5G-Mobilfunk-Auktion bei 5,3 Milliarden Euro – Versteigerung hat an Fahrt verloren
+++ Newsticker +++
16.April: 5G-Mobilfunk-Auktion bei 5,3 Milliarden Euro
Die Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen hat vier Wochen nach ihrem Start hat an Fahrt verloren. Nach der 200. Auktionsrunde summierten sich die Höchstgebote am Dienstagmorgen auf 5,32 Milliarden Euro, wie aus der Webseite der Bundesnetzagentur hervorgeht.
Damit liegen die Erlöse für den Staat bereits deutlich höher als in den vorangegangenen großen Auktionen: 2010 waren es 5,08 Milliarden Euro und 2015 nur 4,39 Milliarden Euro. Mit dem Geld soll der Glasfaser-Ausbau auf dem Land gefördert werden. Externe Fachleute waren vor Auktionsbeginn von Einnahmen zwischen drei und fünf Milliarden Euro ausgegangen.
Das aufwendige Verfahren am Mainzer Technik-Standort der Bundesnetzagentur könnte bald zu Ende gehen. Dafür spricht, dass in den vergangenen Runden nur wenige neue Höchstgebote dazukamen. Sicher ist das aber keineswegs, die Auktion könnte auch wieder anziehen.
Teilnehmer sind die drei bisherigen Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) sowie der Neueinsteiger Drillisch. Die Ausbauauflagen für die Netzbetreiber sind streng. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte sowie Autobahnen und andere Strecken mit schnellem mobilen Internet versorgt werden.
Zurückgenommene Höchstgebote und unbesetzte Frequenzen
Lagen die „Zahlungsverpflichtungen aufgrund zurückgenommener Höchstgebote“ nach 161 Bieterrunden bei lediglich knapp 3 Millionen Euro, stieg dieser Posten während des heutigen Auktionstages (10. April) auf über 333 Millionen Euro an.
Für einzelne Frequenzblöcke stiegen die Gebote auf über 210 Millionen Euro, während zwei Blöcke zurzeit ohne Höchstgebot sind. Diese zurückgezogenen Höchstgebote sind der Grund für die steigenden Zahlungsverpflichtungen. Die Summe aller gehaltenen Höchstgebote beträgt derzeit 4,661 Milliarden Euro.
4,6 Milliarden Euro für 40 Frequenzblöcke
Am Ende des gestrigen Tages lagen 4,6 Milliarden Euro auf dem Auktionstisch der 5G-Auktion. Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Nach 161 Bieterrunden hält 1&1 Drillisch nach wie vor sowohl das höchste Gebot für 12 von 40 Frequenzblöcken, als auch den Rekord für die Höchstsumme. Insgesamt 1,386 Milliarden Euro bietet das zu United Internet gehörende Unternehmen.
Die Deutsche Telekom hielt am Abend das Höchstgebot in 11 Frequenzblöcken mit insgesamt 1,22 Milliarden Euro. Dahinter liegen Vodafone mit 1,00 Milliarden Euro für 8 Blöcke und die Telefónica mit Höchstgeboten in 9 Blöcken mit 0,99 Milliarden Euro. Damit belief sich die Gesamtsumme der Gebote am Ende der 161. Runde auf exakt 4.604.568.000 Euro, so die Bundesnetzagentur.
8. April: Die Bieter haben sich wohl für die entscheidende Phase in Stellung gebracht
In den Bieterrunden zur 5G-Auktion in Mainz haben die teilnehmenden Konzerne am heutigen Montag (8. April) eine neue Wegmarke genommen, wie der „Focus“ zeigt. Nachdem bereits am Freitag das zu United Internet gehörige Unternehmen 1&1 Drillisch mit einer sehr offensiven Bieterstrategie für die Frequenzen für den 5G-Mobilfunkstandard Aufsehen erregt hatte, wurde heute die Vier-Milliarden-Marke geknackt.
Hatte am Ende der Vorwoche die Summe aller Höchstgebote die bisherige Höchstmarke von 3,737 Milliarden Euro erreicht, liegt diese nach nunmehr 150 Runden bei 4,03 Milliarden.
Taktisches Patt am Ende des Tages
Am heutigen Montag gehörten die Deutsche Telekom und Vodafone zu den offensiveren Bewerbern. Bei acht Frequenzblöcken im Bereich von 2 GHz setzte sich das frühere Monopolunternehmen aus dem Bestand der Deutschen Bundespost an die Spitze, dazu kamen sieben Führungspositionen im Bereich von 3,6 GHz.
Vodafone hielt sich im 2er Bereich mit nur zwei Höchstgeboten zurück und setzte sich im 3,6-GHz-Frequenzbereich sieben Mal auf Platz 1. Der Überraschungsbieter von 1&1 Drillisch kam am heutigen Tag auf die gleiche Ausbeute, nachdem man am Freitag in mehreren Bereichen durch Schritte von 20 oder 30 Millionen bei Einzelgebotsrunden die Höchstgebote noch deutlich nach oben getrieben hatte.
Telefónica Deutschland hielt sich im Bereich der Zwei-Gigahertz-Frequenzen zurück und gab in sieben Fällen bei den 3,6-Frequenzen das Höchstgebot ab. Insgesamt stehen 41 Frequenzblöcke zum Verkauf.
Zwei-Gigahertz-Frequenzen mit höherer Reichweite
Den offiziellen Angaben der Bundesnetzagentur zufolge liegt die Summe aller gehaltenen Höchstgebote derzeit bei 4 022 016 000 Euro. Dazu kommen Zahlungsverpflichtungen aufgrund zurückgenommener Höchstgebote in Höhe von 2 984 000 Euro. Mit diesen Summen kann der Bund bereits jetzt rechnen, die zweckgebunden in den Aufbau neuer Breitbandnetze fließen sollen.
Das bis dato höchste Gebot für eine Einzelfrequenz liegt derzeit bei 177 532 000 Euro. Diese Summe hat die Deutsche Telekom für den 2-GHz-Block 07A in diesem Bereich geboten. Auch in drei weiteren Segmenten dieses Frequenzbereichs bietet die Telekom derzeit mehr als 177 Millionen. Das Höchstgebot im 3,6-GHz-Bereich liegt derzeit bei 109 443 000 Euro und kommt von Telefónica.
Die zwölf Blöcke im Zwei-Gigahertz-Segment weisen eine höhere Reichweite aus, deshalb werden dort auch höhere Gebote erzielt. Vier Blöcke davon werden erst 2026 zur Verfügung stehen. Die Auktion endet jeweils erst, wenn keiner der vier Beteiligten mehr ein Gebot abgibt. Es deutet jedoch derzeit wenig darauf hin, dass einer der Anbieter an einen Rückzug denkt.
Die Versteigerung läuft seit dem 19. März unter strengen Sicherheitsvorkehrungen bei der Bundesnetzagentur. Vertreter der Unternehmen geben in getrennten Räumen in einem abgeschirmten Netzwerk gleichzeitig ihre Gebote für die Blöcke ab. Eine Auktionsrunde dauert maximal eine Stunde.
4. April: Drei Milliarden geboten
Bei der Versteigerung der Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G in Mainz bieten die Unternehmen mittlerweile mehr als drei Milliarden Euro. Am Donnerstag gaben die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica (O2) und United Internet (1&1) in der 127. Runde Gebote über insgesamt 3,06 Milliarden Euro für die 41 Frequenzpakete ab. Die Versteigerung läuft seit dem 19. März unter strengen Sicherheitsvorkehrungen bei der Bundesnetzagentur.
Vertreter der Unternehmen geben in getrennten Räumen in einem abgeschirmten Netzwerk gleichzeitig ihre Gebote für die Blöcke ab. Eine Auktionsrunde dauert maximal eine Stunde. Die Auktion läuft so lange, bis es für keinen Block mehr ein höheres Gebot gibt. Das kann hunderte Runden und mehrere Wochen dauern.
