24 Stunden nach Finnlands NATO-Beitritt: Ministerpräsidentin Marin gibt Vorsitz der Sozialdemokraten auf

Sanna Marin zieht Konsequenzen aus ihrer Wahlniederlage und will im September als Parteichefin der Sozialdemokraten abtreten. Eine Kandidatur für das Präsidentenamt schließt sie aus. Finnlands Regierungskrise nach der Wahl zeigt, dass es einen politischen Wandel in diesem nordischen Land geben könnte – zur Freude der Konservativen.
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Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin gibt am 5. April 2023 ihren Rücktritt als Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei (SDP) für September 2023 bekannt.Foto: von HEIKKI SAUKKOMAA/Lehtikuva/AFP via Getty Images
Epoch Times5. April 2023

Nach ihrer Wahlniederlage in Finnland hat die bisherige Ministerpräsidentin Sanna Marin ihren Rücktritt als Chefin der finnischen Sozialdemokraten angekündigt. Sie werde sich bei einem Parteitag im September nicht mehr zur Wahl als Vorsitzende der Partei stellen, sagte die 37-Jährige – einen Tag nach Finnlands offiziellem Beitritt zur Nato – in Helsinki. Dieser Entschluss sei nach dem Ergebnis der Parlamentswahl am Sonntag gereift.

Es seien schwierige Jahre gewesen, nun habe sie die Möglichkeit, zur Seite zu treten, sagte Marin. Sie werde dennoch die Verhandlungen über eine Regierungsbeteiligung ihrer Partei führen. Ein internationaler Posten sei ihr nicht angeboten worden, sagte sie zu Spekulationen, sie könnte nach der Wahlniederlage eine Position im europäischen Ausland anstreben. Auch als Kandidatin für die finnische Präsidentenwahl Anfang 2024, bei der ein Nachfolger von Präsident Sauli Niinistö gesucht wird, stehe sie nicht zur Verfügung.

Seit Ende 2019 finnische Ministerpräsidentin

Marins Sozialdemokraten waren bei der Wahl nur noch drittstärkste Kraft hinter der konservativen Nationalen Sammlungspartei und der rechtspopulistischen Partei Die Finnen geworden. Damit bahnt sich ein Regierungswechsel in Helsinki an. Der konservative Wahlsieger Petteri Orpo will nach Ostern Gespräche mit allen Parteien über eine mögliche neue Regierungskoalition führen.

Marin ist seit Ende 2019 finnische Ministerpräsidentin, sie führt eine aus fünf Parteien bestehende Mitte-links-Koalition. Am Donnerstag werde sie formal den Rücktritt dieser Regierung einreichen, sagte Marin. Bis eine neue Regierung gefunden worden ist, wird sie jedoch geschäftsführend im Amt bleiben. Danach will Marin als normale Parlamentsabgeordnete weitermachen. (dpa/red)



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