Arabische Liga fordert Rücknahme der US-Entscheidung zu Jerusalem: USA haben sich „isoliert“

Die Arabische Liga hat die USA zur Rücknahme ihrer Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels aufgefordert. Zugleich müsse die internationale Gemeinschaft einen Palästinenserstaat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt anerkennen, hieß es.
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Ein Meeting im Hauptquartier der Arabischen Liga in Ägypten.Foto: MOHAMED EL-SHAHED/AFP/Getty Images
Epoch Times10. Dezember 2017

Die Arabische Liga hat die USA zur Rücknahme ihrer Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels aufgefordert.

Die USA müssten die Entscheidung zurücknehmen, zugleich müsse die internationale Gemeinschaft einen Palästinenserstaat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt anerkennen, heißt es in einer am frühen Sonntagmorgen veröffentlichten Resolution der Liga, die nach einer Dringlichkeitssitzung in Kairo verabschiedet wurde.

Liga-Chef Ahmed Abul Gheit sagte zu Beginn der Dringlichkeitssitzung, Trumps Entscheidung werde „kritisiert und verurteilt“.

„Diese Verschiebung der US-Politik zu Jerusalem ist eine gefährliche Entwicklung, bei der sich die USA von ihrer Rolle als Förderer und Vermittler im Nahost-Friedensprozess isoliert haben“, hieß es in einer Stellungnahme der 22 Mitglieder, zu denen auch die Palästinensischen Autonomiegebiete gehören, nach einer Dringlichkeitssitzung in Kairo. Sie schlugen einen Gipfel der Staatschefs der Arabischen Liga in Jordanien vor.

Die Arabische Liga kündigte zugleich an, den UN-Sicherheitsrat für eine Resolution anrufen zu wollen, in welcher die US-Entscheidung als Verletzung internationalen Rechts verurteilt werden solle.

Konkrete Schritte der muslimisch geprägten arabischen Länder gegen die Anerkennung Jerusalems waren trotz ihrer ablehnenden Haltung nicht erwartet worden. Die Arabische Liga gilt als wenig einflussreich. Einige ihrer wichtigsten Mitglieder sind eng mit den USA verbunden und in einem gewissen Maße abhängig von Washington.

Am Mittwoch hatte Trump Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt Israels anerkannt und angekündigt, die US-Botschaft von Tel Aviv dorthin zu verlegen.

Dies führte zu Empörung in der arabischen Welt und zu scharfen Protesten auf palästinensischer Seite. International wächst wieder die Sorge vor einem neuen Flächenbrand im Nahen Osten. (afp/dpa)



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