„Charlie Hebdo“-Personalchefin muss nach neuen Morddrohungen untertauchen

Der französische Oberrabbiner Haim Korsia (L) und Charlie Hebdo, Personaldirektorin, Marika Bret, zünden am 9. Januar 2016 in der Nähe des Hyper Cacher, einem koscheren Supermarkt, während einer vom Rat der jüdischen Institutionen Frankreichs (Conseil representatif des institutions Juives de France) CRIF organisierten Zeremonie Kerzen an, um die Opfer des Angriffs auf den Supermarkt am 9. Januar 2015 zu ehren.
Foto: JACQUES DEMARTHON/AFP via Getty Images
Nach Morddrohungen hat die Polizei die Personalchefin der französischen Satirezeitung „Charlie Hebdo“ an einen sichereren Ort gebracht. „Ich hatte zehn Minuten, um zu packen und mein Zuhause zu verlassen“, berichtete Marika Bret in der jüngsten Ausgabe des Wochenmagazins „Le Point“. Das sei „sehr heftig“ gewesen. Doch seien die in der vergangenen Woche eingegangenen Drohungen konkret genug gewesen, um sie ernst zu nehmen.
Seit Anfang September läuft der Prozess gegen 14 mutmaßliche Helfer der beiden Attentäter, die im Januar 2015 bei einem Anschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ zwölf Menschen getötet hatten, darunter einige der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs.
Anlässlich des Prozessbeginns hatte die Satirezeitung erneut die Mohammed-Karikaturen gedruckt, durch die sie zur Zielscheibe von Islamisten geworden war. Daraufhin gab es Proteste in Pakistan, im Iran und anderen islamischen Ländern. Auch Al-Kaida drohte laut Experten mit einem erneuten Anschlag.
Bret sprach von einem „überwältigenden Hass rund um ‚Charlie Hebdo'“. Dass sie ihr Zuhause nun in aller Hast verlassen musste, zeige, welchem „beispiellosen Druck“ die Mitarbeiter des Magazins ausgesetzt seien. In ihre alte Wohnung werde sie nicht mehr zurückkehren. (afp)
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