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Südkorea: Bürgermeister von Seoul nach Belästigungs-Vorwürfen tot aufgefunden

Der als vermisst gemeldete Bürgermeister von Seoul ist der Polizei zufolge tot aufgefunden worden. Park Won Soon war nach Anschuldigungen des sexuellen Fehlverhaltens verschwunden. Die Polizei geht einem Medienbericht zufolge von Selbstmord aus.

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Der gewählte Bürgermeister der Stadt Seoul, Park Won-Soon (L) von der wichtigsten Oppositionspartei New Politics Alliance for Democracy, feiert und seine Frau Kang Nan-Hee (R) winkt nach seinem Sieg in seinem Amt am 4. Juni 2014 in Seoul, Südkorea, den Anhängern zu.

Foto: Chung Sung-Jun/Getty Images

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Der Bürgermeister von Seoul, Park Won Soon, ist tot aufgefunden worden. Die Polizei fand seine Leiche nach eigenen Angaben am Donnerstag nach einer großangelegten Suche auf einem Berg im Norden der südkoreanischen Hauptstadt. Am Vortag war bei ihr eine Anzeige gegen den 64-Jährigen eingegangen – Medienberichten zufolge wegen sexueller Belästigung. Die Polizei geht demnach von einem Suizid aus.
Parks Tochter hatte ihren Vater am Donnerstag als vermisst gemeldet, nachdem sie ihn über mehrere Stunden hinweg nicht erreichen konnte. Park habe eine Nachricht hinterlassen, die wie seine „letzten Worte“ geklungen hätten, und habe sein Telefon ausgeschaltet, sagte sie der Polizei. Hunderte Beamte suchten daraufhin nach dem Bürgermeister.
Laut Polizei hinterließ Park keinen Abschiedsbrief, doch ging sie nach Informationen der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap davon aus, dass „er sich das Leben genommen“ habe.
Park zählt zu den Schwergewichten der  Demokratischen Partei von Präsident Moon Jae In. Fast ein Jahrzehnt lang stand er an der Spitze der Verwaltung der südkoreanischen Hauptstadt, in der rund ein Fünftel der Bevölkerung lebt. Zuletzt war er als potenzieller Kandidat für die Nachfolge von Präsident Moon im Gespräch.
Wie Moon hatte Park als Student in den 70er Jahren gegen die Militärdiktatur unter Park Chung Hee gekämpft und musste dafür vier Monate ins Gefängnis. Später wurde er Menschenrechtsanwalt. Eine von ihm gegründete Stiftung zur Förderung gemeinnütziger Arbeit zählt heute zu den größten gemeinnützigen Organisationen des Landes.
Park setzte sich für Gleichberechtigung und den Frieden mit Nordkorea ein. Er galt aber auch als Workaholic; in Berichten hieß es, er habe mit seiner Art mehrere Mitarbeiter in den Suizid getrieben. (afp)

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