Priesterweihe für Frauen? Bischof Bätzing fordert umfassende Kirchenreformen
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sieht die katholische Kirche aufgrund der Häufung von Missbrauchsfällen in einer tiefen Krise. „Die Verantwortlichen in der Kirche haben hier Fehler gemacht, da schließe ich mich ausdrücklich ein“, sagte er dem Magazin „Stern“. Das gelte gerade, was den Blick für die Not und die berechtigten Anliegen der Betroffenen angehe.
Die Kirche habe sich vor allem gefragt: „Wie zieht man die Täter möglichst geräuschlos aus dem Verkehr, wie sorgt man dafür, dass nichts nach außen dringt?“ Dieser „Verrat am Wesen der Kirche“ habe die Gläubigen am meisten verletzt.
Der sexuelle Missbrauch „zerstört Menschen in ihrem Innersten“, so Bätzing weiter – den Opfern sei „der Glaube aus dem Herzen gerissen worden“. Die jüngste Austrittswelle von Kirchenmitgliedern kommentierte Bätzing, der Bischof von Limburg ist, mit den Worten: „Die Zahlen sind überall alarmierend. Es ist eine Katastrophe.“
Bätzing: „Wir müssen aufräumen“
Die Kirche exkommuniziere heutzutage so gut wie gar nicht mehr. „Aber die Menschen exkommunizieren uns aus ihrem Leben.“ Bätzing fordert umfassende Reformen in der katholischen Kirche: „Wir müssen aufräumen. Missbrauch verhindern, Prävention betreiben, Macht teilen. Wir müssen neu nachdenken über kirchliche Sexualmoral, Zölibat, die Rolle der Frau, bis zur Priesterweihe für Frauen.“
Zur bereits vor Jahren von Papst Johannes Paul II. verkündeten Festlegung, dass es nicht möglich sei, Frauen zum Priester zu weihen, sagte Bätzing, er könne nicht erkennen, „dass die Argumente, Frauen das Priesteramt vorzuenthalten, wirklich noch im Volke Gottes akzeptiert werden“.
Als Bischof sei er aber zum Gehorsam gegenüber dem Papst verpflichtet. „Abgesehen davon, dass der Vergleich anmaßend wäre: Ich bin kein Martin Luther, der nur vorangeht und tut, was er in seinem Gewissen für richtig hält, sondern ich will eine Verständigung, in der Kirche und mit der Kirche.“
Bätzing, der seit März 2020 Vorsitzender der Bischofskonferenz ist, zeigte sich besorgt darüber, dass viele Katholiken angesichts massiver Kritik an der Kirche mittlerweile Schwierigkeiten haben, ihren Glauben noch offensiv zu bekennen.
„Das ist etwas, was mich wirklich sehr bedrückt. So viele Katholiken würden gerne den Rücken wieder gerade kriegen und stolz bekennen: `Ja, daran glaube ich!` Aber sie müssen sich ständig rechtfertigen für Dinge, die sie gar nicht zu verantworten haben.“ (dts/dl)
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