EKD-Chef würdigt Flüchtlings-Engagement von ermordeter Sophia L. und verurteilt Hasskommentare im Netz
Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat das Engagement der ermordeten Studentin Sophia L. für Flüchtlinge gewürdigt. Sophia L. war Mitte Juni auf dem Heimweg beim Trampen von ihrem Studienort Leipzig ins oberpfälzische Amberg mutmaßlich von einem marokkanischen LKW-Fahrer ermordet worden.
Wie die „Junge Freiheit“ schreibt, würdigte der Kirchenvertreter dabei ausführlich das „soziale, politische und gesellschaftliche Engagement“ der 28jährigen. Schon als Schülersprecherin an ihrem Gymnasium in Amberg habe sie einen wesentlichen Anteil daran gehabt, daß der Schule bereits 2009 den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen wurde.
Weiter habe Bedford-Strohm gepredigt, dass die Studentin ganz aus dem Vertrauen gelebt und andere Menschen nicht als potentielle Gefahr, sondern zuerst als Menschen gesehen habe, die als gute Geschöpfe Gottes Mitmenschlichkeit verdienten. „Vielleicht wäre sie noch am Leben, wenn sie aus dem Mißtrauen heraus gelebt hätte“, zitiert die JF den Geistlichen, der im selben Atemzug fragt: „Aber wäre das das bessere Leben gewesen? Hätte es ihr Leben sein können? Hätte es die Liebe und Lebensfreude ausstrahlen können, die einfach zu ihr gehörten und die jetzt Spuren im Leben so vieler Menschen hinterlassen, die nie vergehen werden?“
„Heinrich, mir graut vor dir“
Kritiker der Masseneinwanderung sind ob solcher Worte entsetzt. Bedford-Strohm, der in seiner Rede ebenfalls die sogenannten Hasskommentare verurteilt, die anläßlich des Falls in den sozialen Medien geäußert wurden, „macht aus der toten Sophia eine Märtyrerin des Multikulturalismus“, kommentiert etwa Vera Lengsfeld und kritisiert gleichzeitig, „dass er seine Predigt missbraucht, um politisch-korrekt gegen den angeblichen Hass im Netz zu wettern.“ Sie schreibt auf ihrem Blog unter dem Titel „Heinrich, mir graut vor dir!“:
Von Bischof Bedford-Strohm, ein personifizierter Grund, die Evangelische Kirche zu verlassen, ist man einiges gewöhnt. Er legte im vorauseilenden Gehorsam auf dem Jerusalemer Tempelberg sein Kreuz ab, um muslimische Geistliche nicht zu erzürnen und behauptete hinterher wahrheitswidrig, er sein lediglich einem Wunsch des israelischen Sicherheitsdienstes gefolgt.
Er forderte flächendeckenden Islamunterricht an den Schulen, weil der Islam zu Deutschland gehöre und die Christen bereit sein müssten, sich dem Islam zu öffnen.
Sein Auftritt beim Gedenkgottesdienst für die ermordete Studentin Sophia, die von einem marokkanischen LKW-Fahrer umgebracht wurde, schlägt dem Fass den Boden aus.
Nicht nur, dass er seine Predigt missbraucht, um politisch-korrekt gegen den angeblichen Hass im Netz zu wettern, von dem wir nur erfahren, dass er „unfassbar“ sei, er macht aus der toten Sophia eine Märtyrerin des Multikulturalismus.
Nach einer Würdigung von Sophias Aktivitäten als Flüchtlingshelferin und dem Lob, dass sie in allen Menschen „gute Geschöpfe Gottes“ sah, die Mitmenschlichkeit verdienten, kommen die tatsächlich unfassbaren Sätze:
„Vielleicht wäre sie noch am Leben, wenn sie aus dem Mißtrauen heraus gelebt hätte. Aber wäre das das bessere Leben gewesen? Hätte es ihr Leben sein können?“
Wie bitte, es war besser für Sophia im Vertrauen auf die „guten Geschöpfe Gottes“ eines gräßlichen Todes zu sterben, als sich neben Mitmenschlichkeit auch einen gesunden Realitätssinn zu bewahren? Nein, es wäre besser für Sophia, ihre Familie, ihre Freunde und die Flüchtlinge, die sie noch hätte betreuen können, gewesen, wenn Sophia am Leben geblieben wäre.
Wir brauchen keine Märtyrerinnen, die für den rechten Glauben sterben!
Was Bedford-Strohm predigt, ist politisch-korrektes Kauderwelsch, das mit dem Christentum nicht mehr viel zu tun hat. Denn christlich ist nicht eine idealistisch-schwärmerische Weltsicht des Gutmeinen und Gutdenken über die anderen. Es ist auch nicht christlich, dem anderen unbedingt zu vertrauen und Gutes von ihm zu erwarten. Christi Gebot der Feindesliebe (Mt 5,44) bedeutet nicht, dass man sich dem eigenen Verderben arglos aussetzen soll!
Nüchternheit und Realitätssinn vertragen sich durchaus mit christlichem Ethos. Dazu gehört auch, um die Fehlbarkeit, ja unter Umständen die Schlechtigkeit des Menschen zu wissen. Wenn der Apostel Paulus dazu auffordert, sich nicht vom Bösen überwinden zu lassen, sondern es mit Gutem zu überwinden (Rm 12,21), dann setzt er voraus, dass es Böses gibt, und dann kann und muss man es als solches benennen! Schon aus christlicher Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen!
Bedford -Strohm ist kein geistiger Führer, sondern ein verbohrter Ideologe.
Man sollte ihm weder folgen, noch auf ihn hören.
Und Dushan Wegner schreibt unter dem Titel: „Gutmenschen riskieren das Leben anderer Leute“:
Beim Trauergottesdienst für eine mutmaßlich von einem marokkanischen LKW-Fahrer getötete Tramperin, die sich auch für Flüchtlinge engagiert hatte, sagte Heinrich Bedford-Strohm (Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland) dies:
Vielleicht wäre sie noch am Leben, wenn sie aus dem Mißtrauen heraus gelebt hätte. Aber wäre das das bessere Leben gewesen?“
Mir wird bei diesem Zitat heiß und kalt. Es gibt eine Grenze, die meines Erachtens nicht überschritten werden sollte, eine Trennlinie zwischen gefühligem Wir-haben-uns-alle-lieb und gefährlicher Ideologie. Ich frage mich, ob SPD-Mitglied und Kirchenmann Bedford-Strohm mit diesen Sätzen einen gefährlichen Schritt über diese Grenzen getan hat.
(mcd)
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