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Nach Pelosi-Besuch

China setzt Manöver fort – Taiwan verurteilt „unverantwortliche Bedrohung“

Chinas militärische Muskelspiele gegenüber Taiwan sollen an diesem Sonntag enden. Auf dem Höhepunkt waren mehr als 100 Militärmaschinen im Einsatz. Taiwan weist den Einschüchterungsversuch zurück.

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Ein chinesisches Militärflugzeug während einer Übung der chinesischen Armee.

Foto: Uncredited/Xinhua/AP/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

China hat seine großangelegten Manöver um Taiwan am Sonntagmorgen fortgesetzt. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen verurteilte die Übungen als „unverantwortliche Bedrohung“ nicht nur in der Meerenge der Taiwanstraße, sondern auch für die ganze Region. Wie Taiwans Militär in Taipeh berichtete, hätten sich allein am Vortag 20 chinesische Militärflugzeuge und 14 Kriegsschiffe an den Übungen beteiligt.
Auch wurden wieder chinesische Drohnen über der vorgelagerten taiwanischen Insel Kinmen beobachtet, die nur zehn Kilometer von der Hafenstadt Xiamen an der chinesischen Küste entfernt liegt. Seit den 50er Jahren hatte es nach Angaben von Experten keinen Überflug der auch Quemoy genannten Insel gegeben.
Die kommunistische Führung in Peking hatte die Manöver als Reaktion auf den Besuch der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, diese Woche in Taipeh gestartet. Die Übungen sollen an diesem Sonntag enden. Es ist die größte militärische Machtdemonstration Chinas gegenüber Taiwan seit Raketenübungen Mitte der 90er Jahre, als die USA zwei Flugzeugträger in die Region um Taiwan entsandt hatten.
Die Visite Pelosis in der demokratischen Inselrepublik war die ranghöchste aus den USA seit einem Vierteljahrhundert. China ist verärgert, weil es Taiwan für sich beansprucht. Es sieht die Insel als Teil der Volksrepublik an, droht mit einer Eroberung und lehnt offiziellen Kontakte anderer Länder vehement ab. Die Taiwaner verstehen sich aber schon lange als unabhängig.

China simulierte Angriff auf Taiwan

Auf dem Höhepunkt der Manöver am Donnerstag hatte Chinas Luftwaffe nach Angaben des östlichen Kommandos der Volksbefreiungsarmee mehr als 100 Einsätze mit Kampfjets, Bombern, Frühwarn- und Tankflugzeugen sowie anderen Militärmaschinen geflogen. Auch wurden elf ballistische Raketen vom Festland gestartet. Eine davon flog nach Presseberichten nahe der Hauptstadt und damit erstmals direkt über Taiwan.
Nachdem anfangs für eine See- und Luftblockade geübt worden war, simulierte die chinesischen Streitkräfte nach taiwanischen Angaben am Samstag einen Angriff auf die Insel. Chinas Ostkommando bestätigte, dass „Angriffsfähigkeiten“ geübt worden seien. Die Manöver dienen nach Angaben von chinesischen Experten auch der Vorbereitung einer Invasion der 23 Millionen Einwohner zählenden Insel.
Taiwans Präsidentin schrieb auf Facebook, die Streitkräfte des Landes an der Frontlinie schützten weiter die nationale Sicherheit, während das diplomatische Team die internationale Gemeinschaft über Taiwans Entschlossenheit unterrichte, seine Souveränität, Demokratie und Freiheit zu verteidigen.
Taiwans höchste Vertreterin in Washington, Hsiao Bi-khim, wurde mit den Worten zitiert: „Wir wollen keinen Krieg. Wir wollen Frieden. Wir werden alles tun, um zu deeskalieren. Aber wir werden unsere Freiheit nicht ausliefern.“ (dpa/red)

Kommentare

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van toybenvor 3 Jahren

China "Übt" weiter, Syrien, Libyen, Mali und Israel....

Der Sinn dieser Aktionen ist nicht immer klar, die Natostrategen haben sich gefragt ,wozu.

Diese Aktionen sollen ablenken, von was?

05.08.2022, 13.55 Uhr

Jens Stoltenberg: "Wir werden uns sofort einschalten!" Nato-Chef warnt Putin vor Angriff

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland erneut vor einem Angriff auf einen Staat des Militärbündnisses gewarnt. Zugleich betonte er bei einer Rede in Norwegen, die Ukraine weiter unterstützen zu wollen.

https://www.news.de/politik/856418688/jens-stoltenberg-warnt-wladimir-putin-vor-angriff-auf-nato-generalsekretaer-mit-botschaft-an-kreml-in-rede-von-utoya/1/

Hallodrivor 3 Jahren

Mir unverständlich, wie diese Frau Pelosi einen eigentlich ruhenden Konflikt befeuert.

Etevor 3 Jahren

Was verspricht sich die Chinesische Führung eigentlich von ihren Provokationen, glauben die ernsthaft es würden sich Politiker jetzt nicht mehr nach Taiwan trauen ? Westliche Politiker werden jetzt erst recht kommen und das ist gut so.

Wahrheitskriegervor 3 Jahren

"Der Westen" ist genauso böse wie das Reich im Osten. Vermutlich noch schlimmer, da der Westen so derart bösartige Lügen verwendet, dass dies kaum noch zu toppen ist.

In China weiss (fast) jeder woran er ist. Hier bei uns jubeln alle ihre Schlächter und Ausbeuter entgegen und denken sie seien "die Guten".

Ich halte letzteres für wesentlich schlimmer.

otto5vor 3 Jahren

Ha ha ob sie auch noch kommen, wenn es Taiwan nicht mehr gibt. Wohin dann? Doch nach Peking.

Hallodrivor 3 Jahren

Nein, ist es nicht! Bin nicht mehr der jüngste, aber solch eine Eskalation ist schon gewaltig! Vor allem weil klar provoziert!

Nicht Frau Pelosi wird an der Front sterben, es sind Chinesen und wie üblich nicht die oberen Zehntausend!

Irre, oder? Die Amis zündeln und die einfachen Leute von beiden Seiten (und alles Chinesen) werden wegen so einer alten Schachtel ihr Leben lassen.

Pervers.

Wahrheitskriegervor 3 Jahren

Aus dem Blickwinkel habe ich das noch gar nicht gesehen... Danke dafür.

So wie damals auf beiden Seiten "Deutsche" (im weiteren Sinne) starben.

Das ganze hat also mal wieder System. Es geht jetzt gegen das chinesische Volk. Ziemlich "schlau" von den Strippenziehern....