Algerien lehnt Intervention im Niger ab
Algerien ist strikt gegen eine militärische Intervention im südlichen Nachbarland Niger. Das sagte Präsident Abdelmadjid Tebboune gestern Abend nach Angaben der Zeitung El-Bilad und der Nachrichtenseite Ennahar vor Journalisten. Tebboune machte demnach deutlich, dass Algerien gegenüber Nachbarn keine Gewalt anwenden wird.
Der Präsident äußerte zudem die Sorge einer Destabilisierung der Sahelzone durch ein militärisches Eingreifen im Niger.
Algerien grenzt im Süden an Niger, wo am 26. Juli Offiziere der Präsidialgarde den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum für entmachtet erklärt hatten.
Die Militärchefs der Mitgliedsländer der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas haben einen Plan für eine mögliche militärische Intervention im Niger erarbeitet.
Ecowas hatte die Junta im Niger am vergangenen Sonntag aufgefordert, Bazoum wieder einzusetzen und die verfassungsmäßige Ordnung innerhalb einer Woche wieder herzustellen. Algerien gehört der Ecowas nicht an.
Rückschlag am 4. August
Einer westafrikanischen Delegation war es nicht gelungen, die Rückkehr der gewählten nigrischen Regierung am 4. August 2023 zu erreichen, trotz Vorschlägen zur Beilegung der Krise. Ursache ist, dass die Junta die militärische Zusammenarbeit mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich eingeschränkt hat.
Der Druck auf die Anführer eines Staatsstreichs in Niger wächst seit dem 5. August 2023, kurz vor Ablauf der von Ecowas gesetzten Frist, bis zu der das Militär die Kontrolle abgeben muss oder mit einer möglichen bewaffneten Intervention rechnen muss.
(dpa/red)
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