Deutsche Wildtier Stiftung warnt vor Entenfüttern mit Brot
Mal eben schnell mit den Kindern oder Enkeln die Enten mit Brot füttern, damit die Wasservögel im Winter nicht verhungern? Lieber nicht, sagt die Deutsche Wildtier Stiftung dazu. „Das ist falsch verstandene Wildtierliebe“, sagte Stiftungssprecherin Jenifer Calvi der dpa in Hamburg.
Das Füttern mit Brot tut den Tieren aus mehreren Gründen nicht gut: Zum einen ist das Brot für Enten kein artgerechtes Futter. Es ist viel zu salzig, quillt im Magen auf und hat keinen Nährwert für sie. Stattdessen bekommen sie Bauchweh und Magenbeschwerden. Wildtiere könnten sich gut selbst versorgen und kämen in aller Regel im Winter gut allein zurecht.
Brot kann Algenwachstum und Sauerstoffnot beschleunigen
Außerdem werde die Wasserqualität des Gewässers schlechter, wenn das Brot auf den Grund sinkt und dort verfault. Das setzt Nährstoffe frei. Und zu viele davon verstärken im Frühjahr das Algenwachstum.
Dadurch fehlt anderen Wasserpflanzen das lebensnotwendige Licht. Im schlimmsten Fall kann das Gewässer sogar wegen zu wenig Sauerstoff kippen. „Enten, die sich von Wasserpflanzen ernähren und auch gern nach Wassertierchen gründeln, haben dann das Nachsehen.“
Jagd auf Brot ist purer Stress für die Enten
Nicht zu unterschätzen sei auch, dass die Enten bei der Jagd nach den Brotstückchen untereinander in Stress geraten. „Das kostet sie Energie und das ist gerade jetzt im Winter sehr schlecht.“ Enten hätten zwar eine Kältestrategie, dennoch müssten sie mit ihren Kräften haushalten und Energie sparen. „Daher sollte man tunlichst vermeiden, sie aufzuscheuchen.“
Das Füttern mit Brot lockt zudem auch andere Enten, Schwäne, Gänse, Tauben und Ratten an. Das sorgt auch für viel Unruhe am Teich. Zudem kann das überschüssige Brot schimmeln und die Standorte verdrecken.
Füttern trotz Verbotsschild kann teuer werden
Wo „Enten füttern verboten“-Schilder stehen, sollten sich Tierfreunde auch daran halten. Der Tiere zuliebe und durchaus auch mit Blick auf den eigenen Geldbeutel. Denn die Missachtung eines Fütterungsverbots gilt der Stiftungssprecherin zufolge als Ordnungswidrigkeit und kann je nach Ort zwischen 25 und 1.000 Euro kosten.
„Wer es wirklich gut meint mit den Tieren sollte sich also darauf beschränken, sie zu beobachten – ohne Brot in der Tasche.“ (dpa/red)
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