Von der Oper zum Volkslied: „Va Pensiero“
Giuseppe Verdi (1813-1901) war ein italienischer Komponist der Romantik, der vor allem durch seine Opern berühmt wurde. Sein Chorstück Va, Pensiero, der Gefangenenchor, aus seiner 3. Oper Nabucco (um 1841) wurde zu einem beliebten Volkslied Italiens.
Hier eine Aufnahme mit dem Dirigenten und Komponisten Matthias Georg Kendlinger, sowie den von ihm gegründeten K&K Philharmonikern und dem K&K Opernchor.
„Nabucco“ ist die Abkürzung der italienischen Namensform von „Nebukadnezar“, der von 605 bis 562 v. Chr. neubabylonischer König war (auch Nabū-kudurrī-uṣur II., was so viel bedeutet wie „Der Gott Nabū schütze meinen ersten Sohn“, Nabū war der Gott der Schreibkunst und der Weisheit).
Zum einen ist das Streben des jüdischen Volkes nach Freiheit aus der babylonischen Gefangenschaft Thema der Oper. Andererseits will sich „Nabucco“, der sich total selbst überschätzt, selbst zu Gott machen.
Er wird von den Göttern mit Wahnsinn bestraft – und die Hebräer zu harter Arbeit verdammt. Sie beklagen im Gefangengenchor „Va, pensiero“ ihr Schicksal und rufen den Herrn um Hilfe an. Das Libretto, der Operntext, stammt von Temistocle Solera, der sich auf Psalm 137 bezieht.
Als Verdi 1901 starb und sein Sarg durch die Straßen Mailands gefahren wurde, stimmte die Menge das „Va, pensiero“ an. „Die Italiener bezogen das Schicksal der Hebräer, die sich aus Unterjochung nach Freiheit sehnen, auf sich selbst“, schreibt clio-online, das Portal für Geschichtswissenschaften.
Der Geist des Chors atmet den Stolz und die Freiheit, was mit den Idealen des modernen Israel in Verbindung gebracht werden könnte. „Va, pensiero“ bietet eine universelle Botschaft der Freiheit und Heimatsehnsucht, die von vielen Kulturen aufgegriffen wurde. Das Lied ist zu einem Symbol für unterdrückte Völker geworden, die sich nach Freiheit sehnen.
Eine Übersetzung ist:
Zieh, Gedanke, auf goldenen Schwingen,
Zieh und ruhe auf Fluren und Hügeln!
Lass die Sehnsucht den Lauf dir beflügeln,
Bis zu Zions Gebirge und Tal!
Grüß die Ufer des Jordans, die schönen!
Zu dem Tempel des Herrn mögest du dringen!
Ach, die Heimat, nach der wir uns sehnen,
Grüß, Gedanke so süß und voll Qual!
Goldene Harfe der göttlichen Seher,
Warum hängst du so stumm an der Weide?
Schenke Hoffnung und Trost uns im Leide
Und erzähle von glorreicher Zeit.
Auch vom Schicksal geschlagener Hebräer,
Singe Harfe, in klagenden Tönen.
Mit dem Willen des Herrn zu versöhnen,
Schenk uns Hoffnung, zu tragen dies Leid!
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