Flüchtlingsstreit mit der Türkei
400 Asylsuchende von türkischem Schiff in Griechenland angekommen

Flüchtlinge und Migranten erreichten die griechische Insel Chios am 26. Oktober 2021. Symbolbild.
Foto: DIMITRIS VOUCHOURIS/Eurokinissi/AFP via Getty Images
In Griechenland sind am Sonntag knapp 400 Flüchtlinge und Migranten von Bord eines unter türkischer Flagge fahrenden Frachtschiffes gegangen. Zwar hatten die griechischen Behörden dem Schiff ein Andocken erlaubt, dennoch warf Athen Ankara vor, das Flüchtlingsabkommen mit der EU zu verletzen. „Die Türkei ist ihrer Verantwortung gegenüber der EU erneut nicht nachgekommen“, erklärte Handelsmarineminister Giannis Plakiotakis.
Das Schiff hatte am Freitag nach Angaben der griechischen Behörden nach einem Maschinenschaden in internationalen Gewässern ein Notsignal ausgesendet. Griechenland genehmigte daraufhin am Sonntagmorgen ein Anlegen an der Ägäis-Insel Kos.
Nach griechischen Behörden gingen knapp 400 Asylsuchende von Bord. Sie sollten unter Quarantäne gestellt und auf das Coronavirus getestet werden. Sechs von ihnen wurden demnach zu Befragungen festgesetzt.
Griechenland hatte die Türkei seit Freitag vergeblich darum gebeten, das Schiff zurückzunehmen. Wegen der Weigerung der Türkei genehmigten die griechischen Behörden schließlich ein Anlegen in Kos. Plakiotakis warf der Türkei vor, sich geweigert zu haben, „ein unter türkischer Flagge fahrendes Schiff zurückzunehmen, das von einem türkischen Hafen aus gestartet ist“.
Griechenland und die Türkei werfen einander regelmäßig vor, das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und Ankara zu verletzten. Der Flüchtlingsdeal vom März 2016 sieht vor, dass die Türkei die Zahl der Flüchtlinge und Migranten begrenzt, die über ihr Gebiet in die EU kommen. Im Gegenzug erhält die Türkei EU-Finanzhilfen in Milliardenhöhe. (afp/dl)
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