Broder über Maas: „Wegen Auschwitz in die Politik. Oder umgekehrt?“
Vor wenigen Tagen besuchte Außenminister Heiko Maas die KZ-Gedenkstätte Auschwitz. Sein Anliegen sei es nach eigener Aussage, die Erinnerung an die Gräueltaten der National-Sozialisten für nachfolgende Generationen wach zu halten. Immerhin sei er, wie er bei seinem Amtsantritt im März betonte, „wegen Auschwitz in die Politik“ gegangen.
„Achgut“-Herausgeber Henryk M. Broder konnte nicht umhin, die vergangenen außenpolitischen Gebaren der SPD-Funktionäre Steinmeier, Gabriel und Maas in diesem Zusammenhang nochmal aufzurollen und schreibt:
„Es ist noch nicht lange her, dass Bundespräsident Steinmeier das Grab von Jassir Arafat besucht, einen Kranz niedergelegt und sich vor dem toten ‚Rais‘ verbeugt hat.“ Nach Angaben der deutschen Vertretung in Ramallah sei es „das erste Mal, dass ein deutscher Bundespräsident den früheren Präsidenten (der Palästinener) auf diese Weise“ ehrte.
Unvergessen für Broder auch der Besuch von Sigmar Gabriel in seiner Rolle als deutscher Außenminister in Israel, als er ein Treffen mit Vertretern regierungkritischer Organisationen einem Termin beim israelischen Ministerpräsidenten vorzog.
Dass Maas nun ausgerechnet wegen Auschwitz in die Politik gegangen ist, bezeichnet Broder frech als „einer der Kollateralschäden der Geschichte, die man so hinnehmen muss wie den Verlust der deutschen Ostgebiete infolge von WK 2.“ Weiter mutmaßt er: „Ohne Auschwitz wäre Heiko Maas vielleicht ein passabler Jurist geworden.“ Für Broder ist das zumindest „ein Grund mehr, die Alliierten immer wieder zu fragen, warum sie die Mordfabrik nicht bombardiert und die Befreiung des Lagers den Russen überlassen haben.“
Maas hatte als erster Außenminister seit 26 Jahren Auschwitz besucht. Ins Gästebuch trug er ein: „Die Hölle auf Erden – sie war eine deutsche Schöpfung namens Auschwitz.“ Und weiter betonte er: „Wir brauchen diesen Ort, weil unsere Verantwortung nie endet.“
Broder dazu: „Wirklich? Gehört es zu der nie endenden Verantwortung, dass die Bundesregierung ein EU-„Gesetz“ mitträgt, das deutsche Firmen verpflichtet, sich den US-Sanktionen gegen den Iran zu widersetzen? War der Besuch von Sigmar Gabriel im Iran, nur Tage nach dem Bekanntwerden des so genannten Atom-Abkommens mit dem Iran im Juli 2015, Teil der nie endenden deutschen Verantwortung dafür, dass sich der Holocaust nicht wiederholt?“
In der Tat habe Gabriel „im Vorfeld seiner Reise den Iran zur Verbesserung seiner Beziehungen zu Israel aufgefordert“, schreibt Broder weiter. Allerdings sei ein „besser“ der Komparativ von „gut“ und deswegen sei die Aussage „ein wenig kurz gedacht“.
Für Broder wäre es dann ebenso logisch zu sagen, „die deutsch-jüdischen Beziehungen hätten sich seit 1945 wesentlich ‚verbessert’.“ Das scheint für Broder allerdings nicht der Fall zu sein, denn schließlich habe sich die Bundesregierung auch kein Beispiel an der USA genommen, und ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt. Ganz im Gegenteil, Trump sei dafür noch kritisiert worden.
Maas rede gerne von Verantwortung und als Steigerung dazu von „moralischer Verantwortung“, stellt Broder abschließend fest. „Die Aufnahme eines von den USA ausgebürgerten ehemaligen und inzwischen 95 Jahre alten SS-Mannes war ein „klares Zeichen der moralischen Verantwortung Deutschlands„, erklärte das AA. Aber wofür? Für die deutsch-amerikanischen Beziehungen? Für den Lebensabend von KZ-Wächtern, die beizeiten vor ein Gericht zu stellen versäumt wurde?“, fragt Broder. Nichts als „wohlfeiliges Geschwätz“ sei das, was einzig dazu bestimmt sei, „ein Vakuum namens SPD mit gepökelter Luft zu befüllen.“
(mcd)
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