Cohn-Bendit für Bündnis der konservativen Mitte in Frankreich – „Neue Volksfront“ nur Wahlkartell

Die Linke in Frankreich sei ein „Wahlkartell“, keine regierungsfähige und politische Alternative. Das sagt der ehemalige Macron-Vertraute Daniel Cohn-Bendit.
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Der deutsch-französische Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit sagt, der Zusammenschluss der Linken als „Neue Volksfront" sei nicht regierungsfähig.Foto: Philippe Huguen/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Juli 2024

Der frühere Europapolitiker und ehemalige Macron-Vertraute Daniel Cohn-Bendit sieht in der politischen Linken keine regierungsfähige Alternative bei der zweiten Abstimmung zum französischen Parlament.

„Die Linke, die sich nun in Frankreich als Neue Volksfront zusammengeschlossen hat, ist ein Wahlkartell, aber keine politische Alternative“, sagte Cohn-Bendit der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Sie sei ein Bündnis zur Verhinderung der absoluten Mehrheit von Le Pen, aber keine politische Kraft, die ein Programm habe, welches regierungsfähig wäre.

Bündnis der konservativen Mitte

Für den Fall, dass der Rassemblement National im zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit verfehlt, plädiert Cohn-Bendit, der neben der deutschen auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, für ein Bündnis der konservativen Mitte.

„Dann müssten die vernünftigen Linken, ehemaligen Macronisten, vielleicht sogar einige Konservative endlich miteinander reden. Sie müssten unbelastete Persönlichkeiten finden und eine Art Minimalregierung bilden.“

Da das Parlament ein Jahr lang nicht mehr aufgelöst werden dürfe, hätten diese „Kräfte der Vernunft“ ein Jahr lang Zeit. „Oder sie bleiben genau so blöd, wie sie bis jetzt sind. Dann bricht das absolute Chaos aus.“

Scharfe Kritik übte Cohn-Bendit an Emmanuel Macron, zu dessen Beratern und Unterstützern er früher gehörte. Macron sei an sich „selbst gescheitert, an seinem Ego, seiner Unfähigkeit, auf Menschen zuzugehen“.

Macron sei heute ein „intellektueller Don Juan“, so Cohn-Bendit. „Er fasziniert dich, und dann lässt er dich fallen und springt weiter.“ (dts/red)

 



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