Dim Sum: Köstlichkeit mit Tradition

Wie die kleinen Teigtaschen Hamburg erobern
Titelbild
Von 23. April 2008

Dim Sum dürfte für die weltoffenen Hamburger kein Fremdbegriff mehr sein. Immer wieder sieht man sie in kleinen süßen Bambuskörbchen serviert auf den Tischen einiger guter chinesischer Restaurants stehen.

In den Augen der Hamburger sind Dim Sum meist gedämpfte Teigtaschen mit vegetarischer oder Fleischfüllung. Die weiße und durchsichtige Teigschale gibt, heiß serviert, weißen Dampf ab, der den Duft des Dim Sum gleich mit in die Nase steigen lässt und den Appetit hervorlockt. Wenn man in eine typische Dim Sum-Teigtasche beisst, fühlt man gleich die weiche und zarte Teigschale auf der Zunge. Zusammen mit der leckeren Fleisch- und der knackigen Gemüsefüllung schmeckt sie einfach ideal als Kleinigkeit für Zwischendurch.

Als mein Mann und ich vor drei Wochen am Abend in dem bekannten chinesischen Restaurant Xiao Xiang saßen, glaubte ich, das beste Dim Sum von ganz Hamburg auf dem Tisch entdeckt zu haben. Vor mir standen zwei Sorten von Teigtaschen in kleinen Dampfkörbchen. Die eine Sorte hatte eine Bärlauch-Fleischfüllung. Und die andere hatte den „Bauch“ voller Stangensellerie und Tofu sowie ein Stück glänzende geschälte Garnele.

Als ich ein zartes warmes Dim Sum-Täschchen im Mund hatte, glaubte ich den Geschmack von ganz Süd-China auf meiner Zunge wiedergefunden zu haben. Es war zart, weich, schmackhaft und knackig zugleich. Die Gaumenfreude hielt bei mir auf wundersame Weise sogar einige Tage lang an. Es war ein weicher, angenehmer und leckerer Nachgeschmack. Ich konnte es mir nicht erklären. Mir selbst als einer Chinesin ist so was noch nie begegnet. Vielleicht hat das gebratene Hirschfleisch mit chinesischer Würze an dem Abend auch seinen Teil dazu beigetragen. Genau kann ich die Ursache nicht mehr herausfinden. Doch ich wünschte mir sehnlichst, das Menü jenes Abends zu wieder holen.

In Wirklichkeit beschränkt sich Dim Sum nicht nur auf gedämpfte Teigtaschen. Es gibt sie auch als Reisnudeln mit unterschiedlicher Füllung, den berühmten Rettich-Reiskuchen, oder gedämpfte oder frittierte kleine Fleisch- oder Fischgerichte. Als Nachtisch findet man unter Dim Sum auch eine ganze Menge, wie zum Beispiel Teigtasche mit süßer Lotuskernfüllung oder den leicht gelbfarbigen luftigen Mala-Kuchen. In einer chinesischen Webseite über Esskultur in China steht sogar geschrieben, dass es über 1.000 Sorten von Dim Sum gibt.

In den Teehäusern in Südchina wie Kanton und Hongkong wird Dim Sum zum großen Teil als Frühstück verzehrt. Die ältere Generation genießt diese Zeit am allermeisten. Bei einer Tasse grünem Tee wird geplaudert und das variantenreiche Frühstück in aller Ruhe und Gemächlichkeit verzehrt. Der jüngeren Generation bleibt wegen des hektischen Alltags dieser Genuss leider meistens vorenthalten.

Text erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 17 (23. Apr. – 29. Apr. 2008)




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