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Tierische Soldaten: Kamerahunde statt Drohnen für die Bundeswehr

Tierische Soldaten bekommen ein Upgrade: Mit einer Kamera auf dem Rücken können sie unwegsames Gelände oder gefährliche Situation beobachten - und sind dabei leiser als Drohnen und weniger anfällig als Roboter.

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Ein Hund im Dienst des Militärs.

Foto: DAVID FURST/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Nicht nur in der Bundeswehr dienen Tiere. Verschiedene Armeen weltweit setzten Hunde, Robben, Delfine oder sogar Ratten für bestimmte Missionen ein. Die etwa 280 Hunde der Bundeswehr können seit Neustem auch als Kamerahunde zum Einsatz kommen.
Bisher arbeiten die Hunde als Sprengstoff- und Drogenspürhunde bei den Feldjägern und Spezialkräften aber auch bei der Luftwaffe, den Fallschirmjägern und den Pionieren. Ihr entscheidender Vorteil gegenüber ihren zweibeinigen Kollegen: Ihr feiner Geruchssinn.

Über 220 Millionen Riechzellen

Im Gegensatz dazu wirkt der Mensch mit etwa 20 Millionen Riechzellen geradezu lächerlich. Und tatsächlich ist es der Hunde ausgezeichneter Geruchssinn, der sie für den Einsatz auszeichnet. Deutsche Schäferhunde eignen sich besonders als Kampfmittelspürhunde, ebenso wie der Labradore. Belgische Schäferhunde hingegen erschnüffeln besonders gut Personen oder Sprengstoffe.
Ein neues Arbeitsfeld für die Vierbeiner erschloss jetzt die Firma P3 Aviation mit ihrer Ausrüstung für Kamerahunde. Dabei tragen die Tiere die etwa 5 Kilogramm schwere Ausrüstung auf dem Rücken – inklusive Kamera, Stromversorgung und Funktechnik zur Übertragung der Bilder in Echtzeit.
Kai Rahnenführer, Geschäftsführer von P3 Aviation sagt: „Eine Drohne in der Luft oder ein Roboter macht Geräusche. Aber ein Hund ist nicht zu hören.“

Ausrüstung für Hunde mit Kamera- und Bildübertragungstechnik.

Foto: MEHDI FEDOUACH/AFP/Getty Images

Interessen für die Technik kommt auch aus zivilen Bereichen. So könnten entsprechend ausgerüstete Kamerahunde nach Naturkatastrophen nach Vermissten suchen. Die Kommandos, sofern nötig, kommen vom Hundeführer über Funk – aber so lange die Aufgabe noch nicht beendet ist, wird zum Beispiel ein Vermisstenspürhund weitersuchen.
Technisch sind neben 360° Rundumsicht auch eine Nachtsichtversion verfügbar, der Kamerazoom ermöglicht Detailaufnahmen. Sollten die Hunde in unwegsamen Gelände, eingestürzten Häusern oder engen Tunnel unterwegs sein, klappt das Kamerastativ notfalls um.

Tiere im Dienst des Militärs

Während Hunde im Militärdienst nichts Ungewöhnliches darstellen, arbeiten in verschiedenen Ländern auch andere Tierarten für das Militär. Die US-Marine trainiert seit Jahren erfolgreich Seelöwen und Delfine zur Taucherabwehr oder Minensuche. Außerdem können die Tiere Leinen an Objekten befestigen die menschlichen Tauchern später die Arbeit erleichtern.
Doch auch die verhältnismäßig kleinen Tiere kommen zum Einsatz. Wegen ihres geringen Gewichtes haben dressierte Ratten als Sprengstoffsucher einen entscheidenden Vorteil, sie lösen Minen und Sprengfallen nicht aus.

Ein Kampfmittelspürhund im Einsatz.

Foto: PATRICK BAZ/AFP/Getty Images

Mit der Entwicklung der Robotik, verdrängen auch mechanische Tiere mehr und mehr ihre tierischen Vorbilder. Doch so lange sie noch nicht so gut riechen können wie sie, müssen die Roboter die schweren Lasten tragen und der Arbeitsplatz der Tiere ist sicher. (ts)

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