Belgien erlebt neue Runde im Krieg gegen die Weihnacht – „Wintermarkt“ und „Winterspaß“ ersetzen christliche Bezüge
Der niederländische Ausdruck für das Weihnachtsfest ist „kerst“ oder „kerstmis“. Entsprechend gehört der „Kerstmarkt“ in zahlreichen Städten jener Länder, in denen diese Sprache gesprochen wird – neben den Niederlanden unter anderem auch der flämische Teil Belgiens oder auch ehemaligen Kolonien wie Guyana und Surinam –, zur vorweihnachtlichen Tradition.
In mehreren Städten Belgiens soll sich das künftig offenbar ändern. Wie die Zeitung „Het Laatse Nieuws“ (HNA) berichtet, soll der Weihnachtsmarkt in Brügge künftig „Wintermarkt“ heißen – und statt einer Weihnachts- gibt es eine neutrale „Winterbeleuchtung“.
Senator Pol Van Den Driessche von der „Neuen Flämischen Allianz“ (N-VA) nennt die Entscheidung des Handelszentrums der Stadt „unglaublich und unbegreiflich“. Statt vom traditionellen Weihnachtsmarkt künftig von einem „Wintermarkt“ sprechen zu müssen, sei „nicht allein ein lächerlicher Beschluss, sondern auch ein Eingriff in unsere Identität“.
Brügge, so Van Den Driessche, habe eine sehr schöne und alte Tradition, was Weihnachten betrifft. Ob man nun gläubig sei oder nicht, es sei ein Teil der eigenen Kultur. „Ich möchte das nicht irgendeiner dümmlichen Form von ‚Toleranz‘ opfern.“
Piet Vanderyse vom Handelszentrum versteht die ganze Aufregung nicht und markiert den Überraschten. Man wolle sich, so erklärt er gegenüber HNA, lediglich „neutraler aufstellen“. Es sei sogar bereits das zweite Jahr, in dem der Name verändert worden sei. Und man „habe ja nichts gegen die katholische Weihnacht“.
Bewerben der Kunsteisbahn als Argument gegen den Weihnachtsbezug
Der neue Name solle vor allem helfen, jene Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Markt besser bewerben zu können, die nichts mit Weihnachten zu tun hätten – etwa die Kunsteisbahn. Eine solche gibt es allerdings auch auf anderen Weihnachtsmärkten, ohne dass diese dafür ihren Namen ändern würden.
Auf dem Markt würden ja, so versucht Vanderyse die Gemüter zu beruhigen, weiterhin hauptsächlich Weihnachtsartikel verkauft. „Es ist einfach ein allumfassender Name. Die Menschen werden auf nichts verzichten müssen.“
Die Leser von HNA sehen die Sache etwas anders. Die Abstimmung unter dem Artikel weist derzeit einen Anteil von 78 Prozent für diejenigen aus, die eine solche Umbenennung für untragbar halten. Nur 14 Prozent erklären, kein Problem damit zu haben.
Neben Brügge haben auch Brüssel, Antwerpen, Gent und Hasselt ihren Weihnachtsmärkten einen „neutralen“ offiziellen Namen verpasst – die Variationen reichen von „Winterland“ bis zum „Winterspaß“. Leuven hält am „Weihnachtsmarkt“ fest, führt allerdings auch eine Rubrik mit allen Veranstaltungen zum Jahresende unter dem Namen „Winterzeit“.
Der Trend, die Namen der traditionellen Weihnachtsmärkte in solche umzuwandeln, die keinen Bezug zum christlichen Weihnachtsfest mehr erkennen lassen, hat im Laufe der letzten Jahre mehrere Länder Westeuropas erfasst. Auch aus Deutschland gibt es Beispiele.
In bedeutenden Teilen der Öffentlichkeit wird dieser Trend als beunruhigend aufgefasst. In sozialen Medien regt sich zum Teil heftiger Widerstand gegen diese Form des Umgangs mit der Tradition.
Über die Ursachen wird vielfach spekuliert. Dass rein kommerzielle Gründe, wie sie etwa Brügges Handelsfunktionär Piet Vanderyse nennt, die entscheidende Rolle spielen, glauben viele Kritiker dieser Entwicklung nicht – zumal intakte Tradition und Nostalgiemarketing auch werbetechnisch für viele Touristen ein stärkeres Argument darstellen, bestimmte Städte des Weihnachtsmarktes wegen zu besuchen, als beliebige und austauschbare Neubenennungen aus der Retorte.
