Corona-Pandemie: Institut für Bevölkerungsforschung fordert bessere Erfassung der Sterblichkeit in Deutschland
Nach Einschätzung der Bevölkerungsforscher behindert eine unzureichende Erfassung der Sterblichkeit in Deutschland kurz- und langfristig den Schutz der in Deutschland lebenden Menschen gegen epidemisch auftretende Infektionskrankheiten, aber auch gegen chronische nicht infektiöse Krankheiten.

Ein Engel auf einem Grabstein auf einem Friedhof.
Foto: iStock
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat eine bessere und schnellere Erfassung der Sterblichkeit in Deutschland gefordert. Die Corona-Pandemie habe bei der bisherigen Erfassung „erhebliche Mängel“ offenbart, erklärte das Bundesinstitut am Montag in Wiesbaden. Zu diesen Mängeln zählten lange Informationswege, die fehlende zentrale Erfassung von Mortalitätsdaten und der mangelnde Zugang zu aussagekräftigen Daten für Forschung und Öffentlichkeit.
Nach Einschätzung der Bevölkerungsforscher behindert diese unzureichende Erfassung kurz- und langfristig den Schutz der in Deutschland lebenden Menschen gegen epidemisch auftretende Infektionskrankheiten, aber auch gegen chronische nicht infektiöse Krankheiten. So lasse sich mit den bisher vorhandenen Daten nur schwer einschätzen, wie sich die von der Wuhan-Lungenseuche verursachte Lungenkrankheit COVID-19 auf die Sterblichkeit auswirke.
Für diese und andere Erkrankungen könnten durch eine genauere und schnellere Erfassung Risikofaktoren besser berücksichtigt werden. Zusätzlich schadeten die Erhebungsmängel auch der epidemiologischen und demografischen Forschung.
Der Direktor des Bundesinstituts, Norbert Schneider, erklärte, „mit relativ einfachen Mitteln könnte die statistische Erfassung der Sterblichkeit deutlich effizienter werden und sich damit auch zu einer besseren Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen nicht nur in Pandemiezeiten entwickeln.“ (afp)
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