsätze in der Corona-Pandemie deutlich gesteigert. Mit Medikamenten, Desinfektionsmitteln und Atemschutzmasken setzten sie bereits im Februar preisbereinigt sechs Prozent mehr um als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Dieser Anstieg war demnach mehr als doppelt so hoch wie die jährliche Veränderungsrate im Fünf-Jahres Schnitt (2,6 Prozent).
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10:47 Uhr: Ministerium gegen Bruch der Sonntagsruhe für Paketzustellung
10:45 Uhr: Udo Lindenberg sagt Tour ab
Hamburg (dpa) – Der Rockmusiker Udo Lindenberg (73) hat nach dem Verbot von Großveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie seine Tour komplett abgesagt. Die Konzertreise, die am 21. Mai in Kiel starten sollte, werde nicht verschoben, teilten Lindenberg und der Veranstalter Roland Temme am Mittwoch in Hamburg mit. Für die Fans gibt es das Geld zurück – und noch eine gute Nachricht: Für nächstes Jahr wird eine komplett neue Tournee geplant.
19 Konzerte wollte der Deutschrocker bis Anfang Juli geben, unter anderem in Berlin, Zürich und Wien. „Ich bin tieftraurig, diesen Schritt gehen zu müssen“, sagte Lindenberg. Doch es sei die einzige und richtige Entscheidung, alles abzusagen – „es geht um unser aller Leben“, betonte er. „Zuhause bleiben ist gerade die einzige Lösung.“
Im nächsten Jahr wird der in Hamburg lebende Musiker 75 – und will es auf der Bühne krachen lassen. „2021 wird es eine neue Tour geben, ihr werdet es erleben“, kündigte er an. Wegen der Corona-Pandemie sind alle Großveranstaltungen in Deutschland bis Ende August verboten. Nach Angaben von Veranstalter Temme waren die Konzerte nahezu ausverkauft. Die Ticketpreise werden an den Vorverkaufsstellen vom 1. Juni an rückerstattet.
Ein Doppelklick auf die Bundesländer hebt die Werte im Diagramm hervor. Ein Bewegen des Cursors über das Diagramm, zeigt die Werte der Datenpunkte an.
Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.
10:39 Uhr: Bundesregierung plant Ausweitung der Corona-Tests
Die Bundesregierung plant offenbar eine deutliche Ausweitung der Schnelltests zur Feststellung einer Corona-Infektion. „Wir werden ein Gesetz einbringen, welches auch Tierärzten die Möglichkeit zur Testung gibt“, sagte SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das werde die Kapazität deutlich vergrößern.
Nach derzeitigen Überlegungen solle das entsprechende Gesetz am 21. Mai in erster Lesung in den Bundestag eingebracht werden. Wegen der beschränkten Labor-Kapazitäten konnten bisher nicht mehr Corona-Schnelltests vorgenommen werden. Wenn auch Labore der Veterinärmediziner genutzt werden könnten, würde das zu einer „erheblichen Ausweitung“ der Untersuchungsmöglichkeiten führen: „Die Labore waren bislang der Flaschenhals“, so Lauterbach. „Es wäre sinnvoll, die zusätzlichen Kapazitäten zu nutzen, um die Ansteckungsgefahr in Kliniken, Pflegeheimen und Schulen zu verringern.“
Flächendeckende Tests seien in Deutschland aber wohl unrealistisch. Mit den sogenannten PCR-Tests kann man eine akute Corona-Erkrankung erkennen, auch wenn keine Symptome vorhanden sind. Die Ermittlung dieser Erkrankten sei besonders wichtig, um die Verbreitung des Erregers in sensiblen Bereichen zu verhindern, sagte Lauterbach. Ein solcher Test kostet derzeit 59 Euro, Ergebnisse liegen in der Regel innerhalb von zwei Tagen vor. „Mit einer Ausweitung der Testkapazitäten können wir die Geschwindigkeit wahrscheinlich deutlich beschleunigen“, sagte der SPD-Politiker.
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10:05 Uhr: Ehemalige SPD-Spitzenpolitiker rufen zu mehr Solidarität in der EU auf
Fünf ehemalige SPD-Spitzenpolitiker, darunter auch Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, haben die Bundesregierung in der Corona-Krise zu größerer Solidarität gegenüber anderen EU-Staaten aufgefordert. „Deutschland hat politisch und wirtschaftlich unglaublich durch die Einigung Europas gewonnen. Es muss jetzt vor allem seinen Beitrag zur Überwindung dieser schweren Krise leisten“, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben, aus dem am Mittwoch das Düsseldorfer „Handelsblatt“ zitierte.
