BDI-Chef Kempf fordert Gelassenheit in Diskussion um drohende Strafzölle der USA

Der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) Dieter Kempf sagte, dass der US-Präsident nicht zu "solch exorbitant hohen Zöllen" wie im Wahlkampf angekündigt greifen werde.
Epoch Times13. März 2017

Vor der USA-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in der Diskussion um drohende Strafzölle Gelassenheit gefordert. BDI-Chef Dieter Kempf sagte dem Bayerischen Rundfunk am Montag, er glaube nicht, dass US-Präsident Donald Trump zu „solch exorbitant hohen Zöllen“ wie im Wahlkampf angekündigt greifen werde. Trump suche nach Lösungen, die US-Wirtschaft zu stärken. „Das halte ich für völlig legitim.“

Nötig seien aber andere Mittel als Zölle und der angekündigte Mauerbau an der Grenze zu Mexiko. Denn Teile der US-Wirtschaft hätten ihre Wirtschaftskraft nicht verloren, „weil andere Länder Sanktionen gegen amerikanische Produkte aufgebaut hätten, sondern weil ein Großteil der amerikanischen Produkte eben nicht mehr wettbewerbsfähig waren auf internationalen Märkten“, sagte Kempf.

Der BDI-Chef verwies zugleich auf die Bedeutung deutscher Unternehmen für die US-Wirtschaft. 700.000 Arbeitsplätze deutscher Unternehmen sorgten in den USA für lokale Wertschöpfung, sagte Kempf dem Sender weiter.

„Die deutsche Wirtschaft ist ein starker Partner für die Vereinigten Staaten“, sagte der Leiter des Büros von BDI und Deutschem Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Washington, Daniel Andrich, dem „Handelsblatt“. Deutsche Unternehmen könnten helfen, ein wichtiges Ziel der neuen US-Regierung zu erreichen und das verarbeitende Gewerbe zu stärken. „Das deutsche Produktionsmodell bietet hierfür ein attraktives Beispiel“, betonte Andrich. Gerade am dualen Ausbildungssystem zeigten die USA daher großes Interesse.

Merkel kommt am Dienstag in Washington mit Trump zusammen. Es ist ihr erstes Treffen mit dem seit sieben Wochen amtierenden US-Präsidenten. Trump hatte die Kanzlerin in der Vergangenheit mehrfach besonders wegen ihrer Flüchtlingspolitik scharf angegriffen. Zu Misstönen kam es aber auch in der Handels- und Währungspolitik. (afp)

 



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