Belgische Staatsanwaltschaft wirft Angreifer Terroranattacke gegen Polizisten vor

Der Angreifer Hicham D. hatte zwei Polizisten in Schaerbeek mit einem Messer angegriffen und an Hals und Bauch verletzt. Sie konnten das Krankenhaus aber bereits verlassen.
Titelbild
Polizei im Terroristennest Schaerbeek in Brüssel am 25. März 2016Foto: LAURIE DIEFFEMBACQ/AFP/Getty Images)
Epoch Times7. Oktober 2016

Nach seinem Angriff auf zwei Polizisten in der Brüsseler Gemeinde Schaerbeek ist der Täter offiziell des versuchten Mordes durch einen „terroristischen Angriff“ beschuldigt worden. Außerdem werde dem 43-jährigen Belgier Hicham D. „Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Gruppe“ zur Last gelegt, teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

D. wurde in Untersuchungshaft genommen. Auch sein älterer Bruder Aboubaker D. wurde im Zusammenhang mit der Tat vom Mittwoch in Gewahrsam genommen. Der zuständige Anti-Terror-Richter werde am Freitag über eine mögliche Haftverlängerung entscheiden.

Hicham D. hatte zwei Polizisten in Schaerbeek mit einem Messer angegriffen und an Hals und Bauch verletzt. Sie konnten das Krankenhaus aber bereits verlassen. Als weitere Beamte einschritten, erlitt D. eine Schusswunde am Bein. D. setzte sich gegen seine Festnahme zur Wehr und brach dabei einem Polizisten die Nase.

Kurz vor dem Vorfall waren ein Bahnhof in Brüssel sowie die Staatsanwaltschaft der Stadt wegen einer Bombendrohung geräumt worden, die sich später als falscher Alarm herausstellte.

Der belgische Innenminister Jan Jambon informierte am Donnerstag das Parlament, dass die Geheimdienste am 19. September als geheim eingestufte Informationen über Hicham D. ausgetauscht hätten. Nach Angaben des Bürgermeisters von Schaerbeek, Bernard Clerfayt, erreichten diese Informationen allerdings nicht die örtliche Polizei. Jambon hob hervor, er habe eine Erklärung dafür verlangt, dass es anscheinend eine Kommunikationspanne gegeben habe.

In Belgien herrscht erhöhte Wachsamkeit, seit bei islamistischen Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in einem U-Bahnhof im EU-Viertel im März 32 Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt worden waren. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu den Anschlägen.

Anfang August hatte ein Mann vor einer Polizeiwache im südbelgischen Charleroi zwei Polizistinnen mit einer Machete angegriffen. Der Mann rief dabei „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“), bevor ein Polizist ihn niederschoss. Der Angreifer erlag später seinen Verletzungen. Anfang September griff ein Mann zwei Polizisten im Brüsseler Stadtteil Molenbeek mit einem Messer an, die Beamten blieben aber unverletzt. (afp/so)



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