Unternehmer machen Politik: Der Siemens-Konzern als Sprachrohr der Bundesregierung

Siemens-Chef Josef Käser wittert Rassismus und bangt um den Ruf Deutschlands. Publizist Ramin Peymani findet knallharte Worte für einen Vorstandsvorsitzenden, dem man "nur politische Absichten unterstellen kann."
Titelbild
Ramin Peymani prangert "politische Handlanger in den Konzernen" an. Symbolbild Siemens Schutzhelm.Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Von 14. August 2018

Es ist in Mode gekommen, dass sich Schauspieler, Musiker und Sportler zu Wort melden, um politische Botschaften zu verbreiten. Dabei kommt in aller Regel viel heiße Luft und jede Menge unausgegorener Blödsinn heraus. Bemitleidenswert weltfremd und geradezu tölpelhaft naiv präsentieren sich die Stars und Sternchen, wenn sie ohne Drehbuch und Trainingsplan unterwegs sind. Politisches Verständnis fällt nun einmal nicht vom Himmel.

Dennoch hat längst auch so mancher Unternehmer die Politikspielwiese für sich entdeckt. Dabei geht es allerdings eher um handfeste geschäftliche Interessen. In Erinnerung ist bis heute, wie Daimler-Chef Zetsche vor knapp drei Jahren vom neuen deutschen Wirtschaftswunder fabulierte, für das die “Flüchtlinge” sorgen würden. Kurz darauf musste er seine Hoffnung auf Tausende billige Arbeitskräfte begraben, weil die meisten Zuwanderer nicht einmal für einfache Hilfstätigkeiten zu gebrauchen waren.

Doch Zetsche ist nicht allein. Ein anderer DAX-Vorstand tut sich derzeit besonders hervor: Siemens-Chef Josef Käser, der das wirtschaftliche Wohlergehen seines Unternehmens in völliger Betriebsblindheit für die existenzielle Frage des Planeten hält, hat schlaflose Nächte. Der Niederbayer, der sogar seinen eigenen Namen den globalen Konzern-Interessen geopfert hat, indem er nur noch als Joe Kaeser auftritt, wittert Rassismus und bangt um den Ruf Deutschlands. Der Mann, der Mitarbeiter auch gerne mal zu Tausenden vor die Tür setzt, spürt plötzlich seine “gesellschaftliche Verantwortung”.

Käser greift ins oberste erregungspolitische Regal – wieder muss ein Nazi-Vergleich herhalten, um maximale Aufmerksamkeit zu erlangen

Schon im Mai hatte sich Käser vehement in die politische Debatte eingebracht, indem er Alice Weidel in die Nähe der Nationalsozialisten rückte. Damals war der Begriff “Kopftuchmädel” Anlass genug für den 61-Jährigen, um der AfD-Vorsitzenden zu bescheinigen, sie gefährde den Wohlstand unseres Landes.

Mit seinem Job als Vorstandsvorsitzender offenbar nicht ganz ausgelastet, twitterte sich Käser seinerzeit nicht nur die Wut auf alle Kritiker der Merkelschen Willkommensarie von der Seele, sondern schwang sich mit den Hashtags #Bundestag, #Bundesregierung und #steffenseibert auch gleich zum inoffiziellen Regierungssprecher auf. Seine absurde Parteinahme für die irrlichternde Kanzlerin gipfelte Ende Juni in einer regelrechten Lobhudelei für Merkels “Flüchtlingsdeal” mit der Europäischen Union.

Nun hat der Siemens-Chef nachgelegt. Und wie schon im Mai muss ein unsäglicher Nazi-Vergleich herhalten, um maximale öffentliche Aufmerksamkeit zu erlangen. “Es haben damals beim Nationalsozialismus zu viele Menschen geschwiegen, bis es zu spät war”, griff Käser ins oberste erregungspolitische Regal. Darunter macht es heute sowieso niemand mehr, der sich zum Anführer des links-grünen Kartells aufschwingen will. Einen “zunehmenden Nationalismus und Rassismus” konstatiert Käser in Deutschland, der für die Wirtschaft “verheerend” sei – und natürlich auch für sein Unternehmen. Allerdings bleibt der Siemens-Chef die Antwort schuldig, woran er diesen Befund festmacht.

Deutschlands Ruf wird nicht von ein paar Nazi-Pöblern oder Reichsbürgern bedroht, sondern vom Verlust der Stabilität und inneren Sicherheit

Vielleicht sollte er sich die Polizeiliche Kriminalstatistik einmal etwas genauer vornehmen, oder – noch besser – mal das Gespräch mit Polizei und Einsatzkräften im ganzen Land suchen. Dann wüsste er, dass Deutschlands Ruf nicht etwa von ein paar Nazi-Pöblern bedroht wird, nicht einmal von irgendwelchen Reichsbürgern mit nationalistischen Hirnblähungen, sondern von gewaltaffinen jungen Zuwanderern aus archaischen Clan-Strukturen sowie von Anhängern einer Ideologie, die Minderheiten und Frauen verachtet.

Es ist die verlorengegangene Gewissheit der Stabilität und der inneren Sicherheit, die unsere Unternehmen hierzulande und im Ausland inzwischen als Standortnachteil spüren. Es sind berstende Sozialsysteme, eine unkontrollierte illegale Einwanderung und die gefühlte Außerkraftsetzung mancher Gesetze für bestimmte Personengruppen. Es ist das offenkundige Messen mit zweierlei Maß, das längst auch die Gerichte ergriffen hat. Und es ist die Unberechenbarkeit einer Politik, die sich nur noch einer globalen Migrationsagenda und europäischer Gleichmacherei verpflichtet fühlt, nicht aber mehr dem Mittelstand oder jenem Teil der Bevölkerung, der tagtäglich hart arbeitet, um dem Millionenheer derer, die davon leben, ein auskömmliches Dasein zu ermöglichen.

Josef Käser liegt so weit daneben, dass man ihm nur politische Absichten unterstellen kann. Doch nicht ein paar vermutete Wirrköpfe sind die Gefahr, sondern willfährige politische Handlanger in den Konzernen. Wie sagte der Siemens-Chef doch gleich: “Es haben damals beim Nationalsozialismus zu viele Menschen geschwiegen, bis es zu spät war.”

Im Original erschienen bei Liberale Warte.

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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