Cholesterinsenker mit potenziell giftiger Säure

Der Skandal um Cholesterinsenker auf Rotschimmelreis-Basis in Japan weitet sich aus. Kobayashi Pharmaceutical untersucht nun 76 weitere Todesfälle und zahlreiche Fälle von Nierenschäden, die möglicherweise mit dem Produkt in Verbindung stehen.
Titelbild
Auf dem Schild steht „Kobayashi Pharmaceutical“. Ein bekanntes Unternehmen in Tokio, Japan, das eine breite Palette von Gesundheitsprodukten anbietet. Der Skandal bestimmt seit Wochen die Nachrichten in Japan.Foto: Yuichi Yamazaki/afp via Getty Images
Epoch Times28. Juni 2024

Im Skandal um Cholesterinsenker auf der Basis von Rotschimmelreis in Japan prüft der japanische Hersteller Kobayashi Pharmaceutical nach eigenen Angaben dutzende weitere Todesfälle.

„Wir haben 1.656 Anfragen von Personen erhalten, die sich in ärztliche Behandlung begeben haben, und haben 76 Fälle, in denen ein kausaler Zusammenhang mit den Todesfällen untersucht wird“, erklärte das Unternehmen am Freitag.

Es sei klar geworden, „dass es eine Vielzahl von Fällen“ gebe, in denen die Produkte des Unternehmens „in irgendeiner Weise Schaden angerichtet und indirekte Auswirkungen gehabt haben könnten“.

Auswirkungen noch nicht vollständig erfasst

Kobayashi Pharmaceutical ist ein bekanntes Unternehmen in Japan, das eine breite Palette von Gesundheitsprodukten anbietet. Der Skandal bestimmt seit Wochen die Nachrichten in Japan.

Am Freitag erklärte Kobayashi, dass die genaue Ursache und das Ausmaß der Gesundheitsschäden noch ermittelt werden müssten. Dazu gehöre auch die Frage, ob neben den Nieren auch andere Organe geschädigt worden sein könnten.

Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi sagte am Freitag, das Gesundheitsministerium habe das Unternehmen zuvor angewiesen, täglich einen Bericht zu den laufenden Untersuchungen vorzulegen. Bisher habe das Kobayashi jedoch „nicht die genaue Anzahl der untersuchten Fälle“ gemeldet, „was äußerst bedauerlich ist“.

Produkt mit potenziell giftiger Säure

Bei dem Skandal geht es um Cholesterinsenker auf Basis von Rotschimmelreis. Im März rief das Unternehmen fünf Produkte zurück, nachdem Menschen nach der Einnahme mit Nierenproblemen ins Krankenhaus gekommen waren.

Kobayashi Pharmaceutical erklärte, in einem seiner Werke sei eine potenziell giftige Säure entdeckt worden, die von dem Schimmelpilz produziert worden sei.

Zuvor hatte das Unternehmen mitgeteilt, es untersuche fünf Todesfälle im Zusammenhang mit den in Japan ohne Rezept erhältlichen Produkten. Später wurde die Zahl der Fälle auf vier korrigiert.

Zum Färben von Salatsoßen, Brot und Sojapaste

Kobayashi Pharmaceutical hatte etwa 50 weitere Unternehmen in Japan und zwei Unternehmen in Taiwan mit Rotschimmelreis beliefert, von denen einige ihrerseits Rückrufaktionen starteten. Die zurückgerufenen Produkte enthalten alle einen mit rotem Schimmelpilz fermentierten Reis.

Der rot fermentierte Reis – der nicht mit roten Reissorten zu verwechseln ist – wird in Ostasien zum Färben von Lebensmitteln, etwa Salatsoßen, Brot und Sojapaste, aber auch als Heilmittel verwendet.

Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis von Rotschimmelreis sind auch in Deutschland erhältlich. Sie werden als Cholesterinsenker beworben. Die Verbraucherzentrale warnt vor Nebenwirkungen. (afp/red)



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