Afghanistan: Ex-Präsident Ghani warnt vor „Millionen“ Flüchtlingen nach Europa

Millionen Menschen aus Afghanistan beabsichtigen, perspektivisch ihre Flucht nach Europa anzutreten. Dies meint zumindest der vor einem Jahr vor den Taliban geflohene Ex-Präsident Aschraf Ghani. Schlepperbanden witterten ihm zufolge das große Geschäft.
Titelbild
Aschraf GhaniFoto: Sean Gallup/Getty Images
Von 15. August 2022

Vor einem Jahr eroberten die islamisch-fundamentalistischen Taliban-Milizen innerhalb weniger Stunden Afghanistans Hauptstadt Kabul. Zuvor hatten die US-geführten NATO-Truppen nach 20 Jahren Präsenz in dem kriegsgeschüttelten Land mit ihrem Abzug begonnen.

Am 15. August 2021 floh auch der bis dahin amtierende Präsident Aschraf Ghani in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nun warnt er in europäischen Medien vor einer seiner Einschätzung nach drohenden neuen Flüchtlingswelle.

Afghanistan vor Zusammenbruch des Gesundheitssystems

Im Gespräch mit „Bild am Sonntag“ unterstrich Ghani seinen Anspruch, nach wie vor das legitime Staatsoberhaupt Afghanistans zu sein. Er würde es begrüßen, so Ghani weiter, von der deutschen Bundesregierung in dieser Funktion auch offiziell empfangen zu werden. Er habe „eine Menge Ideen“, sollte diese an Lösungen interessiert sein.

In dem Interview warnt der Politiker auch vor einer möglicherweise bald ins Haus stehenden neuen Flüchtlingswelle von „Millionen, die jetzt nach Europa kommen wollen“. Die Mehrheit davon betrachte Deutschland als ihr bevorzugtes Ziel. Ob sie dorthin gelangten, hänge von der Bezahlung der Schlepperbanden ab, die gut vernetzt seien und bereits jetzt das große Geschäft witterten.

Die Menschen in Afghanistan hätten ihr Gefühl der Zugehörigkeit und ihre Hoffnung verloren, so Ghani. Neben den Folgen bewaffneter Konflikte, die ununterbrochen seit nunmehr 44 Jahren das Land erschütterten, breche aufgrund der Corona-Pandemie mittlerweile auch das Gesundheitssystem zusammen.

Größere Fluchtbewegung Mitte der 2010er

Wie der „Mediendienst Integration“ unter Berufung auf UNHCR-Daten berichtet, befinden sich die meisten der ins Ausland geflohenen afghanischen Staatsangehörigen in den unmittelbaren Nachbarländern Pakistan und Iran. An dritter Stelle unter den Aufnahmeländern befinde sich Deutschland.

Mit Stand zum 31. Dezember 2021 zählte das UNHCR 2,7 Millionen afghanische Flüchtlinge und Asylbewerber, von denen 1,3 Millionen in Pakistan und etwa 780.000 im Iran Aufnahme gefunden hätten. In Deutschland lebten der Ausländerstatistik des Statistischen Bundesamtes zufolge im Jahr 2021 insgesamt 309.820 afghanische Staatsangehörige. Im Jahr 2011 waren es noch 56.563 gewesen.

Der Zuwachs an afghanischen Staatsangehörigen, die in Deutschland leben, betrug im Jahr 2021 insgesamt 38.015 gegenüber dem Jahr davor. Den größten Sprung erlebte die Zahl zwischen 2014 und 2016: Damals wuchs die afghanische Wohnbevölkerung in Deutschland von 75.385 über 131.454 auf 253.485. In den Jahren danach trat weitgehende Stagnation ein.

In Afghanistan selbst leben laut UNHCR zudem rund 3,5 Millionen „Binnenflüchtlinge“ (internally displaced people). Von diesen hätten seit Januar 2021 rund 823.000 ihre Wohnorte verlassen.

Ghani wollte mit Flucht möglichem Nadschibullāh-Schicksal entgehen

Seine Flucht aus Afghanistan rechtfertigt Ghani in einem weiteren Gespräch mit dem US-Nachrichtensender CNN. Er sei – zusammen mit dem Verteidigungsminister – der „Letzte, der ging“ gewesen.

Er habe das Land verlassen, weil er „den Taliban und ihren Anhängern nicht das Vergnügen bereiten wollte, einen afghanischen Präsidenten erneut zu demütigen“. Seine Schutztruppe habe sich damals aufgelöst und Zivilkleidung angezogen.

Im Jahr 1996 wurde der von September 1987 bis April 1992 regierende Präsident Mohammed Nadschibullāh von den in Kabul einrückenden Taliban gefangen genommen, gefoltert, erhängt und der Leichnam öffentlich zur Schau gestellt. Einheiten des Warlords Raschid Dostum hatten den gestürzten Präsidenten zuvor daran gehindert, die Hauptstadt zu verlassen.



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