Pirinçci muss Neubauer nach Facebook-Post 6000 Euro zahlen
Wegen eines Facebook-Kommentars muss der Autor und Blogger Akif Pirinçci der Klima-Aktivistin Luisa Neubauer eine Entschädigung in Höhe von 6000 Euro zahlen.
Das Landgericht Frankfurt wertete den Beitrag nach Angaben als Verletzung des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Es untersagte Pirinçci, die Aussagen zu wiederholen. Er muss den Angaben zufolge neben der Entschädigung auch die Gerichts- und Anwaltskosten übernehmen.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Das Urteil, das bereits am Donnerstagnachmittag verkündet worden war, sei noch nicht rechtskräftig, sagte eine Gerichtssprecherin der dpa. Es sei noch möglich, beim Oberlandesgericht Berufung einzulegen.
Nach Angaben von Neubauer hatte Pirinçci sie im Januar 2020 in einem Kommentar auf Facebook „sexistisch“ beleidigt. „Dieser Sieg vor Gericht soll andere Frauen und Aktivistinnen ermutigen, sich ebenfalls zu wehren“, sagte Neubauer der dpa. „Wir müssen das nicht stumm ertragen“, sagte sie. Die Entschädigung wolle sie an die Organisation Hate Aid spenden, die sie bei diesem Prozess unterstützt habe. Hate Aid ist eine Beratungsstelle für Betroffene digitaler Gewalt.
Pirinçci: Urteil „total unverhältnismäßig“
Pirinçci kündigte an, in Berufung zu gehen. Das Urteil sei „total unverhältnismäßig“ und eine „juristische Komödie“, sagte er der dpa. Den besagten Kommentar, den er nicht wiederholen dürfe, habe er „ironisch gemeint“ und in keinster Weise versucht, Neubauer zu bedrängen oder zu kontaktieren. Er könne nicht nachvollziehen, welcher Schaden Neubauer durch sein Posting entstanden sein soll, sagte er. (dpa/oz)
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