Mehrere Verletzte
Ausschreitungen bei Eritreafestival in Schweden
Autos in Flammen, Rauchwolken am Himmel: Die schwedische Polizei berichtet von Ausschreitungen bei einem Eritreafestival, nur kurz nach den Unruhen bei einem vergleichbaren Event in Deutschland.

Menschen stehen auf dem Gelände des eritreischen Kulturfestivals „Eritrea Scandinavia“ in Järvafältet im Norden Stockholms am 3. August 2023.
Foto: MAGNUS LEJHALL/TT News Agency/AFP via Getty Images
Nach den gewaltsamen Ausschreitungen bei einem Eritreafestival im hessischen Gießen im vergangenen Monat hat nun die schwedische Polizei Zusammenstöße bei einem regierungsfreundlichen eritreischen Festival gemeldet. In der Nähe des Festivalgeländes habe eine Versammlung von Regierungsgegnern stattgefunden, bei der es zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen sei, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Beamten seien in einem Vorort von Stockholm im Einsatz, um „kriminelle Handlungen zu unterbinden und die Ordnung wiederherzustellen“.
Rund 1.000 regierungskritische Demonstranten, die in der Nähe eine Protestaktion abhalten durften, hätten eine Polizeisperre durchbrochen und das Festival gestürmt, berichtete die Boulevardzeitung „Expressen“. Die Demonstranten rissen demnach Festzelte ab und setzten Zeltspitzen als Waffen gegen Polizisten ein.
Aufnahmen vom Ort des Geschehens zeigten Autos und mindestens ein Zelt in Flammen, zudem waren große schwarze Rauchwolken zu sehen. Die Polizei sperrte einen Abschnitt einer nahegelegenen Autobahn wegen fliehender Menschen, die die Straße blockierten.
Anfang Juli hatte es massive Ausschreitungen auf einem Eritreafestival im hessischen Gießen gegeben. Dabei wurden 26 Polizisten verletzt, die versuchten, Gegner und Befürworter auseinanderzuhalten. Etwa 130 Menschen wurden Polizeiangaben zufolge in Gewahrsam genommen.
Das Festival war vom Zentralrat der Eritreer in Deutschland veranstaltet worden. Kritiker werfen ihm eine Nähe zur Regierung des autoritär regierten Landes vor. Bei dem Festival war es schon im vergangenen Jahr zu Ausschreitungen zwischen Teilnehmern und Kritikern gekommen. (afp/dl)
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