Aus dem verwitterten Ammoniumnitrat-Lager stank es schon länger – Trump: „Es könnte auch ein Unfall gewesen sein“

Titelbild
Menschen verteilen Spenden für Betroffene der Katastrophe.Foto: Marwan Tahtah/Getty Images
Epoch Times6. August 2020

Mehr als einen Tag nach den verheerenden Explosionen in Beirut liegen die Ursachen der Detonationen weiter im Dunkeln. US-Präsident Donald Trump relativierte seine ersten Äußerungen, es habe sich mutmaßlich um einen Anschlag gehandelt, und schloss am Mittwoch einen Unfall nicht aus.

Unterdessen ging die fieberhafte Suche in den Trümmerlandschaften nach Überlebenden weiter, und internationale Hilfseinsätze für die libanesische Hauptstadt rollten an.

Durch die zwei gewaltigen Explosionen am Hafen waren laut den libanesischen Behörden mindestens 113 Menschen getötet und mehr als 4000 weitere verletzt worden.

Dutzende Menschen wurden noch immer vermisst. Große Teile der Stadt wurden schwer beschädigt. Explodiert waren 2750 Tonnen Ammoniumnitrat, das jahrelang ohne geeignete Vorsichtsmaßnahmen in einer Lagerhalle untergebracht war. Ammoniumnitrat kann für Düngemittel oder zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden.

Trump sagte bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, es könne sich um einen „Unfall“ oder um einen „Angriff“ gehandelt haben. Zum jetzigen Zeitpunkt wisse dies „niemand“. Am Vortag hatte der US-Präsident gesagt, bei den Explosionen habe es sich mutmaßlich um einen Anschlag mit einer „Art von Bombe“ gehandelt. Dies hätten ihm seine Generäle nahegelegt.

Bevölkerung frustriert

Im Libanon schürten die Explosionen in großen Teilen der Bevölkerung die Frustration über die Regierung. In den Onlinenetzwerken forderten viele Menschen den Rücktritt des gesamten Kabinetts. „Tretet ab!“ erklärte der populäre Fernsehjournalist Marcel Ghanem. „Es sind Eure Niedertracht und Eure Nachlässigkeit, welche die Menschen getötet haben.“

Schon vor den Explosionen hatte es immer wieder Massenproteste gegen die libanesische Regierung gegeben, der viele Menschen Korruption und Inkompetenz vorwerfen. Das Land steckt in der schweren Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten, die zuletzt durch die Corona-Pandemie verschlimmert worden war.

Die Regierung kündigte an, die Verantwortlichen für die Explosionen zur Rechenschaft zu ziehen. Sie forderte das Militär auf, die für die Lagerung des Ammoniumnitrats Verantwortlichen unter Hausarrest zu stellen.

Das Lagerhaus mit dem Material war in heruntergekommenem Zustand und hatte Risse in den Wänden, wie Behördenmitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP sagten.

Sicherheitskräfte hatten vergangenes Jahr eine Untersuchung geführt, weil aus dem Gebäude merkwürdige Gerüche gedrungen waren. Die Untersuchung gelangte zu dem Schluss, dass das „gefährliche“ Material aus der Halle entfernt werden müsse. Dies geschah aber nicht.

Merkel sagt Unterstützung zu

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte in einem Kondolenztelegramm an Libanons Regierungschef Hassan Diab, dass sein Land „in dieser schweren Zeit“ auf die Unterstützung der Bundesregierung zählen könne.

Laut Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) stellte die Bundesregierung in einem ersten Schritt dem Roten Kreuz eine Million Euro für Soforthilfe in Beirut zur Verfügung. Das Geld solle für Erste-Hilfe-Stationen und medizinische Güter zur Versorgung von Verletzten verwendet werden, schrieb Maas im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Technisches Hilfswerk auf dem Weg nach Beirut

Ein rund 50-köpfiges Team des Technischen Hilfswerks (THW) flog in der Nacht zum Donnerstag von Frankfurt am Main zum Noteinsatz in Beirut ab. Die Einsatzeinheit soll bei der Bergung von Verschütteten helfen, wie das THW mitteilte.

An Bord derselben Maschine befanden sich auch sieben Experten der Hilfsorganisation Isar Germany. Dabei handelte es sich nach Angaben der Organisation um Ärzte sowie Fachleute für Gefahrgut.

Aus den Golfstaaten, anderen Ländern der Region sowie Europa trafen erste Lieferungen unter anderem von Feldlazaretten und Medikamenten im Libanon ein.

Italien entsandte eine Spezial-Einheit von der Feuerwehr für die Suche nach umweltschädigenden Substanzen, Frankreich drei Flugzeuge mit Rettungskräften, tonnenweise medizinischer Ausstattung und einer mobilen Krankenstation. Präsident Emmanuel Macron will am Donnerstag als erster ausländischer Staatenlenker nach den Explosionen Beirut besuchen. (afp)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion