Epoch Times: Herr Kisin, Sie betreiben die Sendung „TRIGGERnometry“ auf YouTube. Dort beschreiben Sie sich als einen „Clownswelt-Skeptiker“. Was bedeutet das genau?
Konstantin Kisin: Clownswelt ist ein Internet-Phänomen (Meme). Ihm zufolge macht die Welt, in der wir heute leben, mit den Dingen, die uns erzählt werden, zunehmend keinen Sinn mehr. Oft widersprechen die Dinge einander sogar.
So gibt es Personen, die für offene Grenzen plädieren und sie unterstützen. Das sind genau die gleichen Personen, die an einen riesigen Wohlfahrtsstaat glauben. Diese zwei Sachen sind jedoch völlig unvereinbar und passen nicht zusammen, aber das hält diese Menschen nicht davon ab, so zu denken. Ich bin der Clownswelt gegenüber sehr skeptisch eingestellt und ich bin skeptisch, in ihr zu leben.
ET: Sie haben den Artikel „Warum glauben sie uns nicht?“ geschrieben, in dem Sie darauf eingingen.
Kisin: In dem Artikel geht es im Wesentlichen um die Ereignisse der letzten fünf Jahre und darum, wie uns die sogenannten Experten in einer ganzen Reihe von Fragen immer wieder zeigten, dass man ihnen nicht trauen kann.
Es begann mit dem Brexit. Uns wurde gesagt, laut allen Umfragen werde er nicht stattfinden und dass alle Menschen, die für den Brexit stimmen würden, eine winzige Minderheit von bösen Fanatikern und Rassisten seien. Und dann stimmten 52 Prozent des Landes für den Austritt aus der EU.
Donald Trump folgte kurz darauf. Auch für ihn wurde vorhergesagt, er werde zu 99 Prozent verlieren. Er sei ein weißer Nationalist, den niemand, der bei Verstand ist, unterstützen würde. Und dann wurde diese Person gewählt.
Dann kam die Rassenfrage, die in den letzten Jahren sehr aufgebauscht wurde. Und dann war da natürlich noch die Pandemie mit den monatelangen Lockdowns. Uns wurde gesagt, wenn wir rausgehen, würden wir einen tödlichen Virus verbreiten und Oma umbringen. Aber in dem Moment, als die Krawalle und Proteste von „Black Lives Matter“ (BLM) stattfanden, schrieben dieselben Ärzte plötzlich im „Time“-Magazine: „Eigentlich sind Proteste eine wichtige Maßnahme für die öffentliche Gesundheit.“
In dem Augenblick, in dem etwas progressiv wird, wird es wahr. Vor zwei Tagen war es hingegen noch völlig unwahr. Nehmen wir die Masken als Beispiel: Zuerst wurde uns gesagt, sie würden nichts nützen, und dann wurde es plötzlich zur Pflicht, sie zu tragen.
Bei der Impfung das gleiche Spiel: Nur gefährdete Personen würden sie erhalten. Doch plötzlich reden wir über Impfpässe, eine der größten Verletzungen der natürlichen oder gottgegebenen Rechte der Menschen in der modernen westlichen Geschichte.
Wo man auch hinschaut, diese Menschen diskreditieren sich bei jedem Thema weiter. Es kommt also auch nicht überraschend, dass viele Menschen ihren Worten keinen Glauben schenken, wenn es um die Impfung geht.
Menschen sind jetzt unsicher. Meine persönliche Meinung zur Impfung ist, dass der Körper eines jeden Menschen sein eigener Körper ist, mit dem er machen kann, was er will.
Die Menschen haben ein Recht darauf, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, und sie sollten die Freiheit haben, dies auf der Grundlage genauer Informationen zu tun – nicht auf der Grundlage von Vermutungen oder Spekulationen und schon gar nicht auf der Grundlage von Zwang, wie wir es jetzt erleben.
ET: In diesen unsicheren Zeiten gedeihen Verschwörungstheorien aller Art.
Kisin: Wir sollten uns bewusst sein, Verschwörungstheorien gab es schon immer. Der Grund, warum dieses Thema derzeit in den Vordergrund rückt, ist der technologische Fortschritt, insbesondere in den letzten 10 Jahren.
Es ist gerade in Mode, über die Zensur von allem Möglichen zu sprechen, was als „Verschwörung“ bezeichnet wird. Ich bin niemand, der wirklich an eine dieser Verschwörungstheorien glaubt, aber ich denke, der Grund dafür, dass wir so besessen von ihnen sind und versuchen, ihnen auf den Grund zu gehen, ist die Macht der modernen Technologie und die Fähigkeit, Informationen so viral zu verbreiten, wie wir es jetzt können.
Andererseits habe ich das Gefühl, dass das Problem bei vielem, was wir heute erleben, darin besteht, dass wir die Fähigkeit verlieren, Ideen in unseren Köpfen zu behalten, ohne sie sofort zu glauben oder zu verwerfen, und dass wir es uns als Gesellschaft nicht erlauben, nützliche Gespräche über Dinge zu führen, bei denen wir uns nicht sicher sind.
Von der Rassenfrage zur Zensur
ET: Sie haben einen Artikel für den „Spectator“ geschrieben. Darin schreiben Sie, man sollte nicht auf das Narrativ der BLM-Bewegung hereinfallen.
Kisin: Sie begann als amerikanisches Phänomen, wurde dann aber zu einer globalen Sache. In Großbritannien haben wir dieses Problem nicht in dem Maße, wie es in Amerika der Fall ist. Deshalb war es für mich völlig absurd, dass die gesamte Gesellschaft in eine Art moralische Panik verfiel.
Hier tragen die meisten Polizisten keine Schusswaffen. Laut der Statistik wurden im Jahr vor den BLM-Massenprotesten in Großbritannien zwei Menschen, die einer Minderheit angehörten, von der Polizei getötet. Einer von ihnen war Usman Khan, der Terrorist von der London Bridge.
Ich war der festen Überzeugung, dass jemand anfangen musste, darüber zu sprechen. Man muss die Wahrheit aussprechen, wenn man sie sieht. Wenn die Gesellschaft aus den Fugen gerät, ist es unsere Aufgabe, dies zu tun.
ET: Verschiedene Behörden, Social-Media-Unternehmen und Regierungsstellen wollen freie Meinungsäußerungen zensieren, um die Gesellschaft vor schwarzen Schafen oder unangenehmen Meinungen zu schützen.
Kisin: Ja, man kann wahrhaftig sprechen, solange sich niemand darüber aufregt. Wenn man bedenkt, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der sich Menschen über Fakten richtig aufregen, kann man sehen, wohin das führt.
Es ist eine grundlegend anti-westliche, anti-aufklärerische Idee, dass Menschen daran gehindert werden müssen, zu sprechen. Der ganze Sinn der Aufklärung war die Distanzierung von restriktiven Dogmen. Damit konnten Menschen mithilfe der wissenschaftlichen Methode, ihrer Kreativität und so weiter die tatsächliche Wahrheit herausfinden.
Heute haben wir es im Westen zunehmend mit einer Ideologie zu tun, die grundlegend anti-westlich ist. Sie sieht den Westen als die Wurzel allen Übels und will deshalb all das auslöschen, was die westliche Gesellschaft so großartig machte.
Wenn man die Grundpfeiler der westlichen Zivilisation zerstört, dann reißt man genau die Dinge heraus, die die Gesellschaft bildeten, in der wir heute leben, mit ihrer Freiheit, Sicherheit, ihrem Wohlstand und so weiter. Deshalb kämpfe ich so hart dagegen an, weil es nicht nur moralisch verwerflich ist, sondern die Zivilisation, zu der wir gehören, von Grund auf zerstört.
