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Chef des britischen Militärgeheimdienstes: China ist „die größte Bedrohung für die Weltordnung“

Das chinesische Regime „stellt die größte Bedrohung für die Weltordnung dar“, erklärt der britische Chef des Verteidigungsgeheimdienstes vor britischen Medien.

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Dieses am 24. April 2018 aufgenommene Foto zeigt J15-Kampfflugzeuge auf Chinas einzigem operativen Flugzeugträger, der Liaoning, während einer Übung auf See.

Foto: AFP über Getty Images

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Lesedauer: 5 Min.

Generalleutnant Jim Hockenhull sprach der bei der ersten Medienbesprechung im Zentrum des britischen Militärnachrichtendienstes auf dem Stützpunkt der Royal Air Force in Wyton, Cambridgeshire am Sonntag (13. September). Er erörterte, wie „globale Akteure wie Russland und China ständig die bestehende Ordnung in Frage stellen, ohne einen direkten Konflikt auszulösen“. Sie operieren in der sich ausdehnenden Grauzone zwischen Krieg und Friedenszeiten, so eine Erklärung des britischen Verteidigungsministeriums.
Während Hockenhull Russland als „die größte militärische und geopolitische Bedrohung für die europäische Sicherheit“ bezeichnete, reservierte er die schärfste Warnung für Chinas kommunistisches Regime, berichtete „The Telegraph“.

China sei „zunehmend autoritär und durchsetzungsstark“

China sei „zunehmend autoritär und durchsetzungsstark“, sagte er. „Es stellt die größte Bedrohung für die Weltordnung dar, weil es versucht, chinesische Standards und Normen durchzusetzen und seine wirtschaftliche Macht dazu nutzt, um zu beeinflussen und zu untergraben“, so Hochenhull weiter. Das Regime wird durch massive Investitionen in die Modernisierung seiner Streitkräfte gestützt.
Laut „The Sun“ sagte Hockenhull, dass Peking seine Modernisierung des Militärs beschleunigt habe, seit Xi Jinping 2013 an die Macht kam.
Das chinesische Militär verfügt nun über „eine Reihe von hochmodernen Waffensystemen, die die militärischen Vorteile des Westens schnell untergraben“, sagte er laut „The Sun“. „Seine wachsende Flotte von Zerstörern der Renhai-Klasse ist die fähigste aller Marinen“, fügte er hinzu.

Eine chinesische Marineformation, einschließlich des Flugzeugträgers Liaoning (in der Mitte), während militärischer Übungen im Südchinesischen Meer am 2. Januar 2017.

Foto: STR/AFP über Getty Images

Westen muss auch mit Gegnern, die sich nicht an die Regeln halten, Schritt halten

Das sich verändernde globale Bild hat den Charakter der Kriegsführung in einer Weise beeinflusst, die den Westen dazu herausfordere, mit den Gegnern, die sich nicht an die Regeln halten, Schritt zu halten, sagte Hockenhull nach Angaben des Verteidigungsministeriums.
Er warnte, dass sich Konflikte in neue Bereiche wie Cyber und Weltraum ausbreiten und Großbritanniens Zusammenhalt, Widerstandsfähigkeit und globale Interessen bedrohen.
„Während konventionelle Bedrohungen bestehen bleiben, haben wir gesehen, wie unsere Gegner in künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und andere bahnbrechende Technologien investiert haben, während sie gleichzeitig traditionellere Techniken der Einflussnahme und Hebelwirkung überfordern“, sagte er.
Die britische Regierung führt derzeit eine umfassende Überprüfung ihrer Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik durch.
Als Teil der Überprüfung plant das britische Verteidigungsministerium, sich von der traditionellen Verteidigung abzuwenden und „viel mehr in den neuesten Bereichen des Weltraums, des Cyberspace und der Unterwasserwelt zu operieren“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace im Juli.

Offensive Weltraumwaffen von Russland und China

Sowohl Russland als auch China haben offensive Weltraumwaffen entwickelt und ihre Fähigkeiten verbessert, schrieb Wallace in „The Telegraph“. Cyber-Angriffe feindseliger staatlicher Akteure werden ebenfalls als ein erhöhtes Risiko für Großbritannien angesehen, insbesondere während der Corona-Pandemie.

Eine 3B-Rakete vom Typ „Langer Marsch 3B“ mit dem Satelliten Beidou-3GEO3 hebt am 23. Juni 2020 vom Xichang Satellite Launch Center in Xichang in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ab.

Foto: STR/AFP über Getty Images

Am 22. Juli sagte Großbritanniens Außenminister Dominic Raab, er sei „zutiefst besorgt“ über Beweise, dass „China böswillige Cyber-Angriffe auf kommerzielle, medizinische und akademische Einrichtungen, einschließlich derer, die an der Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie arbeiten, durchführt“.

Chinesische Hacker angeklagt

Einen Tag zuvor gab das US-Justizministerium bekannt, dass zwei chinesische Hacker angeklagt worden waren, weil sie Unternehmen und Regierungsbehörden in mehreren Ländern, darunter Großbritannien, Belgien, Deutschland, die Vereinigten Staaten, Australien und Japan, ins Visier genommen hatten, Geschäftsgeheimnisse und andere vertrauliche Informationen im Wert von Millionen von US-Dollar gestohlen und versucht hatten, Forschungsergebnisse zu COVID-19 zu stehlen.
Am 5. Mai gaben das National Cyber Security Center Großbritanniens und die US-Behörde für Cybersicherheit und Infrastruktursicherheit eine gemeinsame Stellungnahme heraus, in der sie bösartige Cyberkampagnen aufdeckten, die sich gegen internationale Organisationen im Gesundheitswesen und in der medizinischen Forschung richteten, die sich mit COVID-19 beschäftigten.
Um Cyber-Bedrohungen begegnen zu können kündigte die britische Regierung am 10. September an, dass Unternehmen im Gesundheitswesen staatlich finanzierte Schulungen erhalten können, um ihre Cyber-Sicherheit zu erhöhen und sensible Daten zu schützen.
Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von sza)
Originalfassung: China Poses ‘The Greatest Threat to World Order’: UK Military Intelligence Chief

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