Meinung
„Welt“-Kommentator: Nicht Trumps Sanktionen sind Schuld an der Türkei-Krise sondern Erdogans Größenwahn
Der türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan schafft den Rechtsstaat ab und gibt Donald Trump die Schuld, dass die türkische Landeswährung Lira massiv einbricht - der Chef-Kommentator der "Welt" hält den türkischen Staatschef für größenwahnsinnig.

Recep Tayyip Erdogan
Foto: Getty Images
In dem heute erschienen Kommentar des Chef-Kommentators der „Welt“, Jacque Schuster „Die Irrfahrt des Größenwahnsinnigen ist kaum noch aufzuhalten“ wird der politische Kurs des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan als unvernünftig und wahnsinnig kritisiert.
Es seien nicht die staatlichen Sanktionen von US-Präsident Donald Trump, die die Türkei unter Druck setzten, sondern vielmehr Erdogans Größenwahn, schreibt Schuster. Der türkische Staatschef setze alles daran, eine islamische Großmacht zu werden, zu Lasten seines eigenen Landes und der türkischen Bevölkerung.
Mit der Zerstörung der Gewaltenteilung habe Erdogan den Rechtsstaat außer Kraft gesetzt und ein System geschaffen, mit dem die Kontrollfunktion der Regierung ausgeschaltet werde, und die Macht des Präsidenten nicht mehr eingegrenzt werden könne. Die Minister seien laut Schuster nur noch „Marionetten Erdogans, deren Fäden sich bei kleinster Widerrede leicht in Stricke verwandeln ließen“, so dass sie sich nicht mehr trauen würden, ihre Meinung zu sagen.
Problematisch sei das Vorgehen laut dem Kommentar vor allem für die Finanz- und Wirtschaftspolitik des Landes. Der Lira falle seit geraumer Zeit im Sinkflug, und die Bürger des Landes fürchteten bereits um den Wertverlust ihres Geldes. Viele internationale Firmen und Banken hätten bereits ihr Kapital abgezogen, und die unsichere Rechtslage würde Investoren aus dem Ausland abschrecken.
Obwohl ein Bruch mit dem Westen für die Türkei verhängnisvoll wäre, träume Erdogan weiterhin in seinem Wahn vom islamischen Imperium, so Schuster. Dabei interessiere ihn auch nicht, dass zwei Drittel der ausländischen Direktinvestitionen aus der EU und 44 Prozent aller türkischen Exporte nach Europa ausgeführt würden, und diese geballte Wirtschaftskraft auch nicht durch Russland und China kompensiert werden könnte.
Und obwohl viele Experten dies wüssten, würden sie zu den 40 Prozent der Bevölkerung gehören, die aus dem politischen Leben ausgeschlossen wurden. Nur die Rückkehr zur Vernunft würde helfen. „Aber das ist nicht abzusehen“, prognostiziert Chef-Kommentator Schuster und so bleibe nur abzuwarten. (nh)
Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.
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