ET: Sie machten vor einiger Zeit Schlagzeilen, als Sie bei einer ziemlich prominenten Veranstaltung einige Regeln über das, worüber Sie Witze machen durften, ablehnten. Was waren das für Regeln?
Kisin: Die Organisatoren baten mich, ehrenamtlich als Komiker aufzutreten, um Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln. Sie schickten mir dann den so genannten „Verhaltensvertrag“ mit seiner Null-Toleranz-Politik gegenüber Rassismus, Sexismus, Klassismus und vielen weiteren Dingen.
Darin hieß es auch, dass alle Witze respektvoll und freundlich sein müssten. Das ist ein Punkt, an dem ich als Komiker Nein sagen muss. Denn in der Komik geht es im Kern immer darum, Grenzen zu überschreiten. Es geht darum, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und Menschen gleichzeitig zum Lachen zu bringen.
Für mich war das das Gegenteil von Komik, und deshalb lehnte ich ab. Interessant ist jedoch nicht die Tatsache, dass ich es ablehnte, sondern wie groß die Geschichte wurde. Um es in den richtigen Kontext zu setzen: Dies geschah an dem Tag, an dem Theresa May, die damalige britische Premierministerin, beinahe von ihrer eigenen Partei aus dem Amt enthoben worden wäre.
[Meine Geschichte] wurde die zweitgrößte Meldung auf der Website der BBC und verbreitete sich weltweit. Liegt das daran, dass ein unbekannter Komiker, der einen unbezahlten Wohltätigkeitsauftritt an einer unbekannten Hochschule ablehnte, den normalen Menschen am Herzen lag? Das glaube ich nicht.
Ich glaube, der Grund, warum diese Geschichte so viel Aufsehen erregte, ist, dass es heute Millionen, wenn nicht Milliarden von Menschen auf der Welt gibt, die jeden Tag das Gefühl haben, dass sie genau dem Vertrag unterliegen, den ich mich geweigert hatte zu unterschreiben: Dass alles, was sie sagen, gegen sie verwendet werden kann und wird, sei es bei der Arbeit, an der Schule, der Universität oder vor dem Gericht der öffentlichen Meinung.
ET: Was ist das für eine Ideologie? Warum ist sie so ein Problem und wie konnte sie so viele unserer Institutionen übernehmen?
Kisin: Ich würde sagen, es handelt sich um eine abgewandelte Form dessen, was nach der Oktoberrevolution in Russland geschah. Die Idee der Oktoberrevolution war, man könne die Arbeiter verärgern und dann ihre Wut nutzen, um die Bourgeoisie, die Kapitalistenklasse, zu stürzen.
Außerdem sollte sich die Oktoberrevolution nicht nur auf Russland beschränken, sondern auf die ganze Welt ausbreiten. Denn man könne den Kommunismus nicht in einem isolierten Teil der Welt haben, weil man sonst etwas hat, mit dem man ihn vergleichen kann. Dadurch würden die Menschen erkennen, was man ihnen da eigentlich verkauft hat. Man muss diese Idee also überall verbreiten.
Es stellte sich jedoch sehr schnell heraus, dass die Menschen im Westen gar nicht so scharf darauf sind, die Kapitalistenklasse zu stürzen, weil sie selbst in gewisser Weise Kapitalisten sind und glauben, eines Tages auch reich werden zu können. Was macht man dann, wenn man grundsätzlich an eine Umgestaltung der Gesellschaft im Sinne des Marxismus/Kommunismus glaubt?
Nun, man muss einen Weg finden, die Gesellschaft anhand anderer Faktoren zu spalten, die viel mächtiger sind. Da kamen sie auf die Idee von Geschlecht, Rasse und Abstammung.
Klasse ist eine gedankliche Erfindung der Menschen. Rasse, Abstammung, ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht – diese Dinge sind viel tiefer in den Menschen verankert als Klassenunterschiede. Sie haben also diese primitiven, evolutionären Schaltkreise in uns angezapft, die uns misstrauisch gegenüber anderen machen. Sie spielten diese Rassenunterschiede in der Gesellschaft gegeneinander aus und verstärkten sie, weil sie eine Koalition der Unterdrückten aufbauen und die westliche Gesellschaft auf diese Weise umgestalten wollen.
Warum sind wir also im Westen dafür so anfällig? Es ist wahrscheinlich ein Zeichen dafür, wie erfolgreich wir sind. Wir haben, allgemein gesprochen, seit 75 Jahren Frieden und Wohlstand. Im Laufe der Zeit ließen wir zu, dass die Gesellschaft die Werte, auf denen sie aufgebaut wurde, aushöhlt.
Kürzlich sprach Adam Corolla darüber, welche großen Auswirkungen es hatte, dass die Menschen aufhörten, Dinge selbst herzustellen. Wenn man praktische Dinge tut und einem ein schweres Werkzeug auf den Fuß fällt, spielt es keine Rolle, welches Selbstkonzept das Werkzeug für einen zu haben scheint oder dass man nicht an die Schwerkraft glaubt. Es wird auf deinem Fuß landen, dir die Zehen brechen und es wird weh tun. Du wirst ins Krankenhaus gehen und deine Realität wird neu angepasst werden.
Wenn man jedoch nur im intellektuellen Bereich arbeitet, als Hochschulprofessor zum Beispiel, dann muss man nie mit den Folgen seiner Ideologie leben, weil man davon isoliert ist. Und wir alle sind zunehmend von den Folgen unserer Gedanken isoliert. Die Technologie und auch die Verstärkung der politischen Polarisierung spielen ebenfalls eine große Rolle.
Es gibt viele Gründe, aber zweifelsohne ist es so, dass die westliche Gesellschaft für diese Ideologie extrem anfällig ist.
[caption id="attachment_3635891" align="alignnone" width="640"] In Lenins Kommunismus fing die Indoktrination bereits im Kindergarten an und nahm in der Schule ihren Lauf. Symbolbild. Foto: iStock[/caption]
Neudefinition der Sprache und die Rebellion der Arbeiterklasse
ET: Lassen Sie uns auf die Neudefinition der Sprache eingehen: Wenn Progressive von Rassismus sprechen, meinen sie etwas ganz anderes als die Arbeiterklasse. Andererseits scheint es so, als sei die Arbeiterklasse in gewisser Weise immun dagegen.
Kisin: Sprechen wir zunächst über die Sprache. Der Begriff politische Korrektheit stammt eigentlich aus der Sowjetunion. Bei der politischen Korrektheit ging es nie darum, die Gefühle der Menschen zu schützen, oder darum, nicht rassistisch zu sein.
Ihr Sinn und warum sie überhaupt politische Korrektheit heißt, besteht darin, zu jemandem zu sagen: „Nun, Genosse, was du sagst, ist zwar sachlich richtig, aber politisch nicht korrekt.“ Das bedeutet natürlich, dass es für die Parteilinie hinderlich ist.
Die Menschen im Westen sollten verstehen, dass diese Ersetzung und Aushöhlung der Sprache nicht zufällig ist. Damit soll gezielt die aktuelle Parteilinie durchgesetzt werden.
Nun zum Fall der Arbeiterklasse: Schwarze und andere ethnische Minderheiten gehören überproportional zur Arbeiterklasse. Sie leben schon sehr viel länger mit Menschen anderer Rassen zusammen als weiße, liberale Menschen mit Hochschulbildung.
Sie haben mit Menschen aller möglichen Ethnien zu tun und sind viel eher bereit, Menschen anderer Rassen zu heiraten. Nichts von diesem [politisch korrekten] Unsinn entspricht wirklich ihren Erfahrungen.
Deshalb war die Reaktion auf Brexit und Trump im Jahr 2016 in gewisser Weise auch eine Reaktion auf die Tatsache, dass die zunehmend abgehobene Elite völlig losgelöst von den Erfahrungen der „normalen Menschen“ ist. Das war eine Rebellion der Arbeiterklasse gegen ihre Eliten.
