Chefin des Secret Service tritt nach Trump-Attentat zurück

Kimberly Cheatle bezeichnete das Attentat auf Trump selbst als schwerstes Versagen des Secret Service seit Jahrzehnten. Nun zieht die Direktorin persönliche Konsequenzen.
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Nach dem Attentat auf Donald Trump geriet die Chefin des Secret Service unter Druck.Foto: Chris Kleponis/afp via Getty Images
Epoch Times23. Juli 2024

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Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, gibt nach dem Attentat auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump ihren Posten ab.

Das Weiße Haus bestätigte den Rücktritt in einer Stellungnahme. Cheatle war seit dem Schusswaffenangriff im US-Bundesstaat Pennsylvania, bei dem Trump verletzt wurde, unter Druck geraten.

Ein Schütze hatte vor gut einer Woche bei einer Wahlkampfveranstaltung der Republikanischen Partei in der Stadt Butler das Feuer eröffnet und auf Trump geschossen. Ein Besucher der Kundgebung starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.

Secret Service ist für Schutz ranghoher Politik verantwortlich

Cheatle hatte bei einer Anhörung im US-Kongress am Montag ein Versagen des Dienstes eingeräumt. Sie übernehme die volle Verantwortung und werde alles unternehmen, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederhole, sagte sie.

Der Secret Service ist in den USA für den Schutz ranghoher Politiker zuständig, darunter amtierende und frühere Präsidenten.

In den vergangenen Tagen hatte es Kritik an der Vorgehensweise des Secret Service gegeben, weil der Schütze trotz aller Sicherheitsmaßnahmen auf ein Dach mit direkter Sicht zur Bühne gelangen konnte.

Außerdem gab es Berichte, wonach der junge Mann Sicherheitsbeamten bereits vor Trumps Auftritt mit seinem Verhalten aufgefallen war, der frühere Präsident aber trotzdem die Bühne betreten durfte.

Chefin des Secret Service räumte Fehler ein

Cheatle bezeichnete die Attacke als schwerstes Versagen vom Secret Service seit Jahrzehnten. Zugleich hielt sie sich am Montag jedoch unter Verweis auf laufende Untersuchungen mit Details zurück.

Cheatle, die 2022 als Direktorin vereidigt wurde, hatte zuvor Rufe nach einem Rücktritt nach dem Attentat auf Trump zurückgewiesen.

Agenten des Secret Service waren nicht auf dem Dach, weil es schräg war, sagte Cheatle. Abgeordnete beider Parteien forderten Cheatle während einer umstrittenen Anhörung am Montag auf, zurückzutreten. „Wenn Sie ein Attentat-Versuch auf einen Präsidenten oder einen Kandidaten haben, müssen Sie zurücktreten“, sagte der Abgeordnete Ro Khanna.

Der Vorsitzende des Aufsichtsausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner James Comer, sagte, dass der Angriff zu verhindern gewesen sei. Cheatle verdiene es nicht, ihren Posten an der Spitze der Behörde zu behalten. Der demokratische Vize-Chef Jamie Raskin verwies unterdessen darauf, dass Schusswaffen-Angriffe in Amerika zu häufig passierten.

Während der Anhörung räumte Cheatle ein, dass der Geheimdienst vor Beginn der Kundgebung auf eine verdächtige Person aufmerksam gemacht wurde, dass aber der Mann, der schließlich der Schütze war, erst kurz vor den Schüssen als Bedrohung eingestuft wurde.

Biden: Cheatle hat sich selbstlos Schutz der USA gewidmet

„Ich bin froh, dass sie dem Ruf der Republikaner und Demokraten gefolgt ist. Jetzt müssen wir die Scherben aufsammeln: Wir müssen den Glauben und das Vertrauen des amerikanischen Volkes in den Secret Service als Behörde wiederherstellen“, sagte der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, am Dienstag vor Reportern im Capitol.

Präsident Joe Biden, der es abgelehnt hatte, Cheatle zu entlassen, sagte in einer Erklärung, dass er ihr dafür danke, „dass sie dem Ruf gefolgt ist, den Secret Service zu leiten“.

„Während ihrer gesamten Laufbahn beim Secret Service hat sie sich selbstlos dem Schutz unserer Nation gewidmet und ihr Leben riskiert“, schrieb der amtierende Präsident. Als Führungskraft brauche man Ehre, Mut und unglaubliche Integrität. Biden kündigte an, dass die Untersuchung zu den Hintergründen des Attentats auf Trump weitergehe. „Wir alle wissen, dass sich das, was an diesem Tag geschah, nie wiederholen darf.“

(Mit Material von dpa und theepochtimes.com)



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