Auch Ostern und Martinsfest im Visier
Manche meinen in diesen Entwicklungen ein Muster zu erkennen. Vor einigen Jahren hatte eine Buchhandelskette für Aufregung gesorgt, weil sie in der Zeit vor dem Osterfest ein „Hasenfest“ bewarb. Es folgten weitere Anbieter, die Begriffe wie „Frühlingsfest“ verwendeten. An manchen Kindergärten und Schulen wurde auch das traditionelle Martinsfest erst in jüngerer Zeit in „Lichterfest“, „Laternenfest“ oder „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ umbenannt oder als solches beworben. In manchen Regionen ist der Name „Laternenfest“ bereits länger gebräuchlich.
In manchen Fällen haben sich Berichte aus sozialen Medien auch als bloße Gerüchte herausgestellt. Im Jahr 2013 hatten jedoch die Verantwortlichen in einer städtischen Kinderbetreuungseinrichtung im Saarland tatsächlich angekündigt, den Martinsumzug als „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ umzubenennen. So stand es in einem Informationsschreiben. Man hatte die Entscheidung damit begründet, „muslimische Kinder nicht diskriminieren zu wollen“.
Ein Funktionär der Partei „Die Linke“ hatte in diesem Zusammenhang gefordert, das Martinsfest in Kindergärten überhaupt nicht mehr zu feiern, denn Sankt Martin sei „ein katholischer Heiliger“, noch dazu einer mit „militaristischem Hintergrund“.
Kulturmarxisten schieben Muslime meist nur vor
Tatsächliche Beschwerden vonseiten muslimischer Eltern über das Martinsfest hatte es vor Ort zu keinem Zeitpunkt gegeben. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hatte sich damals sogar explizit dagegen ausgesprochen, aus vermeintlicher Rücksicht auf Muslime christliche Fest umzubenennen. Lediglich extremistische Randerscheinungen innerhalb der islamischen Community wie Salafisten oder Anhänger islamistischer Terrorgruppen zeigen regelmäßig eine tatsächliche Feindseligkeit gegenüber Weihnachtsmärkten und anderen Einrichtungen mit christlichem Bezug.
Auch in anderen Fällen, in denen christliche Feste im kommunalen Rahmen umbenannt wurden, wie im Berliner Bezirk Kreuzberg, wurden regelmäßig „Toleranz“ und „Rücksicht auf die muslimische Bevölkerung“ als Begründungen bemüht – ohne dass es zuvor tatsächlich zu Beschwerden aus der Einwanderercommunity gekommen wäre.
Tatsächlich zeigen Beispiele wie Kreuzberg, dass linke und linksextreme Parteien von der SPD über Grüne und „Die Linke“ bis hin zu den „Piraten“ vermeintliche Rücksichten auf muslimische Bevölkerungsteile nur als Vorwand verwenden, um ihren eigenen, von marxistischer und atheistischer Ideologie getriebenen Kampf gegen christliche und nationale Traditionen zu führen. „Toleranz und Rücksichtnahme auf Andersgläubige“ als Begründung für die Verbannung christlicher Traditionen aus der Öffentlichkeit aufzuführen, hilft den meist deutschen Kulturmarxisten ohne Migrationshintergrund, sicherzustellen, dass sich der Volkszorn vorwiegend gegen Einwanderer und Muslime richten wird und nicht gegen sie.
In den USA wird der primär marxistische und militant-atheistische Hintergrund des „Kriegs gegen die Weihnacht“ noch deutlicher. Dort klagen alljährlich atheistische Vereinigungen vor Gerichten gegen die weihnachtliche Dekoration öffentlicher Plätze und die Verwendung des Begriffs „Christmas“ statt „Holidays“ in offiziellen Schriftstücken.
Konservative Präsidenten haben dem „Krieg gegen die Weihnacht“ den Kampf angesagt. So erklärte die Fernsehmoderatorin Barbara Walters zur Weihnachtskarte des damaligen Präsidenten George W. Bush und seiner Frau Laura im Jahr 2007, diese sei „die religiöseste in der Geschichte des Weißen Hauses“ gewesen. Der heutige Präsident Donald Trump hatte bereits in seinem Wahlkampf erklärt, er stehe für ein Amerika, in dem man wieder mit Freude „Frohe Weihnachten“ wünschen werde. Im Vorjahr überraschte seine Frau Melania mit der Präsentation einer Weihnachtsdekoration im Weißen Haus, die in besonders ausgeprägter Weise althergebrachte amerikanische Traditionen betonte.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion