Rassismus-Debatte: Flugzeug mit „White Lives Matter“-Banner über Manchester-City-Stadion geflogen
Bei einem Fußballspiel zwischen dem britischen Premier League-Vereinen Manchester City und Burnley überflog ein Flugzeug mit einem „White Lives Matter Burnley“-Transparent das Stadion in Manchester. Die Parole gilt als Gegenentwurf zur Anti-Rassismus-Bewegung „Black Lives Matter“ (Schwarze Leben zählen).
„Black Lives Matter“ ist statt der Spielernamen auf den Trikots aller Spieler bei den ersten zwölf Premier League-Spielen zu lesen. Die Spieler, Trainer und Schiedsrichter waren zudem vor dem Start des Spiels in Manchester niedergekniet, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Das Flugzeug mit dem vermeintlich rassistischen Banner drehte offenbar mehrere Runden über dem Stadion.
Lebenslanges Stadionverbot
„Ich schäme mich“, sagte Burnley-Kapitän Ben Mee zu der Flugzeug-Aktion. Die Verantwortlichen sollten „im 21. Jahrhundert ankommen“. In einer Erklärung des Vereins hieß es, die Organisatoren würden lebenslanges Stadionverbot bekommen. Der Verein entschuldigte sich nach dem mit 5:0 verlorenen Spiel bei der Premier League, bei Manchester City und bei „allen, die zu Black Lives Matter beitragen“.
Am Dienstag bekannte sich der FC-Burnley-Fan Jake Hepple zu der Aktion. „Ich möchte mir die Zeit nehmen, um mich bei absolut niemandem zu entschuldigen! Es ist scheinbar rassistisch, zu sagen, dass weiße Leben zählen. In was für einer traurigen Welt wir doch leben“, schrieb Hepple laut „Junge Freiheit“ auf Facebook. Zudem soll er das Schweigen über den Mord an drei Weißen, die am Montag in einem Park im englischen Reading erstochen worden waren, beklagt haben. Ihre Tötung werde nicht skandalisiert, im Gegenzug zu der des Afroamerikaners George Floyd, der überall im Fernsehen zu sehen gewesen sei.
Der Flughafen Blackpool nahe Manchester, von dem aus das Flugzeug startete, rechtfertigte sich laut BBC: „Wir stehen gegen Rassismus jeglicher Art und dulden die Aktivität absolut nicht. Die Botschaft war beleidigend und die Aktion verwerflich. Die Entscheidung, das Banner zu fliegen, wurde nur von der Bannerfluggesellschaft ohne Wissen oder Zustimmung des Flughafens oder des Blackpool Councils getroffen.“
Alle Bannerflüge mit sofortiger Wirkung eingestellt
Banner würden vorher nicht überprüft, das liege im Ermessen des Fluganbieters. Nach einer Notfallüberprüfung am Dienstagmorgen habe sich der Flughafen Blackpool aber dazu entschieden, alle Bannerflüge mit sofortiger Wirkung einzustellen. „Wir schlagen vor, dass auch andere Flughäfen diesen Ansatz angesichts der Ereignisse in Blackpool in Betracht ziehen sollten“, hieß es laut einer dpa-Meldung.
Die Protestbewegung „Black Lives Matter“ ist in den vergangenen Wochen durch die Tötung des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt. In den USA, aber auch in anderen Ländern, finden seit Wochen Demonstrationen und gewaltsame Ausschreitungen gegen Rassismus und Polizeigewalt statt. (nmc)
(mit Textteilen von afp)
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