Unterzeichner sind neben Schröder die früheren Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Hans Eichel, Ex-Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries und der frühere Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin. Konkret fordern sie „einen großen europäischen Solidarfonds, der die immensen Kosten der Krise und des Wiederaufbaus der europäischen Wirtschaft trägt“. Dieser Fonds müsse beim EU-Haushalt angesiedelt und gemeinsam von allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union garantiert werden.
Die Kapitalkosten müsse ebenfalls der EU-Haushalt tragen, verlangen die fünf Politiker. „Jetzt ist die Zeit für uneingeschränkte europäische Solidarität“, heißt es in dem Aufruf mit Blick auf den EU-Gipfel an diesem Donnerstag. Es folgt die eindringliche Warnung: „Wenn wir jetzt unsere uneingeschränkte Solidarität mit allen anderen Europäern verweigern, riskieren wir den Zerfall Europas.“
9:38 Uhr: NRW-Familienminister: Kitabetreuung noch vor Sommerpause
Der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat Eltern Hoffnung gemacht, dass ihre Kleinkinder bald wieder in der Kita oder Tagespflegen betreut werden können. „Wir streben an, unter entsprechenden hygienischen Voraussetzungen die frühkindliche Bildung vor der Sommerpause für die Kinder in Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen“, sagte der Minister der „Rheinischen Post“. Die Chance auf frühkindliche Bildung und soziale Kontakte sei für die Jüngsten von elementarer Bedeutung.
„Wir möchten daher in behutsamen Stufen weitere Öffnungen in der Kindertagesbetreuung erreichen“, so Stamp.
9:08 Uhr: Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):
Bundesland | Elektronisch übermittelte Fälle | |||
---|---|---|---|---|
Anzahl | Differenz zum Vortag |
Fälle/ 100.000 Einw. | Todesfälle | |
Baden-Württemberg | 28.898 | +186 | 261 | 1.063 |
Bayern | 38.814 | +504 | 297 | 1.424 |
Berlin | 5.312 | +75 | 142 | 105 |
Brandenburg | 2.389 | +114 | 95 | 74 |
Bremen | 624 | +15 | 91 | 26 |
Hamburg | 4.204 | +0* | 228 | 91 |
Hessen | 7.380 | +149 | 118 | 265 |
Mecklenburg- Vorpommern |
656 | +1 | 41 | 15 |
Niedersachsen | 9.236 | +138 | 116 | 328 |
Nordrhein-Westfalen | 30.185 | +796 | 168 | 964 |
Rheinland-Pfalz | 5.593 | +32 | 137 | 122 |
Saarland | 2.367 | +39 | 239 | 97 |
Sachsen | 4.273 | +20 | 105 | 122 |
Sachsen-Anhalt | 1.395 | +12 | 63 | 33 |
Schleswig-Holstein | 2.496 | +82 | 86 | 79 |
Thüringen | 1.872 | +74 | 87 | 71 |
Gesamt | 145.694 | +2.237 | 175 | 4.879 |
Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als „Corona-Tote“ gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.
9:03 Uhr: Giffey fordert vor Koalitionstreffen Ausweitung der Kita-Notbetreuung
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will die Kita-Notbetreuung auf Kinder ausweiten, die von Vernachlässigung oder Gewalt bedroht sind. In eine geänderte Regelung müssten „“nicht nur systemrelevante Berufe mit reinkommen, sondern auch Kinder, deren Kindeswohl gefährdet ist, bei denen das Jugendamt empfiehlt, zusätzlich zu unterstützen“, sagte Giffey am Mittwoch in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv.
Giffey sagte mit Blick auf einen erweiterten Kita-Zugang, auch die sogenannte „Ein-Eltern-Regelung“ müsse bundesweit einheitlich umgesetzt werden. „Ich wünsche mir, dass das überall gemacht wird“, sagte Giffey. Die Regelung sieht vor, dass nur ein Elternteil in einem systemrelevanten Beruf arbeiten muss, damit die Familie Zugang zur Notbetreuung hat.
Für Familien, die keinen Anspruch auf Notbetreuung haben, fordert Giffey „Lohnausgleichs- und Lohnausfallzahlungen“. „Die sind nach dem Infektionsschutzgesetz im Moment noch möglich bis Mitte Mai. Aber wir müssen auch darüber hinaus denken, weil die Schließungen ja noch länger andauern.“
8:57 Uhr: BDI warnt vor Folgen weltweiter Ausfuhrbeschränkungen für Medizingüter
Die deutsche Industrie ist besorgt wegen weltweiter Einschränkungen für den Export von Medizingütern und Schutzausrüstung. „Kein Land produziert alle notwendigen Produkte zur medizinischen Versorgung oder die dafür benötigten Vorprodukte“, heißt es in einem Positionspapier des Industrieverbands BDI, aus dem die „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochausgabe) zitierte. „Wenn jedes Land seine Waren zurückhält, hat im Ergebnis kein Land alle für die Pandemiebewältigung benötigten (Medizin-)Produkte.“
So gefährdeten die Beschränkungen beim Export von Schutzanzügen, Atemmasken oder Handschuhen auch die Fertigung in sogenannten Reinräumen – klinisch sauberen Umgebungen, wie es sie auch in der Arzneimittel-Herstellung gibt. Bei der Welthandelsorganisation WTO haben demnach derzeit 25 Länder solche Ausfuhreinschränkungen angemeldet. Die tatsächliche Zahl dürfte aber „deutlich höher ausfallen“, heißt es in dem Papier.
