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Zahl der Todesopfer steigt auf 16

Brände in Los Angeles weiten sich erneut aus – Rufe nach Trump mehren sich

Einsatzkräfte in Los Angeles kämpfen unermüdlich gegen die Flammen an. Immer mehr Todesfälle werden bekannt. Mit Sorge blicken viele auf die Wetteraussichten.

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Die Zerstörungen in Los Angeles sind gewaltig.

Foto: John Locher/AP/dpa

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Lesedauer: 5 Min.


Die verheerenden Brände im Raum Los Angeles haben sich in Teilen der Metropolregion erneut ausgeweitet. Am Samstag (Ortszeit) breiteten sich die Flammen vom Stadtteil Pacific Palisades weiter nach Osten und Norden aus, unter anderem in Richtung des dicht besiedelten Tals San Fernando Valley. Laut der Gerichtsmedizin im Bezirk Los Angeles stieg die Zahl der Todesopfer unterdessen auf mindestens 16. Unterdessen mehren sich die Rufe nach einem Besuch und der Unterstützung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump.

Die Todesopfer

Immer noch ist unklar, wie viele Menschen insgesamt in den Flammen gestorben sind. Für die Einsatzkräfte war es nicht möglich, in sämtliche Bereiche vorzudringen – zu groß ist die Gefahr durch die Brandkatastrophe in der Region an der US-Westküste in Kalifornien.
Die fünf neuen bestätigten Todesfälle schreiben die Gerichtsmediziner dem zweitgrößten Brand „Eaton Fire“ nahe Pasadena zu. Insgesamt starben in dem Gebiet demnach inzwischen mindestens elf Menschen. Beim noch größeren „Palisades Fire“ im Stadtteil Palisades waren es wie bislang fünf.
Mehr als 12.300 Gebäude sind nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire zerstört oder beschädigt. Seit Dienstag gingen demnach fast 155 Quadratkilometer Land in Flammen auf – das ist etwa anderthalbmal die Fläche der Insel Sylt. Los Angeles und die Region sind Brände gewohnt, aber in diesem gewaltigen Ausmaß nicht.

Briefe an Trump

Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles appellierte an Trump, sich ein Bild von den immensen Schäden zu machen. Auf der Plattform X postete sie einen Brief an den Republikaner, der am 20. Januar die Amtsgeschäfte von Präsident Joe Biden übernimmt. Barger, die ebenfalls Republikanerin ist, schrieb auch mit Blick auf den Wiederaufbau in den nächsten Jahren in und um Los Angeles in der Einladung, man freue sich darauf, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten. Sie bat Trump, den Menschen beizustehen. Sie verwies auf einen Besuch in seiner vergangenen Amtszeit, als Los Angeles auch mit Bränden zu kämpfen hatte.
Zuvor hatte bereits der demokratische Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien, Gavin Newsom, den künftigen US-Präsidenten per Brief eingeladen, sich das Ausmaß der Brände persönlich anzusehen. Das Weiße Haus teilte unterdessen auf der Plattform X mit, dass sich US-Präsident Biden mit Behördenvertretern über die aktuelle Situation ausgetauscht habe. Sein Team informiere ihn auch, wie Bundesmittel helfen und wie man zusätzlich Überlebende unterstützen könne.

Preiswucher, Betrug und Plündereien

Die verheerenden Flammen in Kalifornien sind nicht das einzige Problem, das Behörden sehen. Der kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta warnte vor Preiswucher, Betrug und Plündereien. In Notsituationen wie dieser träten erfahrungsgemäß böswillige Akteure auf, „die versuchen, das Trauma und das Chaos solcher Momente für ihren eigenen Vorteil zu nutzen“, sagte Bonta und versprach, rigoros dagegen vorzugehen.
„Wir haben erlebt, dass Unternehmen und Vermieter die erhöhte Nachfrage in Notfällen nutzen, um die Preise für lebenswichtige Güter und Dienstleistungen wie Gas und Wasser, Batterien, Erste-Hilfe-Materialien, Baumaterialien und Unterkünfte, einschließlich Hotels und Kurzzeitmieten, in die Höhe zu treiben“, beklagte er. Dies sei illegal und werde geahndet.
Die Behörden hielten derzeit auch Ausschau nach Betrügern, die sich als wohltätige Organisationen ausgäben und fälschlicherweise behaupteten, Geld für Opfer der Feuerkatastrophe zu sammeln.

Hilfe aus Mexiko

Die USA bekommen bei der Brandbekämpfung unterdessen Hilfe aus dem Ausland. Mexiko schickte Feuerwehrleute nach Kalifornien. Die Helfer aus dem Nachbarland seien per Flugzeug gelandet, teilte Gouverneur Newsom auf der Plattform X mit. Sie werden sich demnach den mehr als 14.000 Einsatzkräften vor Ort anschließen. Kalifornien sei für die Unterstützung unendlich dankbar. Davor war schon bekanntgeworden, dass Kanada Hilfe schickt.

Sorge vor weiterer Ausdehnung  des Feuers

In den Abendstunden nahm der Wind nach einem kurzzeitigen Abflauen wieder an Stärke zu, die Feuerwehr konnte angesichts der trockenen Vegetation mit ihrem Einsatz die erneute Ausweitung nicht verhindern. Zum Einsatz der Löschflugzeuge sagte Anwohnerin Sarah Cohen aus dem Viertel Tarzana: „Jedes Mal, wenn sie Wasser herabschütten, wird es besser. Aber dann verschlimmert sich die Lage wieder.“ Betroffen von der Ausweitung der Brände war auch das Gebiet, in dem das berühmte Kunstmuseum Getty Center liegt.
Auf Bildern aus dem Gebiet des Mandeville Canyon nordöstlich von Pacific Palisades war eine Flammenwand zu sehen, die einen Hügel emporwanderte und mehrere Häuser bedrohte. Nachdem der Wind sich in den vergangenen Tagen abgeschwächt hatte, warnte der Nationale Wetterdienst nun vor Wetterbedingungen bis mindestens Anfang kommender Woche, die weitere Brände begünstigen oder zur Ausdehnung bestehender Feuer führen könnten. (dpa/afp/red)

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