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Wikileaks-Gründer in Haft

Amnesty fordert Freilassung von Julian Assange

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Ein Protest für die Freilassung von Julian Assange.

Foto: Jack Taylor/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Vor dem Berufungsverfahren gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange hat Amnesty International dessen sofortige Freilassung gefordert. Es sei zu befürchten, dass der 50-Jährige im Fall einer Auslieferung an die USA keine „menschenwürdige Behandlung“ erhalte, teilte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag mit. Kürzlich veröffentlichte Berichte von „Yahoo News“ legten nahe, dass die USA zwischenzeitlich Assanges Entführung oder sogar Ermordung planten, als er sich in der ecuadorianischen Botschaft in London aufhielt.
„Damit werden die diplomatischen Zusicherungen der US-Behörden, wonach Assange in den USA eine gute Behandlung erwartet, noch weniger glaubhaft“, erklärte Amnesty. Die Organisation forderte die US-Behörden auf, alle Anklagepunkte gegen den Australier fallen zu lassen.
Am Mittwoch beginnt vor einem Londoner Gericht das Berufungsverfahren gegen das Verbot von Assanges Auslieferung an die USA. Der Wikileaks-Gründer sitzt seit mehr als zwei Jahren im Belmarsh-Gefängnis in London. Er war 2019 in Großbritannien verhaftet worden, nachdem er sich zuvor sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt hatte.
Im Januar hatte ein Gericht in London einen Auslieferungsantrag der USA abgelehnt. Die Richterin begründete ihre Entscheidung mit der psychischen Verfassung des Australiers und den strikten Haftbedingungen, die ihn bei einem Prozess in den USA erwarten würden. Es bestehe das „beträchtliche“ Risiko, dass Assange sich in US-Haft das Leben nehmen würde, erklärte sie. Weil die US-Regierung Berufung gegen das Urteil einlegte, kam Assange vorerst nicht auf freien Fuß.
Der 50-Jährige ist in den USA wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Spionage angeklagt. Bei einer Verurteilung würden ihm dort bis zu 175 Jahre Haft drohen. Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte 2010 und 2011 hunderttausende geheime Papiere vor allem zum Irak-Krieg ins Internet gestellt, die ihr von der früheren US-Soldatin Chelsea Manning zugespielt worden waren. Die Dokumente enthielten brisante Informationen über US-Einsätze, unter anderem über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen. (afp/oz)

Kommentare

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sonyvor 4 Jahren

Geld steht immer über der Moral (welche die USA ja schon seit langen nicht mehr inne hat!). Schliesslich bekommt Ecuador von den USA 3,5 Milliarden §, dafür kann man schon mal einen Assange aus der Botschaft werfen:

https://monde-diplomatique.de/artikel/!5803422

Wenn man noch von Demokratie oder Menschenrechte spricht, sollte man da die USA im gesamten Ausklammern: Beides spreche ich denen ab! Auch bei den Engländern sieht es da nicht besser aus: Mit fast 10 Jahren "Knast" hat Assange sicherlich schon genug gebüsst.

Im Gegensatz zu Assange hat Snowden noch Glück gehabt, er hat seine relative Freiheit.

Starvor 4 Jahren

„Du musst mit der Wahrheit beginnen. Die Wahrheit ist der einzige Weg, den wir überall hin bringen können. Denn Entscheidungen, die auf Lügen oder Unwissenheit beruhen, können nicht zu einem guten Ergebnis führen. “

Julian Assange

StudiertErvor 4 Jahren

"Der Wikileaks-Gründer sitzt seit mehr als zwei Jahren im Belmarsh-Gefängnis in London. Er war 2019 in Großbritannien verhaftet worden, nachdem er sich zuvor sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt hatte"

Mit welcher ekeligen Doppelmoral protestierten dieselben Politiker gegen Erdogan?! Der Westen ist insgesamt ein verkommenes [...]!