„Nationale Exportrestriktionen machen uns nicht krisenfester“, warnte BDI-Chef Dieter Kempf. „Sie verursachen Dominoeffekte anderswo mit dramatischen Folgen.“ Etwa dann, wenn eine Produktion stockt, weil ihr die Ausstattung mit Schutzausrüstung fehlt. „Gerade in der Krise zeigt sich, wie wichtig der Einsatz für einen offenen Welthandel ist“, sagte Kempf
8:31 Uhr: Wegen Corona-Ausbreitung: US-Staat Missouri verklagt China
Der US-Bundesstaat Missouri hat China wegen der Coronavirus-Pandemie verklagt. Die bei einem US-Gericht eingereichte Klage wirft unter anderem der Regierung und der Kommunistischen Partei in Peking vor, für die Todesfälle sowie die wirtschaftlichen Einbußen durch das Virus auch in dem US-Bundesstaat verantwortlich zu sein.
„Covid-19 hat Ländern auf der ganzen Welt irreparablen Schaden zugefügt und Krankheit, Tod, wirtschaftliche Beeinträchtigungen und menschliches Leid verursacht“, schrieb Missouris republikanischer Justizminister Eric Schmitt. Mit der Klage solle von China eine Entschädigung erreicht werden.
Die chinesische Regierung habe die Welt bezüglich der Gefahren des Coronavirus belogen, Whistleblower zum Schweigen gebracht und wenig getan, um die Ausbreitung zu verhindern, schrieb Schmitt weiter. China sei somit verantwortlich, „eine globale Pandemie verursacht zu haben, die unnötig und vermeidbar war“. In Missouri im Mittleren Westen der USA sind bislang mehr als 6000 Corona-Infektionen und rund 220 Tote durch die Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet worden. Lesen Sie mehr…
8:22 Uhr: Südafrikanische Regierung legt milliardenschweres Corona-Hilfspaket auf
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat ein milliardenschweres Hilfspaket angekündigt, um die verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie abzufedern. In einer Ansprache an die Bevölkerung sagte Ramaphosa am Dienstag, seine Regierung werde ein „massives soziales und wirtschaftliches Hilfsprogramm in Höhe von 500 Milliarden Rand (24 Milliarden Euro)“ auflegen. Dieser Umfang entspreche zehn Prozent des südafrikanischen Bruttoinlandsprodukts.
„Das Ausmaß des Coronavirus erfordert ein außergewöhnliches Coronavirus-Budget“, sagte Ramaphosa. Die Größe des Notprogramms der Regierung sei „historisch“. Dem Präsidenten zufolge sollen rund 2,6 Milliarden Rand in Sozialhilfen für besonders bedürftige Menschen fließen. Im Laufe der kommenden zwei Wochen würden 250.000 Lebensmittel-Pakete im Land verteilt, kündigte Ramaphosa weiter an.
„Armut und Ernährungsunsicherheit“ hätten sich im Laufe der vergangenen Wochen aufgrund der Ausgangssperre dramatisch verschärft, sagte Ramaphosa. Die Südafrikaner befinden sich seit knapp vier Wochen in einer Ausgangssperre, die vorerst bis Ende April gilt. Ramaphosa kündigte am Dienstag an, dass es kein abruptes Ende der Ausgangsbeschränkungen geben werde, sondern eine schrittweise Lockerung der Maßnahmen.
8:17 Uhr: Studie: Coronavirus bleibt auch bei hohen Temperaturen aktiv
Warme Temperaturen können laut französischen Wissenschaftlern das Coronavirus nicht deaktivieren: Im Laborversuch blieb SARS-CoV-2 bei Temperaturen bis zu 60°C aktiv. Erst durch Erhitzen auf 92°C für 15 Minuten konnte das Virus vollständig inaktiviert werden. Um das Wuhan-Virus vollständig zu inaktivieren, mussten es französische Wissenschaftler der Universität Aix-Marseille für 15 Minuten auf 92° C erhitzen. Dies veröffentlichten sie in einer Studie Mitte April. Lesen Sie mehr….
