Bundesregierung bleibt trotz Putins Warnung bei Waffenstationierung

Der russische Präsident Wladimir Putin hat vor der Stationierung neuer US-Raketen in Deutschland gewarnt und droht mit Reaktionen. Die Bundesregierung verteidigt die Pläne.
Russlands Präsident Putin droht mit Reaktionen auf die Stationierung von US-Raketen in Deutschland. (Archivbild)
Russlands Präsident Putin droht mit Reaktionen auf die Stationierung von US-Raketen in Deutschland. (Archivbild)Foto: Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Epoch Times29. Juli 2024

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Die Bundesregierung hat die geplante Stationierung von US-Raketen in Deutschland nach Drohungen aus Russland verteidigt. Man habe ausführlich begründet, warum diese Waffen stationiert werden müssten, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann vor Journalisten in Berlin.

„Nämlich, weil Russland das strategische Gleichgewicht in Europa verändert hat und Europa und Deutschland mit Marschflugkörpern bedroht, und wir müssen diese Abschreckung herstellen.“ Es gehe einzig und allein um Abschreckung in diesem Fall.

Putin droht mit Reaktion

Am Rande des NATO-Gipfels hatten das Weiße Haus und die Bundesregierung kürzlich bekannt gegeben, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen können.

Darunter sollen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern sein sowie Luftabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Wochenende eine Reaktion darauf angekündigt. Mit den Raketen, die in der Perspektive auch mit nuklearen Sprengköpfen ausgerüstet werden könnten, gerieten wichtige Ziele in Russland in Reichweite.

Staatliche, militärische Objekte und wichtige Industrieanlagen könnten so binnen zehn Minuten getroffen werden. Darauf werde Russland „spiegelgerecht“ antworten. Auch russische Kriegsschiffe könnten demnach mit Raketen als Antwort ausgestattet werden.

Auswärtiges Amt: Lassen uns nicht einschüchtern

„Das nehmen wir zur Kenntnis“, sagte Hoffmann auf Putins Aussagen angesprochen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes wurde deutlicher: „Putin beschreibt hier nur, was er eh schon kann.“

Russland rüste seit Jahren nuklear auf, habe den INF-Vertrag über ein Verbot landgestützter atomarer Mittelstreckenwaffen gebrochen und führe einen Angriffskrieg in Europa. Darauf müsse man „für unser aller Sicherheit in Europa“ reagieren. „Und auch um das klar zu sagen, wir lassen uns von solchen Äußerungen nicht einschüchtern.“

In einer Erläuterung der Bundeswehr zum russischen Vorgehen heißt es, Russland habe unter anderem nuklearwaffenfähige Iskander-Raketen in der Exklave Kaliningrad stationiert und könne mit seinen Mittelstreckenwaffen auch deutsche Städte treffen. Die Pläne zur Stationierung von US-Tomahawk Marschflugkörpern seien eine Antwort hierauf und dienten der Abschreckung. (dpa)

 



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