ET: Heutzutage ist die „Cancel Culture“ auf dem Vormarsch. Viele ihrer Anhänger sagen jedoch, dass sie nicht existiere. Es gehe nur darum, Menschen zur Verantwortung zu ziehen.
Kisin: Es gibt viele normale Menschen, die die Folgen von „zur Verantwortung ziehen“ zu spüren bekommen haben. In Großbritannien gab es einen Mann, der einen Sketch über Religion von einem unserer angesehensten Komiker, Billy Connolly, postete. Er wurde gefeuert, wegen Witzen, die auf einer DVD enthalten waren, die sein eigener Supermarkt verkaufte. Diejenigen, die ihn feuerten, taten das also, weil er Witze von einer DVD teilte, die sie verkauften. Das ergibt überhaupt keinen Sinn. So ist es auch bei vielen anderen Dingen.
Mein Problem mit „Cancel Culture“ ist nicht, dass sich Menschen über etwas, was andere sagen, aufregen, sondern dass es viele normale Menschen gibt, die Angst haben. Sie fürchten sich davor, welche Folgen es haben könnte, wenn sie ihre Meinung äußern oder eine falsche Meinung haben. Ich höre jeden Tag von solchen Menschen.
Deshalb heben wir dieses Thema in unserer Sendung hervor, denn der Weg, „Cancel Culture“ zu bekämpfen, besteht darin, den Ausschluss von Menschen zu bestrafen.
Teile und herrsche
ET: Einem neuen Bericht des „Jewish Institute for Liberal Values“ zufolge fördern die Ideologie der Kritischen Sozialen Gerechtigkeit und die Kritische Rassentheorie neue Formen von Antisemitismus.
Kisin: Ja, das stimmt. Es betrifft jedoch nicht nur Menschen, die jüdisch oder wie ich jüdischer Herkunft sind. Alle Menschen sollten damit beginnen, so wenig wie möglich über Identitäten zu sprechen.
Ich halte diese ganze Diskussion für schädlich, gefährlich und erniedrigend für uns als individuelle menschliche Wesen, die wir alle sind. Aber natürlich besagt die Kritische Theorie das Gegenteil.
Ein Hauptargument dieser Kritischen Theorie ist der Gedanke, dass man anhand der Ergebnisse beurteilen könne, ob eine Gruppe unterdrückt wird oder ob sie der Unterdrücker ist. Es wird immer Gruppen und ethnische Minderheiten geben, denen es trotz ihrer „Unterdrückung“ gut geht. Weil sie nicht in das Narrativ passen, nimmt man ihnen das natürlich übel.
Deshalb spricht man immer mehr davon, dass Juden und Asiaten und all diese anderen Menschen „mitschuldig“ an der weißen Vorherrschaft seien, und all diesem anderen Unsinn. Wir sprachen über die Neudefinition von Sprache. Wie Joe Biden erklärte: Wenn man die falsche Meinung hat und nicht für ihn stimmte, sei man nicht mehr schwarz. Meine schwarzen Freunde, die keine Anhänger der Kritischen Rassentheorie sind, werden mit der Begründung diskreditiert, sie hätten das Weißsein verinnerlicht.
Die Neudefinition der Sprache führte also dazu, dass bestimmte Gruppen, einschließlich Minderheiten, die nicht in dieses Schema passen, zur Zielscheibe wurden. Um dem entgegenzutreten, müssen wir alle die Kritische Theorie als Denkweise ablehnen und die Ursachen für die unterschiedlichen Ergebnisse für verschiedene Gruppen untersuchen.
Teilweise hat es historische Gründe, teilweise liegt es an der Armut, dem Zusammenbruch der Familie und schlechten Bildungseinrichtungen in bestimmten Gebieten. Das sind eigentlich Probleme, die Linke und Rechte, Schwarze und Weiße gemeinsam angehen könnten. Das ist aber auch der Grund, warum diese Leute nicht wollen, dass wir uns mit den wirklichen Fakten zu diesen Themen auseinandersetzen, denn das würde bedeuten, dass wir alle vereint sind und an einem Strang ziehen.
