Epoch Times: Frau Jascht, wir haben Sie in Wien auf der Corona-Demo am 31. Januar kennengelernt. Diese Demo wurde eigentlich verboten und dennoch sind mehr als 10.000 Leute gekommen. Sie haben sich getroffen, um gemeinsam spazieren zu gehen. Wie haben Sie diesen Spaziergang oder den Tag im Allgemeinen empfunden?
Barbara Jascht: Ganz ehrlich: Es war ein großer Schock für mich, weil ich Österreich nur von der absolut sicheren Seite her kenne oder in meiner Welt so wahrnehme. Dass Österreich ein Ort ist, wo Friede, Freude, Eierkuchen herrscht.
An diesem Tag sind gleich mehrere Kartenhäuser von mir eingestürzt. Es war ein massives Polizeiaufgebot, was ich so noch nie erlebt habe. Ich habe auch begriffen, dass das, was bei uns an diesem Tag los war, in manchen Ländern an der Tagesordnung steht. Wir sind so etwas nicht gewöhnt. Ich stand die meiste Zeit einfach fassungslos da und war mit der Situation absolut überfordert.
Die Hundestaffel wurde aufgeführt und auch vollkommen friedfertige Leute, die alle Regeln eingehalten haben, wurden von der Polizei gezielt gefasst. Sie wurden hinter die Linie geholt, hinter diese Absperrung. Für mich war das ein vollkommen neues Erlebnis – zu erleben wie Plätze abgesperrt werden und wie das organisiert wird. Dass anscheinend eine WEGA [Sondereinsatzkommando der Wiener Polizei] benötigt wird – weil sehr viele Bürgerinnen und Bürger in Österreich wirklich verzweifelt sind und für die Demokratie auf die Straße gehen. Dass die Bürger das vielleicht auch als letztes Mittel sehen, um ihren Umstand deutlich zu machen.
Es war sehr lehrreich. Ich war nur zwei Stunden dort. Es waren sehr lehrreiche zwei Stunden, muss ich sagen. In jeder Hinsicht.
ET: Worin bestehen, nach Ihrer Auffassung, die Versäumnisse in der aktuellen Corona-Politik?
Barbara Jascht: Hier eine Analyse abzugeben ist schwierig. Was ich schonmal auf jeden Fall sagen kann, ist: Ich möchte nicht in der Haut der Politiker stecken. Vermutlich sind viele in der Politik, die überhaupt nicht ansatzweise für diesen Ernstfall ausgebildet sind. Ich meine, wer geht in die Politik und sagt: „So, und jetzt schau ich mal, im Fall einer Pandemie oder im Fall von Krieg, was muss man denn da tun?"
Eines der großen Versäumnisse, die ich wahrnehme, ist die fehlende Bekenntnis, dass das Volk souverän ist. Das Volk bestellt die Politiker und sagt, was die Politiker zu tun haben, um den Willen des Volkes bestmöglich umzusetzen. Auch mit den Dingen, wo ich als betroffene Mutter eines Sohnes im Teenager-Alter nicht das Gefühl habe, noch als Bürgerin anerkannt zu sein, sondern nur irgendwelchen Befehlen zu folgen habe.
Ein weiteres Versäumnis der Politik in der derzeitigen Regierung hier in Österreich ist, sich zu sehr auf Marketingstrategen zu verlassen. Ich komme aus diesem Bereich und für mich ist es total deutlich, dass ein Redaktionsplan für unseren Herrn Bundeskanzler geschrieben wird. Er hat verdammt gute Leute. Ich habe auch dieselbe Vermutung mit seinem Kollegen Söder in Bayern. Entweder schreiben sie voneinander ab oder tauschen sich aus.
Das Versäumnis ist, dass hier mit Marketingstrategien stur weitergefahren wird. Das Volk wird nicht gehört.
Ein anderes der Versäumnisse ist auch das Nicht-Anerkennen der unverhältnismäßigen Maßnahmen. Ich meine nicht, was zu Beginn war oder wo etwas ausprobiert wird. Man kann es nicht wissen. Ich meine das, was jetzt herrscht. Es gibt kein Abwägen der Kollateralschäden, die meiner Meinung nach inzwischen schon überwiegen.
ET: Welche Chancen sehen Sie in der Krise?
Barbara Jascht: Für mich persönlich sehe ich die Chance, mich endlich einmal mit der Verfassung auseinanderzusetzen. Und dass ich dadurch jetzt zu einer politischen Bürgerin geworden bin, sonst wäre ich nicht auf die Demonstration gegangen.
Demonstrationen sind ein Grundwerkzeug einer Demokratie, das habe ich dadurch erkannt. Das ist nicht aufwiegeln, obwohl man natürlich da immer wieder auch die Extreme anzieht. Aber grundsätzlich ist es eines der Werkzeuge und der Grundrechte in einer demokratischen Verfassung.
Ich sehe auch die Chancen, dass wir Bürgerinnen und Bürger hier wieder aktiv werden. Wir waren viel zu bequem. In den 70er und 80er Jahren wurde noch viel mehr demonstriert. Als ich frisch auf die Uni gekommen war, wurde da zu allen Zeiten demonstriert. Gegen Audimax-Besetzungen und gegen dieses und jenes. Die jungen Leute und auch ich sind bequem geworden, weil es ja immer funktioniert hat. Jetzt funktioniert es aber nicht mehr. Jetzt sehen wir aber auch, was da ist – wenn man sagt, es funktioniert, aber man schaut nicht hin.
In einem Unternehmen ist es genau das Gleiche. Wenn es zu lange zu gut funktioniert, verliert man den Anschluss. Und dann besteht die Gefahr, dass man bei den Innovationen etwas verschläft.
Das ist jetzt auch eine der Chancen. Dass wir uns als Gesellschaft neu erfinden, dass wir vielleicht eine neue Art von Form, vielleicht Politik, eine neue Art Verfassung errichten. Und vielleicht ein paar Gesetze hinzukommen, damit man sagt, so etwas darf nicht mehr wieder passieren. Auch wenn das erst in den nächsten Jahren soweit ist.
Eine weitere Chance ist, jetzt zu erkennen, dass das Gute so nahe liegt. Man muss nicht immer um die halbe Welt fliegen. Lido de Jesolo, das war in den Fünfzigern im vorigen Jahrhundert der It-Beach. Man ist mit einem kleinen Puch [ehemalige östereichische Automarke] dorthin gefahren. Dann ist es eben nicht Australien und dann ist es auch nicht Indonesien oder die Vereinigten Staaten. Dieses Entdecken, was es bei uns so Tolles gibt.
ET: Frau Jascht, Sie sind ja nicht nur Business Coach und diplomierte Wirtschafts-Trainerin, sondern auch Diplom-Psychologin. Wie betrachten Sie die aktuelle Lage in der Gesellschaft aus psychologischer Sicht?
Barbara Jascht: Es ist schon Zehn nach Zwölf oder 15 nach Zwölf, was das betrifft. Vor allem unsere Kinder und die Jugendlichen leiden extrem darunter. Sie sind in einer Phase, in der die künftigen Bahnen für ihre Zukunft festgelegt werden. Wir dürfen uns hier auf Langzeitfolgen gefasst machen.
Wir dürfen durchaus unseren Kindern und Jugendlichen zutrauen, dass sie damit ab einem gewissen Punkt umgehen können. De facto ist es so, hinter vorgehaltener Hand – aus den Kinder- und Jugendpsychiatrien oder jetzt auch schon öffentlich – schlagen sie Alarm, sie müssen triagieren. Sie wissen überhaupt nicht mehr, was sie tun können.
Es fliegt endlich auf, dass es viel zu wenig Plätze gibt. Das war schon vorher ein Riesenthema. Die Jugendsuizide sind gestiegen, Jugendliche bringen sich vermehrt um. Das Thema wird normalerweise totgeschwiegen, keiner redet darüber. Es besteht aber in unserer Gesellschaft und auch nicht erst seit gestern.
Was durch die Medien passiert, durch die öffentlich rechtlichen Medien, ist ganz schlimm. Sie lassen eine Gehirnwäsche los. Aus der psychologischen Forschung wissen wir: Wenn man sich dem nur lange genug aussetzt, dann glaubt man irgendwann daran. Es wird mit Bildern unterfüttert, deren Quellen teilweise zweifelhaft sind. Immer wieder werden hypnotische Texte verwendet.
Wenn ich mir die vorgefertigten Reden von unserer Bundesregierung anhöre und wenn man sich mit Kommunikation auskennt, hört man das. Das richtet enorm großen Schaden an. Es sind Ängste da. Es gibt Kinder, die glauben, wenn die Großeltern sterben, haben sie Schuld, weil sie vielleicht den einen Meter Abstand nicht eingehalten haben. Aber auch was mit unserer älteren Generation gemacht wird. Ich höre es so oft in meinem Bekanntenkreis, sie dürfen gerade einmal in der Woche für 30 Minuten zu ihren Eltern oder auch zu der Partnerin oder zum Partner die im Pflegeheim sind. Mit zwei Meter Abstand, mit Maske, 30 Minuten einmal in der Woche.
Da kommen wir also wieder auf die Verhältnismäßigkeit. Wenn man aus Angst zu Tode kommt, ist man auch gestorben. Das wird uns noch lange beschäftigen. Auch, dass die Kinder die Mimik nicht lesen lernen. Wie schwierig es ist, nur von den Augen her zu erkennen, wie die andere Person gerade drauf ist. Das ist natürlich eine spannende Zeit für die psychologische Forschung. Die Kollateralschäden sind inzwischen um ein Vielfaches höher.
ET: Sie coachen Menschen und bringen ihnen bei, Selbstzweifel und Existenzängste zu überwinden. Dabei bringen sie den Menschen auch die buddhistische Lehre näher mit ihren Prinzipien von Karma. Welche Rolle spielt aus Ihrer Sicht das Karma in der Corona-Pandemie?
Barbara Jascht: Die buddhistischen Lehren oder Weisheitslehren bieten uns ein komplett anderes Bild und andere Antworten. Das bisherige, die westliche Sicht, nennt man konventionelle Weltsicht. Es gibt noch etwas, das in den buddhistischen Lehren die ultimative Weltsicht bezeichnet wird. Diese sagt, ganz verkürzt, dass alles, was ich erlebe, von mir kommt und das nichts im Außen existiert, was selbst existent ist.
Das heißt, die Bundesregierung ist insofern nicht aus sich selbst existierend, sonst müssten alle Menschen diese Regierung auf gleiche Art wahrnehmen. Wenn die Regierung so etwas hätte, so wie ich sie wahrnehme, dann müssen das z.B. meine Eltern ganz genauso tun. Das tun sie aber nicht. Denn sie haben ja eine andere Wahrnehmung. Ärzte haben wieder eine andere Wahrnehmung. Söder hat eine andere Wahrnehmung. Oder wer auch immer.
Das bringt uns zu der Frage „Warum bin ich gezwungen gewisse Dinge auf eine gewisse Art und Weise wahrzunehmen?" Ein sehr spannendes Thema.
Jetzt gibt es durchaus Leute, die sagen „Wow, das ist gut! Sie [die Regierung] schützen uns. Das stimmt. Sie passen auf, dass uns nichts mit dem Virus passiert. Na Gott sei Dank! Und Gott sei Dank werden jetzt die Kinder getestet und auch die Leute im Pflegeheim. Gott sei Dank machen sie das so! Und warum gehen die Wahnsinnigen demonstrieren und gefährden uns noch mehr?"
Das ist die eine Sichtweise. Dann gibt es die andere Sichtweise, in der gesagt wird: „Das kann doch nicht sein. Das muss sich jetzt ändern. Unsere Demokratie ist absolut in Gefahr."
Es gibt eine Antwort darauf, warum so etwas wie diese Corona-Pandemie entstehen kann. Mit den ganzen Freiheitseinschränkungen und mit alldem, was wir hier erleben. Jeder kann jetzt damit anfangen, was er will. Geshe Michael Roach, mein Lehrer, von dem ich viele Jahre lang lernen durfte, ist eine äußerst interessante Persönlichkeit. Ein Amerikaner und der erste Westler, der den Geshe Titel nach über zwanzigjährigem intensivem Studium erhalten hat.
Auf die Frage „wie erklärt man das Karma oder die karmischen Prinzipien“ ist seine Antwort: „Das ist die Auswirkung von unserem Ego-getriebenen Leben."
Das ist natürlich Hammer, oder? Und da finden sich wahrscheinlich viele Leute. Das heißt, dass trotz alledem unser Geist immer „Ich, ich, ich“ sagt. Oder wahrscheinlich auch jetzt die Herausforderung „Das ist meine Freiheit … das ist mein Ding." Man sieht oft nicht, wie betroffen andere sind.
Die Antwort ist, dass man nichts erleben kann, was man vorher nicht selbst gedacht, gesprochen und getan hat. Wenn wir alle mehr und mehr darauf achten würden, wo wir die Freiheit von anderen einschränken – wo sorgen wir dafür, dass jemand vielleicht sein Geschäft nicht mehr ausüben kann? Auch, wenn es nur gedanklich ist.
Und hier werde ich bei mir absolut fündig. Ich muss sagen, die Gedanken, die ich den einzelnen Regierenden angedeihen lasse, sind karmisch nicht korrekt. Und tatsächlich ist das etwas, was das ganze Rad wieder am Laufen hält.
Damit komme ich wieder auf diese Demonstration, auf dieses Erleben zurück: Ich habe versucht, dass ich auf die Demonstration gehe und empört sein darf, aber nicht wütend und nicht hasserfüllt. Auch die Polizisten machen nur ihren Job und sind darüber nicht unbedingt glücklich. Sehr viele sind nicht glücklich darüber, dass sie das zu tun haben.
Wir können bei uns selber anfangen und sagen „Gut, es gibt jetzt diese Situation“. Die Geschichte lehrt uns, dass es immer irgendwann aufhört. Im Buddhismus sagt man „Auch dieses wird vorübergehen“. Wenn wir das alle mit einem gelassenen Geist schaffen, wäre es gut. Deshalb ist die Meditation wichtig, weil sie für einen gelassenen Geist sorgt.
Wir können uns die Frage stellen: Wie komme ich besser durch eine Krise? Mit einem gelassenen Geist oder mit einem aufgeregten Geist? In den buddhistischen Prinzipien steht „vermeide sinnlose Rede“. Wozu immer wieder das Ding aufkochen? Weil man es damit am Leben hält. Und in dieser Spannung befinden wir uns. Was tue ich, was unterlasse ich? Das ist einer der großen Fragen. Wo engagiere ich mich? Sollte ich zum Rechtsanwalt gehen? An welcher Stelle sollte ich sagen, „das ist wirklich nicht in Ordnung“. Und wo sollte ich mich besser zurückziehen und im Frieden sein, nach Innen gehen?
Es ist spannend, dies vom karmischen Standpunkt her zu betrachten.
Wenn es so wäre, dass diese Corona Pandemie oder die Maßnahmen der Regierung die Wirtschaft vollkommen zugrunde richten, dann dürfte es überhaupt keine Wirtschaft mehr geben. Aber das stimmt nicht. Es gibt etliche Wirtschaftszweige, die boomen. Das ist spannend. Sie boomen. Man sagt, „hier geht gutes Karma auf“. Gutes Karma oder schlechtes Karma geht dann auf, wenn die Umstände passen. Das heißt, wenn alles passt, dann geht das schlechte Karma auf – jetzt offensichtlich geht für viele Leute mieses Karma auf. Weltweit. Und die Chance ist, dass da auch sehr viel gereinigt wird. Denn wenn es dann einmal aufgegangen ist, ist es verblüht und es ist erledigt. Ich kann nur jedem empfehlen, vielleicht tiefer in die Materie einzutauchen.
ET: Wie stellen Sie sich ein Leben nach der Pandemie vor?
Barbara Jascht: Es bringt mich dazu, mir mehr Gedanken zu machen, was ich gerne hätte. Ich glaube, ganz wichtig ist hier die Kraft der Gedanken, das Ausmalen einer schönen Zukunft. Ich könnte mir gut vorstellen, dass mein Leben langsamer wird. Seit meinem 19. Lebensjahr bin ich fast permanent „on the road“, ursprünglich war ich Berufsmusikerin, dann Trainerin und jetzt bin ich auch viel mit meiner Firma unterwegs.
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass wir bewusster werden und die kleinen Dinge schätzen – das klingt kitschig, aber dieses „Ach, ich kann in ein Lokal gehen. Und sie haben sogar etwas zu essen für mich“ und „Ich muss mich nicht registrieren und ich muss keine Maske tragen. Ich kann wieder Lippenstift tragen." Oder: „Ich kann ein Geschäft betreten, ohne dass ich mich beobachtet fühle." Die Begegnungs-Qualität wird eine Zeit lang brauchen, um wieder zu gedeihen, auch die Freude am Zusammensein.
Ich hoffe, dass sie verstärkt wird und dass nicht jeder sagt „Meins!", sondern, dass wir wieder mehr Freude aneinander haben, an der Gesellschaft der anderen.
