Aus Hitlers Geburtshaus wird eine Polizeistation

Während einer Pressekonferenz im Innenministerium in Wien am 2. Juni 2020 zeigt ein Mann mit dem Finger auf den Plan für die geplante architektonische Neugestaltung des Geburtshauses von Adolf Hitler.
Foto: JOE KLAMAR / AFP/Getty Images
Adolf Hitlers Geburtshaus in der österreichischen Stadt Braunau am Inn soll zu einer Polizeistation umgebaut werden. Der Umbau solle zu einer „Neutralisierung des gesamten Ortes“ beitragen, sagte der zuständige Abteilungsleiter des Innenministeriums, Hermann Feiner, am Dienstag vor Journalisten in Wien. Innenminister Karl Nehammer sagte, mit dem Umbau werde „neues Kapitel“ in der Geschichte dieses historisch belasteten Ortes aufgeschlagen.
Bei einem Wettbewerb setzte sich bei zwölf Einreichungen der Vorschlag des österreichischen Architekturbüros Marte.Marte durch. Der Umbau soll etwa fünf Millionen Euro kosten und Anfang 2023 abgeschlossen sein.
Das gelbe Eckhaus in der Stadt an der deutschen Grenze, in dem Hitler am 20. April 1889 geboren wurde, war dem Innenministerium 2016 im Zuge einer Enteignung zugefallen. Der Erbin wurde im vergangenen Jahr eine Entschädigung von 810.000 Euro zugesprochen. Obwohl Hitler nur kurze Zeit in dem Haus lebte, zog es in der Vergangenheit immer wieder Nazi-Sympathisanten aus der ganzen Welt an.
Das Haus war zuvor als Schule und von der Lebenshilfe genutzt worden, stand jedoch seit 2011 aufgrund eines Streits mit der Besitzerin leer. Innenminister Nehammer begrüßte die zukünftige Nutzung als Polizeiwache. Die Polizei sei schließlich ein Garant für Demokratie.
Das Gebäude wird nach dem Entwurf zwei spitze Giebel bekommen, größtenteils sollen die originalen Strukturen aber erhalten bleiben. Eine Gedenktafel außerhalb des Gebäudes soll entfernt und stattdessen in einem Museum ausgestellt werden. (afp/rm)
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