Sie wollen die Gesellschaft spalten, weil sie erkannt haben, dass sie einen Schummelcode für dieses Spiel namens Leben gefunden haben. Wenn man laut genug darüber jammert, wie unterdrückt man ist, bekommt man Medienangebote, Buchverträge, Geld und gesponserte Podcasts. Das ist die Masche, die diese Leute ausgearbeitet haben und die sie spielen mussten.
Indem wir versuchten, die letzten Reste von Fanatismus, Vorurteilen und Rassismus aus der Gesellschaft zu beseitigen, ebneten wir stattdessen einer kleinen Minderheit dieser Betrüger den Weg und ermutigten sie, von der Spaltung zu profitieren, die sie selbst verursacht hatten. Deshalb werden sie nie damit aufhören. Es liegt an uns zu sagen: „Ja, wir als Gesellschaft wollen die Probleme der Ungleichheit, die real sind, angehen. Aber wir werden das tun, nicht indem wir auf unsere Rasse oder ethnische Zugehörigkeit schauen, sondern indem wir uns die Fakten ansehen und an einem Strang ziehen, um sie zu lösen.“
ET: Wollen Sie noch etwas hinzufügen, bevor wir unser Gespräch beenden?
Kisin: Ich erzähle den Menschen immer die Geschichte meiner Großmutter. Sie wurde im sowjetischen Gulag für politische Gefangene geboren, weil ihre beiden Eltern dort saßen. Als sie schließlich entlassen wurden, durften sie in keine große Stadt der Sowjetunion ziehen und mussten in der sibirischen Provinz leben. Die einzigen Menschen, die in den winzigen Städten in diesen Gebieten lebten, waren die ehemaligen Häftlinge und die ehemaligen Wächter der Konzentrationslager. So lebten die Gulag-Wächter und die Gulag-Häftlinge Seite an Seite.
Als Josef Stalin 1953 starb und später die Verbrechen seines Regimes aufgedeckt wurden, brachten sich viele Wächter in der kleinen Stadt meiner Großmutter um. Der Grund dafür war: Sie hatten sich erlaubt, keine Ahnung von dem zu haben, was sie taten, und zu glauben, dass diese Menschen, die sie in diesen Lagern schlugen, folterten, ermordeten und vergewaltigten, es verdienten.
Sie hatten sich erlaubt, zu glauben, dass das Parteiensystem, das kommunistische Regime, unter dem sie lebten, wusste, was richtig war, und sie erlaubten sich, ihren eigenen moralischen Kompass und ihr Urteilsvermögen über das, was wahr und unwahr, richtig und falsch ist, zu verwerfen.
Ich verlange von Menschen nicht, dass sie Märtyrer werden und sich für die Wahrheit opfern. Das Einzige, worum ich die Menschen bitte, ist, kein nützlicher Idiot zu sein.
Verwerfen Sie nicht Ihr eigenes Urteilsvermögen über richtig und falsch, über Moral, Wahrheit und Gerechtigkeit, um eines Systems oder einer unterdrückerischen Ideologie willen, aus Bequemlichkeit oder um nicht gefeuert zu werden. Seien Sie kein nützlicher Idiot, denn Sie werden es bereuen.
Konstantin Kisin ist ein russisch-britischer Komiker, Schriftsteller und politischer Kommentator. Er lebt in London und betreibt mit dem Komiker Francis Foster die Sendung „TRIGGERnometry“ auf YouTube. Sein neuestes Buch „An Immigrant’s Love Letter to the West“ erscheint voraussichtlich im nächsten Sommer.
Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times USA unter dem Titel: Konstantin Kisin: In a Society Gone Mad, Don’t Be a Useful Idiot (deutsche Bearbeitung von as)
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