Bei der Versteigerung 2015 lagen die Einnahmen nach 181 Bieterrunden bei fünf Milliarden Euro. 2010 brauchten die Bieter 224 Runden. Die Frequenzen gingen letztlich für 4,4 Milliarden Euro an die Höchstbietenden. Im Jahr 2000 waren sogar mehr als 50 Milliarden Euro zusammengekommen.
Die derzeit zum Verkauf stehenden Frequenzen eignen sich insbesondere für die Versorgung von Innenstädten und Industrieanlagen. Es wird noch Jahre dauern, bis der neue Mobilfunkstandard in der Breite ankommen wird. 5G verspricht eine mindestens zehn Mal höhere Datenübertragungsrate als der bisherige Standard LTE sowie deutlich geringere Reaktionszeiten.
5G-Netze für Smartphones in Südkorea und den USA gestartet
Mobilfunkbetreiber in Südkorea und den USA haben früher als geplant ihre kommerziellen Netzwerke des neuen Datenfunks 5G für Smartphones in Betrieb genommen. Im Rennen um den Start des ersten superschnellen Netzes für den Massenmarkt war das 5G-Netz in den USA allerdings zunächst nur in zwei Städten verfügbar. In Südkorea waren beim Start nur ausgewählte Kunden dabei. Mit 5G können Daten bis zu rund hundert Mal schneller transportiert werden als beim derzeitigen LTE. Der neue Standard verspricht zudem kürzere Laufzeiten der Daten.
EU: Finanzen dürfen bei 5G-Ausbau nicht im Vordergrund stehen
Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten der Europäischen Union davor gewarnt, beim Aufbau des neuen 5G-Mobilfunknetzes finanzielle Gesichtspunkte in den Vordergrund zu stellen.
Bei der Vorläufer-Mobilfunkgeneration 4G sei der Preis zur zentralen Entscheidungsgrundlage gemacht worden, sagte EU-Sicherheitskommissar Julian King den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Diese Einstellung müsse infrage gestellt werden, stattdessen müsse die Sicherheit wieder im Mittelpunkt stehen.
Es handele sich beim 5G-Netz um die „Superautobahn all unserer Daten“. Derzeit läuft in Deutschland eine Auktion von 5G-Mobilfunkfrequenzen, auch 16 weitere EU-Staaten planen für dieses und nächstes Jahr Frequenzversteigerungen. Bei der Versteigerung von 4G-Frequenzpaketen hatte der Bund 2010 und 2015 insgesamt rund 9,5 Milliarden Euro eingenommen.
Es ist umstritten, ob sich chinesische Unternehmen wie Huawei am Aufbau des 5G-Netzes beteiligen dürfen. Nach Kings Worten wird die EU-Kommission mit den Mitgliedstaaten bis Ende des Jahres in einem mehrstufigen Prozess einen gemeinsamen Ansatz zur Risikobewertung bei dem neuen Mobilfunknetz entwickeln.
Wir werden bis Ende des Jahres einen Instrumentenkasten sowohl für die nationale wie europäische Ebene haben, um Bedrohungen des 5G-Netzes zu verringern“, sagte King.
Nach der Analyse von Risiken und Schwachstellen könnten Ende 2019 Abhilfemaßnahmen darin bestehen, bestimmte Produkte, Dienstleistungen oder Lieferanten zu identifizieren, „die möglicherweise als nicht sicher eingestuft werden.“
Offenbar mit Blick auf die mögliche Beteiligung von Huawei sagte der Kommissar: Das Vorgehen der EU zur Risikobewertung „richtet sich nicht an ein Unternehmen oder ein Land“. Es gehe nicht um pauschale Verbote von Ausrüstungslieferanten oder -diensten, sondern um einen „objektiven Prozess“ zur gründlichen Analyse der Risiken und Schwachstellen von 5G-Netzwerken. (afp/dts/dpa/so/rw)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion