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Meinung

Burda warnt vor Digitalkonzernen: „Ich bin völlig ratlos, warum die Linke nicht aufsteht und brüllt“

Der Münchener Medienunternehmer Hubert Burda sieht keinen Vorteil in zu großen Konzernen. Er warnt davor, dass Deutschland in der Digitalwirtschaft vollkommen den Anschluss verliert. Die Chinesen und Amerikaner nähmen die Europäer "nicht ernst, weil wir im Internet nicht vorkommen".

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Amazon, Google und Facebook: Das US-Justizministerium will untersuchen, ob große Online-Plattformen den Wettbewerb behindert haben.

Foto: Reed Saxon/AP/dpa

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Der Münchener Medienunternehmer Hubert Burda warnt vor der Macht der Digitalkonzerne Google, Facebook, Amazon, Apple und Microsoft. „Größere, wertvollere Unternehmen hat es nie gegeben. Ich bin völlig ratlos, warum die Linke nicht aufsteht und brüllt“, sagte Burda dem „Handelsblatt“.
Die Chinesen und Amerikaner nähmen die Europäer „nicht ernst, weil wir im Internet nicht vorkommen“. Es könne ja sein, dass US-Präsident Donald Trump eines Abends „so sauer ist, dass er den Deutschen einfach mal das blöde Internet abstellt. Entweder wir kriegen richtige Firmen in der Digitalwirtschaft hin oder Europa bleibt in der Hutschachtel“, so der Verleger von „Bunte“ und „Focus“ weiter.

Burda hofft auf EU-Kommission

Hoffnung setzt er auf die neue EU-Kommission, die in Digitalfragen viel schlagkräftiger sei und die künftig größere Allianzen ermöglichen müsse: „Entweder wir kriegen richtige Firmen in der Digitalwirtschaft hin oder Europa bleibt in der Hutschachtel. SAP reicht da nicht“, sagte Burda. Ohne Partner könnte Burda keine Suchmaschine gegen Google setzen.
Zudem zieht der Medienunternehmer kurz vor seinem 80. Geburtstag am kommenden Sonntag Bilanz. Seine Botschaft an die junge Generation: „Ich bin so viel auf die Schnauze gefallen, macht einfach weiter“, so der Verleger. In einer Dynastie gehe es um die „Weitergabe von Begabung“.
Es dürfe nicht jenes Wissen verloren gehen, das durch unendliche Kämpfe entstanden sei. Seine Eltern Franz und Aenne Burda beispielsweise hätten sich gegenseitig immer getrieben und nie etwas geschenkt: „Da war so viel Zunder in der Bude“, so der Medienunternehmer weiter.
Der ideale Verleger müsse die Technologie verstehen und beherrschen. „Die größten Fehler in Verlagen passieren, wenn Verleger keine Ahnung von Technik und Journalisten keine Ahnung vom Verlag haben“, sagte Burda dem „Handelsblatt“. (dts)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.

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