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Handelskrieg geht in nächste Runde: China will neue Zölle gegen USA in Kraft setzen

Im Handelsstreit der beiden größten Volkswirtschaften schwinden die Hoffnungen auf eine rasche Lösung. Das Handelsministerium in Peking will nun Zölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar einheben.

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Foto: Manuel Balce Ceneta/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Der Handelskrieg zwischen China und den USA geht in eine neue Runde. An diesem Freitag treten neue Zölle der Chinesen für US-amerikanische Güter in Kraft.
Das Handelsministerium in Peking will um Mitternacht (Ortszeit) Zölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar anheben. Je nach Produkt gelten dann Zölle von bis zu 25 Prozent. Insgesamt sind 5140 Produkte betroffen.
Die Strafen, die Peking bereits Mitte Mai angekündigt hatte, folgen auf die jüngste Erhöhung der Strafzölle Washingtons von zehn auf 25 Prozent auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar.

Peking droht mit Verknappung der Seltenen Erden

Peking hat den USA mit einer Verknappung der Seltenen Erden gedroht. Die 17 Metalle, zu denen Neodym, Lanthan und Cer gehören, werden besonders in der High-Tech-Industrie benutzt – etwa für Smartphones, Computer, und andere Elektrogeräte oder Windkraftanlagen und Autos. Die USA beziehen 80 Prozent aus China.
Ein hoher Regierungsbeamter sowie Staatsmedien machten deutlich, dass China die wichtigen Metalle als Waffe einsetzen könnte. „Sagt hinterher nicht, wir hätten Euch nicht gewarnt“, schrieb das Parteiorgan „Volkszeitung“.
Anders als noch vor einigen Wochen halten Beobachter eine schnelle Lösung des Konflikts für immer unwahrscheinlicher, zumal Gespräche auf hoher Ebene auf Eis liegen. Eine Möglichkeit zur Annäherung könnte der G20-Gipfel in Japan Ende Juni bieten, an dem sowohl Chinas Präsident Xi Jinping als auch Trump teilnehmen wollen.

Zölle von 1.731,75 Prozent auf chinesische Matratzen

In einer separaten Entscheidung hatte das US-Handelsministerium am Mittwoch angekündigt, vorläufig auch Strafzölle von bis zu 1.731,75 Prozent auf chinesische Matratzen zu erheben. Stahl-Bierfässer sollen mit einem Strafzoll von bis zu 79,71 Prozent belegt werden. Beide Produkte seien von chinesischen Anbietern zu Dumping-Preisen angeboten worden. Auch Bierfässer aus Deutschland und Mexiko sollen demnach vorläufig mit Anti-Dumping-Zöllen von 8,6 Prozent und 18,5 Prozent belegt werden.
Die USA und China sind seit Monaten in eine erbitterte Handelsauseinandersetzung verstrickt. Die US-Regierung hat die Hälfte aller chinesischen Importe mit Sonderzöllen belegt. US-Präsident Donald Trump droht damit, diese Strafmaßnahmen auf alle Einfuhren aus China auszuweiten.
Wegen ihres großen Handelsdefizits mit China fordern die USA größeren Marktzugang, einen besseren Schutz von Urheberrechten und Geschäftsgeheimnissen oder auch mehr Bemühungen, um zwangsweisen Technologietransfer bei US-Unternehmen zu verhindern. Auch stören sie sich an staatlichen Subventionen Chinas, die den Markt verzerren. (dpa)

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