ET: ... die Wertschätzung voreinander zurückgewinnen und vielleicht auch wieder zurück zur Tradition, zurück zu Werten finden.
Barbara Jascht: Was auch immer Tradition ist. Es besteht auch die Gelegenheit, dass sich Traditionen umschreiben. Es wird etwas passieren. Wir sind jetzt mit einer Wucht in die Digitalisierung hineingeschlittert. Auf einmal funktioniert Psychotherapie via Zoom oder Skype. Gott sei Dank passiert das jetzt. Das ist ganz, ganz wichtig.
Große Änderungen wirbeln auch immer extrem viel Staub auf. Das soll auch Mut machen. Wenn unsere Politiker gewusst hätten, was auf sie zukommt, könnte es sein, dass vier Fünftel von ihnen gesagt hätten „Ich gehe lieber in die Privatwirtschaft“. Sie haben es sicherlich nicht einfach.
ET: In Österreich gilt ja die Pflicht FFP2-Masken zu tragen und diese kommen überwiegend aus China. Durch die Maskenpflicht wird die Produktion in China angekurbelt. Andererseits ist die Kommunistische Partei Chinas für ihre Menschenrechtsverletzungen, beispielsweise die seit 21 Jahren anhaltende grausame Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden bekannt. Wie betrachten Sie diese Situation?
Barbara Jascht: Es fliegt nur das auf, was sowieso die ganze Zeit passiert: China kauft die Welt auf. Ein Großteil unserer Kleidung kommt aus China und wird dort produziert. Das heißt, die Masken sind nur die sichtbare Spitze des Eisbergs. Das sage ich auch auf die Gefahr hin, dass mir jetzt Facebook und alles abgedreht wird.
Es sind hier so viele Missstände und wir sind sehr überfordert mit diesen ganzen Zusammenhängen und mit diesen Auswirkungen. Diejenigen, die dafür verantwortlich sind, dass diese Masken bestellt werden und dass wir per Verordnung verpflichtet sind, nur diese Masken zu tragen … wie soll ich sagen … Sie müssen es mit sich selbst ausmachen. Wenn so etwas wie die karmischen Prinzipien wirken, dann wird es hier eine Auswirkung geben.
Absolut nicht in Ordnung ist, dass wir vom Leid der Menschen profitieren. Doch da müssen wir genauso bei den großen Modeketten anfangen, bei der ganzen Elektronik und und und. Somit schließt sich wieder dieser Kreis. Vielleicht ist das, was jetzt passiert, eine große Chance in einen positiven Minimalismus hineinzugehen. Uns von diesen materiellen Gütern, von diesem „mehr, mehr, mehr, es muss wachsen, wachsen, wachsen“ zu trennen. Wir sehen: Nein, das muss es nicht. Es muss nicht.
Vielleicht können wir alle oder diejenigen, die das wollen, auch ein Stück weit ein neues Charakterbild und Wertebild gestalten und bewusst in dieses „Weniger“ hineingehen. Hier haben die Lockdowns vielleicht schon Wirkung gezeigt. Man muss etwas mindestens 30 Tage lang tun, damit sich eine neue Gewohnheit bildet. Wir müssen nicht jeden Tag ein Geschäft betreten. Wir müssen nicht das zehnte T-Shirt vom Massenhersteller kaufen. Wir müssen nicht zu viel Lebensmittel haben und diese dann wegschmeißen.
Menschen Schaden zufügen, ist nie eine gute Idee, genauso wie Tieren. Darum sagt man auch im Buddhismus „zu meinem Wohle und zum Wohle aller fühlender Wesen möge ich das Richtige tun“. Ob das richtig ist, werden wir nicht wissen. Aber wir können uns tagtäglich bemühen.
Wenn ich etwas unbewusst mache, dann wiegt das bei Weitem nicht so schwer, wie wenn ich es bewusst und mit voller Absicht mache. Vielleicht auch noch mit der Absicht, mich persönlich zu bereichern. Da kann ich nur sagen „Gratuliere!" Diese ausgleichenden Wirkungen sind da und sie werden irgendwann einmal ihr Pendant finden – und im eigenen Leben wirksam werden.
ET: Vielen Dank, Frau Jascht, für das Interview.
Barbara Jascht: Sehr gerne. Danke sehr.
Das Interview führte Ani Asvazadurian
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