Netanjahu am Jahrestag des Hamas-Überfalls: „Müssen Geiseln zurückholen“ – Tod einer weiteren Geisel gemeldet
Genau ein Jahr nach dem brutalen Hamas-Überfall auf Israel hat das Forum der Geisel-Familien den Tod einer weiteren Hamas-Geisel bekanntgegeben. Das Forum der Geisel-Familien trauere um Idan Schtivi, erklärte das Angehörigen-Forum am Montag, dem Jahrestag des Hamas-Angriffs vor einem Jahr. Demnach wurde der 28-Jährige am 7. Oktober vergangenen Jahres vom Nova-Musikfestival in den Gazastreifen verschleppt. Seine Leiche werde „immer noch von der Hamas festgehalten“.
Dem Forum zufolge wollte der junge Mann am 7. Oktober 2023 bei dem Festival im Süden Israels die Auftritte und Workshops seiner Freunde dokumentieren. Doch dazu kam es nicht: Kurz nach Schtivis Ankunft auf dem Festivalgelände in den frühen Morgenstunden begann der Angriff der islamistischen Hamas und mit ihr verbündeter militanter Palästinensergruppen auf die mehr als 3.000 Festivalteilnehmer.
Anstatt sich selbst in Sicherheit zu bringen habe Schtivi zu diesem Zeitpunkt zwei Unbekannten, die er gerade erst kennengelernt hatte, bei der Flucht vom Gelände geholfen, erklärte das Angehörigen-Forum weiter. „Diese selbstlose Entscheidung führte schließlich zu seiner Entführung.“
Netanjahu am Jahrestag des Hamas-Überfalls: „Müssen Geiseln zurückholen“
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat anlässlich des Jahrestags des Hamas-Großangriffs auf Israel die Notwendigkeit betont, die verbliebenen zu retten. „An diesem Tag gedenken wir an diesem Ort und an vielen Orten in unserem Land unserer Toten, unserer Geiseln, die wir zurückholen müssen“, erklärte Netanjahu am Montag. Zudem werde der „Helden“ gedacht, „die bei der Verteidigung des Vaterlandes und der Nation gefallen sind“. „Wir haben vor einem Jahr ein schreckliches Massaker erlebt“, fügte Netanjahu hinzu.
In Israel hatte es mehrfach Proteste gegeben, bei denen Netanjahu vorgeworfen wurde, sich nicht ausreichend für die Rettung der Geiseln einzusetzen. Auch aus dem Ausland gab es Druck auf den israelischen Regierungschef, sich für das Erreichen eines Abkommens über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller übrigen Geiseln einzusetzen.
Noch 97 Geiseln im Gazastreifen
In den Morgenstunden des 7. Oktober 2023 hatten hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Palästinensergruppen den Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel durchbrochen. In mehreren südisraelischen Ortschaften, auf dem Nova-Musikfestival und als Geiseln im Gazastreifen wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt 1.205 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten. Allein beim Nova-Festival wurden mehr als 370 meist junge Menschen teils brutal getötet.
Von den 251 von der Hamas verschleppten Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten. Die israelischen Behörden gehen davon aus, dass nur noch 63 von ihnen am Leben sind: 51 Männer, zehn Frauen, darunter fünf Soldatinnen, sowie zwei Kinder.
Israel geht seit dem Hamas-Angriff vor einem Jahr massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 41.900 Menschen getötet. (afp/red)
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