Rückkehr der palästinensischen Autonomiebehörde nach Gaza
Bundesregierung begrüßt Ägyptens Wiederaufbauplan für Gazastreifen
Am Dienstag hat Ägypten den Wiederaufbauplan für den Gazasteifen vorgestellt. Die deutsche Regierung lobt den Vorschlag.

Delegierte und Außenminister der Mitgliedsstaaten versammeln sich am Sitz der Arabischen Liga.
Foto: Uncredited/Egyptian Ministry of Foreign Affairs/AP/dpa
Die Bundesregierung hat einen von Ägypten vorgeschlagenen und von der Arabischen Liga verabschiedeten Plan für die Zukunft des Gazastreifens begrüßt. Dieser enthalte „viele gute Argumente und Elemente“, auf denen aufgebaut werden könne, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin. Nun sollte eine „konstruktive Diskussion“ über den Plan beginnen.
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte den Wiederaufbauplan für den Gazastreifen am Dienstag bei einem Gipfeltreffen der Arabischen Liga vorgestellt. Dieser sieht zunächst eine Verwaltung des Küstenstreifens durch ein palästinensisches Expertengremium vor, während parallel die Rückkehr der palästinensischen Autonomiebehörde in das Gebiet ermöglicht werden soll.
Diese soll dann die politische Kontrolle übernehmen. Israel und die USA hatten den Plan abgelehnt.
Israels Sicherheit von zentraler Bedeutung
Laut Hebestreit ist für Deutschland von zentraler Bedeutung, dass künftig vom Gazastreifen keine Bedrohung mehr für Israel ausgeht. Zudem bestehe unter den G7-Staaten eine Einigkeit darüber, dass es in Zukunft weder zu einer militärischen Neuaufstellung noch zu einer Regierungsbeteiligung der Hamas im Gazastreifen kommen dürfe.
Die radikalislamische Terrororganisation Hamas hatte Israel am 7. Oktober 2023 brutal überfallen und mehr als 1000 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln verschleppt. Israel antwortete mit einem massiven Militäreinsatz gegen die Hamas, der Gazastreifen ist nun weitgehend zerstört.
Der ägyptische Plan war eine Reaktion auf das von Donald Trump angekündigte Vorhaben, den Gazastreifen unter US-Kontrolle bringen und neu aufbauen zu wollen. Die dort lebenden Palästinenser sollen nach Trumps Vorstellungen unter anderem nach Ägypten und Jordanien umgesiedelt werden.
Auswärtiges Amt: „Wichtiger Beitrag“ für nachhaltigen Frieden
Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin betonte, der Plan der arabischen Staaten signalisiere deren Bereitschaft, „sich mit einem eigenen Beitrag in die nachhaltige Lösung des Konflikts einzubringen“.
Der Plan liefere zudem einen „wichtigen Beitrag dazu, politische und Sicherheitsfragen im Gazastreifen als Grundlage für einen nachhaltigen Frieden zu beantworten“. Auch das langfristige Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung werde unterstützt.
Derweil wollen am Freitag die 57 Außenminister der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) bei einem außerordentlichen Treffen in der saudiarabischen Hafenstadt Dschidda über den ägyptischen Plan beraten. Ägyptens Außenminister Badr Abdelatty hatte angekündigt, er werde sich darum bemühen, dass aus den Vorschlägen zur Zukunft des Gazastreifens „ein arabischer und ein islamischer Plan wird“.
Sollten sich die OIC-Mitgliedstaaten hinter dem Vorschlag versammeln, sendet das nach Einschätzung von Experten ein Signal der Geschlossenheit innerhalb der islamischen Welt und eine einheitliche Ablehnung von Trumps Plänen. (afp/red)
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