8:05 Uhr: Apothekerverband befürchtet Lieferschwierigkeiten bei Schutzmasken
Die Einführung einer Maskenpflicht in immer mehr Bundesländern stellt Apotheken vor Schwierigkeiten. „Die Liefersituation ist nach wie vor angespannt“, sagte Reiner Kern, Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Apotheken müssten die Masken selbst einkaufen, oft zu hohen Preisen.
Ein Set mit fünf einfachen OP-Masken für acht Euro sei derzeit ein Preis, der im Rahmen liege, so der Sprecher weiter. Selbst wenn Schutzmasken mit sogenanntem FFP2- und FFP3-Standard (sie schützen den Träger selbst vor einer Ansteckung) vorhanden sind, würden viele Apotheken sie nicht einfach an jeden Kunden abgeben. Das gehe nach Priorität, sagte Kern. Arztpraxen, Pflegedienste oder Physiotherapeuten würden bevorzugt.
8:00 Uhr: Bundesregierung zahlt medizinischem Personal Mietwagen für Arbeitsweg
Die Bundesregierung will Ärzten, Pflegekräften und Laborangestellten ermöglichen, in der Coronakrise für den Arbeitsweg unentgeltlich Mietwagen zu nutzen. In den kommenden beiden Monaten stelle das Verkehrsministerium dafür zehn Millionen Euro zur Verfügung, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben) unter Berufung auf eigene Informationen. Der Leihwagen dürfe höchstens 400 Euro im Monat kosten, 125 Freikilometer pro Tag seien eingeschlossen.
Beginnen soll das Förderprogramm am kommenden Montag. „Wir wollen Menschen, die in systemrelevanten medizinischen Einrichtungen wie Kliniken, Pflegestationen oder Corona-Testlaboren arbeiten, schnell und unbürokratisch unterstützten“, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dies helfe auch den Mietwagenunternehmen, die einen massiven Geschäftseinbruch erlebten. „Eine echte Win-Win-Situation für medizinisches Personal und Wirtschaft“, so der CSU-Politiker weiter. Die Anträge auf Förderung könnten von den teilnehmenden Mietwagenfirmen bei der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV) eingereicht werden, berichten die Zeitungen weiter. Der Arbeitgeber – Klinik, Pflegeeinrichtung oder Corona-Testlabor – müsse einen Arbeitsnachweis beifügen.
7:53: Uhr: Kelber verlangt mehr Transparenz bei Corona-Warn-App
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Ulrich Kelber, hat Verantwortliche und Entwickler der Corona-Warn-App zu größerer Transparenz aufgefordert. „Bis jetzt hat meine Behörde keine fertige App oder zumindest ein vollständiges Konzept erhalten“, sagte Kelber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Für ihn könne in einem demokratischen Rechtsstaat „jede mögliche Lösung nur auf Freiwilligkeit beruhen. Deshalb sollten Verantwortliche und Entwickler jetzt durch Transparenz für das nötige Vertrauen sorgen“, so der Bundesdatenschutzbeauftragte weiter.
Er erinnerte zudem an die Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung und mahnte: „Es muss beispielsweise klar sein, wer für die App verantwortlich ist. Und es muss genau so klar sein, welcher Zweck mit der App verfolgt wird“, sagte Kelber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
7:47 Uhr: Streik bei Amazon in den USA wegen Arbeitsbedingungen in Corona-Krise
Beschäftigte des Online-Handelsriesen Amazon in den USA sind aus Protest gegen ihre Arbeitsbedingungen in der Corona-Krise in den Streik getreten. An den Arbeitsniederlegungen am Dienstag wollten sich insgesamt mehr als 350 Beschäftigte der Warenlager beteiligen, teilte die für den Schutz von Arbeitnehmerrechten eintretende Athena-Koalition mit. Amazon nannte diese Zahl allerdings „stark übertrieben“.
Athena wirft dem Unternehmen vor, sein Personal nicht ausreichend vor der Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus zu schützen. Amazon hatte vor zwei Wochen angekündigt, es werde Millionen von Atemschutzmasken verteilen und Temperaturmessungen bei Mitarbeitern vornehmen. Insgesamt will das Unternehmen 350 Millionen Dollar (322 Millionen Euro) für den Schutz von Beschäftigen und Geschäftspartnern investieren.
Das Geschäft von Amazon ist in der Corona-Krise stark angeschwollen. Angesichts von Ausgangsbeschränkungen und der Sorge vor Ansteckungen bestellen deutlich mehr Verbraucher als zu sonstigen Zeiten die gewünschten Produkte online. Amazon hat deshalb in den USA bereits rund 100.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Am kommenden Freitag sollen die Proteste bei Amazon jedoch weitergehen. Dann wollen Techniker des Konzerns in einen Online-Streik treten, um gegen die Entlassung von kritischen Mitarbeitern zu protestieren.
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