Logo Epoch Times

Am Rande von Davos: Kolumbien fordert einen Notfallplan für die Zeit nach dem Zusammenbruch Venezuelas

Kolumbiens Finanzminister Maruricio Cardenas sagt den Zusammenbruch Venezuelas voraus und fordert einen „Notfallplan für den Tag danach“.

top-article-image

Ein Blick auf das Congress Center in Davos, in dem das Weltwirtschaftstreffen tagt.

Foto: MIGUEL MEDINA/AFP/Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Der kolumbianische Finanzminister, Mauricio Cárdenas, prognostiziert den bevorstehenden Zusammenbruch Venezuelas. Am Rande des WWF in Davos fordert er einen „Notfallplan für den Tag danach“, wie „latina-press“ schreibt. Dabei sollten bilaterale und mulitlaterlae Institutionen besteiligt werden.
Für das schlimmste mögliche Szenario fordert er einen Plan, dass den Internationalen Währungsfond oder die entwicklungsbank von Lateinamerika CAF mit einbezieht.
Er sagte gegenüber afp:
„Die Idee ist, einen Wirtschaftsplan für Venezuela für den Tag danach vorzubereiten. Wir wissen nicht, wann dies sein wird – aber es wird wegen der Schwere der Krise schnell gehen.“

Zur Lage in Venezuela

In Venezuela tobt seit Monaten ein erbitterter Machtkampf zwischen der Regierung und der Mitte-Rechts-Opposition. Bisheriger Höhepunkt war die Wahl der von der Opposition bekämpften Verfassungsversammlung Ende Juli 2017. Diese steht nun über dem gewählten Parlament, das damit de facto entmachtet wurde. In dem Parlament verfügt die Opposition über eine Zwei-Drittel-Mehrheit.
Die Inflation ist außer Kontrolle geraten, im Mai 2017 wurde von einer möglichen Inflation über 720 Prozent gesprochen. Maduro erhöhte letzten Mai beispielsweise den Mindestlohn, um 60 Prozent auf rund 65.000 Bolívar. Laut dem offiziellen Wechselkurs waren das 90 Dollar (rund 82 Euro), auf dem Schwarzmarkt aber gerade einmal 15 Dollar.
Wegen der Bedienung der Auslandsschulden und der Hyperinflation fehlen die Mittel, um die Einfuhr von ausreichend Lebensmitteln und Medikamenten zu bezahlen. Schlangen vor oft leeren Supermärkten und Menschen, die im Müll nach Essbarem suchen, sind Alltag. Zudem hat die Gewalt zugenommen: 2016 wurden fast 28.500 Menschen in Venezuela ermordet.
Die Opposition kämpft für vorgezogene Parlamentswahlen und eine Volksabstimmung über eine Absetzung des Staatschefs, dessen Mandat regulär im Januar 2019 endet. Maduro hatte zuletzt Regionalwahlen in Aussicht gestellt, aber noch keinen Termin dafür genannt. (ks)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.

Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können