Berg-Karabach: Aserbaidschan meldet Zerstörung von Raketenabschuss-Basen in Armenien

Titelbild
Eine nicht explodierte BM-30 Smerch-Rakete am Stadtrand von Stepanakert.Foto: ARIS MESSINIS/AFP über Getty Images
Epoch Times14. Oktober 2020

Aserbaidschanische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben zwei Raketenabschuss-Basen auf armenischem Staatsgebiet zerstört. Armenien habe von den Stützpunkten aus zivile Ziele in Aserbaidschan attackiert, teilte das Verteidigungsministerium in Baku am Mittwoch (14. Oktober) mit. Armenien bestätigte den Beschuss von Gebieten innerhalb seines Staatsgebiets, wies jedoch die Darstellung zurück, dass seine Armee Ziele in Aserbaidschan attackiert habe.

Die armenischen Streitkräfte behielten sich nun das Recht vor, „jegliche militärischen Einrichtungen“ sowie Soldaten auf aserbaidschanischem Gebiet anzugreifen, erklärte das Verteidigungsministerium in Eriwan.

Die verfeindeten Nachbarstaaten Aserbaidschan und Armenien liefern sich seit mehr als zwei Wochen heftige Gefechte um die umstrittene Kaukasus-Region Berg-Karabach. Eine Ende vergangener Woche in Moskau vereinbarte Waffenruhe erwies sich bereits nach wenigen Stunden als äußert brüchig.

Seit Beginn der Gefechte wurden nach offiziellen Angaben rund 600 Menschen getötet, darunter 73 Zivilisten. Beide Konfliktparteien werfen sich gegenseitig Angriffe auf zivile Ziele vor.

Der Konflikt dauert bereits seit Jahrzehnten an

Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt, welche die Region auch unter ihrer Kontrolle haben. Der Konflikt dauert bereits seit Jahrzehnten an, die derzeitigen Gefechte sind jedoch die schwersten seit Jahren. Sowohl Armenien als auch Aserbaidschan haben das Kriegsrecht verhängt.

Beobachter fürchten, dass sich der Konflikt zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der Türkei im Kaukasus ausweiten könnte. Die Türkei unterstützt in dem Konflikt das Nachbarland Aserbaidschan. Russland unterhält gute Beziehungen zu beiden Seiten, gilt aber als die militärische Schutzmacht Armeniens.

Unter anderem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte der Türkei vorgeworfen, dschihadistische Kämpfer von Syrien nach Aserbaidschan verlegt zu haben. Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden seit Beginn der Gefechte insgesamt 1450 pro-türkische Söldner aus Syrien nach Aserbaidschan geschickt, allein 250 davon in der vergangenen Woche. 119 der Kämpfer wurden demnach getötet. (afp)



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