USA fordern von Nordkorea Herausgabe von Atomwaffen
Im Konflikt mit Nordkorea haben die USA einem Medienbericht zufolge von Pjöngjang die Herausgabe eines Teils seines Atomwaffenbestandes innerhalb einiger Monate gefordert.
Wie die japanische Tageszeitung „Asahi Shimbun“ am Donnerstag unter Berufung auf informierte Quellen berichtete, wollten die USA von Nordkorea, dass es binnen sechs Monaten einen Teil seiner Atomsprengköpfe, anderes Atommaterial und Interkontinentalraketen außer Landes bringe.
Die USA hatten laut „Asahi Shimbun“ angeboten, Nordkorea im Gegenzug zur Überstellung der Waffen und Nuklearmaterialien wieder von der US-Liste von Terror-Unterstützerstaaten zu streichen. Es werde erwartet, dass Vertreter beider Länder bei Arbeitsgesprächen vor dem geplanten Gipfel am 12. Juni in Singapur weiter darüber diskutierten, was noch aus dem Atomarsenal Nordkoreas herausgeschafft werden könnte, berichtete das Blatt weiter.
Drohung aus Nordkorea – keine einseitige atomare Abrüstung gewollt
Am Mittwoch hatte Nordkorea allerdings damit gedroht, das Treffen zwischen Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump absagen zu können. Zunächst wurde dies mit einem laufenden Militärmanöver der USA mit Südkorea begründet.
In einer später von den Staatsmedien veröffentlichten Erklärung warnte der langjährige Atomunterhändler Kim Kye Gwan die USA davor, Nordkorea in eine Ecke treiben zu wollen, um es zu einer „einseitigen atomaren Abrüstung“ zu zwingen. Nordkorea habe in diesem Fall kein Interesse an einem Dialog. Auch hatte Nordkorea für Mittwoch geplante Versöhnungsgespräche mit Südkorea kurzfristig auf unbestimmte Zeit verschoben.
Bei dem geplanten Treffen zwischen Trump und Kim Jong Un geht es um eine Lösung des Streits um das nordkoreanische Atomprogramm. Die USA wollen von der Führung in Pjöngjang einen kompletten, überprüfbaren und nicht umkehrbaren Abbau des Programms.
Bisher gab es keine offizielle Absage des Gespräches mit Trump
Südkoreas Außenministerin Kang Kyung Wha sprach von Problemen bei den Vorbereitungsgesprächen für das Treffen. „Es ist wahr, es gibt Meinungsverschiedenheiten zwischen Nordkorea und den USA, wenn es darum geht, die Denuklearisierung durchzuführen“, sagte Kang nach Angaben der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap vor Abgeordneten in Seoul.
Kang habe dies nicht weiter ausgeführt. Kang hatte sich vor kurzem in Washington mit US-Außenminister Mike Pompeo getroffen, der in den vergangenen Wochen zweimal persönlich in Nordkorea war.
Trump sagte in Anspielung auf die Drohung aus Pjöngjang mit einer Gipfel-Absage, eine offizielle Note aus Nordkorea gebe es nicht. „Wir haben nichts gesehen, wir haben nichts gehört.“ Zuvor hatte seine Sprecherin Sarah Sanders erklärt, die Vorbereitungen für das Gipfeltreffen gingen auf US-Seite weiter.
Trotz der abrupten Absage von gemeinsamen Gesprächen durch Nordkorea will Südkorea mit dem Nachbarn über dessen Gipfel mit den USA im Juni beraten.
Der Nationale Sicherheitsrat habe beschlossen, verschiedene Kanäle zu den USA, aber auch zu Nordkorea zu nutzen, um die unterschiedlichen Positionen dieser beiden Länder koordinieren zu können, teilte das Präsidialamt in Seoul mit. Ziel sei es, dass „es einen erfolgreichen nordkoreanisch-amerikanischen Gipfel im Geist des gegenseitigen Respekts“ geben werde. (dpa)
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