„Überwachen und belohnen“: Der Samstagskrimi in der ZDF-Mediathek
Der ZDF-Krimi „Überwachen und belohnen“ aus der Reihe Wilsberg erzählt die Geschichte der Stadt Münster und deren Bürger, die in einer digitalen Sozial-Kredit-Welt leben. Ein privates Unternehmen hat zur Überwachung der Bürger Kameras installiert und bewertet deren soziales Verhalten. Positives Verhalten wird belohnt; analog wird negatives Sozialverhalten – indirekt – bestraft.
Wie sich Menschen unter dieser ständigen Überwachung verhalten, was dies für Folgen mit sich bringt, zeigt dieser Krimi verblüffend offen. Dominic Müller führte Regie, der Film hat eine Spieldauer von 89 Minuten und die Erstausstrahlung erfolgte am 20. Februar 2021, bis zum 8.3.2023 ist er noch in der ZDF-Mediathek verfügbar.
Als der Prokurist der Überwachungsfirma, Richard Bundschuh, tot aufgefunden wird, beauftragt seine Freundin Christine Lau im Anschluss Georg Wilsberg herauszufinden, was tatsächlich in dieser Nacht geschah. Offiziell wurde ihr Freund Opfer eines Unfalls mit Fahrerflucht. Doch Christine glaubt dieser Version nicht, vielmehr ist sie sich sicher, dass ihr Freund von seinem Arbeitgeber ermordet wurde – er hinterließ ihr kurz vor seinem Tod eine codierte Nachricht auf ihrer Sprachmailbox.
Und somit nimmt Wilsberg seine Ermittlungen auf. Unterstützung erhält er durch die Kommissarin Springer, den Polizisten Overbeck – der komisch tragischen Figur des Streifens, die zwischendurch immer für einen Lacher sorgt – und Merle, einer begnadeten IT-Hobby-Spezialistin und Verwandten vom Protagonisten Wilsberg. Juliane Hell, die Leiterin des Überwachungsgroßkonzerns, fällt die Rolle der Antagonistin zu, die sie sehr überzeugend spielt.
Die Firma hat nach dem realen Vorbild in China Zugriff auf alle Überwachungskameras in der Stadt und ist zugleich der Betreiber der App, die über viele Lebensbereiche entscheidet. Soziale und gesellschaftliche Aktivitäten führen zu einem positiven, unsoziales Verhalten zu einem negativen Punktestand. Eine Nichtteilnahme am System oder ein negativer Punktestand geht einher mit erheblichen Nachteilen im Leben der Bürger, wie das Ausbleiben von Beförderungen oder dem Karriereende.
Die Freundin des Ermordeten gründete eine Bürgerinitiative gegen dieses Sozialkreditsystem und ihr Freund versorgte sie mit Insiderinformationen. Ekki Talkötter, ein Freund von Wilsberg und ein Befürworter des Systems, lässt sich in die Überwachungsfirma einschleusen in der Hoffnung, entlastendes Material zu finden. Die Bürgerinitiative von Christine ist offenbar unterwandert und die Ergebnisse der privaten Recherchen von Wilsberg zwingen ihn, seine Ergebnisse so schnell wie möglich zu veröffentlichen; er selbst gerät in die Schusslinie der Firma – und ab hier kann ich nur verraten: Den Film unbedingt selbst anschauen.
Im Film wird klar, dass der gläserne Mensch keine dystopische Vorstellung aus dem Reich der Sagen und Mythen ist; vielmehr wird sehr oft im Film China angesprochen und von den weltweit 770 Millionen Kameras sind genau die Hälfte derzeit in China installiert und im Einsatz. Dieses chinesische, voll automatisierte System ist mithilfe von KI zu einem automatisierten Totalüberwachungssystem ausgewachsen, dessen Hunger nach Daten unerschöpflich scheint.
Viele Randnotizen im Film sind bereits heute Realität in China, die Folgen für eine total überwachte Gesellschaft sind noch nicht absehbar, werden aber ebenfalls im Film angerissen. Der Film greift auch eine sehr aktuelle und nicht minder interessante Fragestellung auf: Wie moralisch gefestigt ist der heutige Mensch, sodass diese Systeme verwendet werden könnten, ohne missbraucht zu werden? Wohin soll die Reise – weltweit – gehen? Der Mensch wird mehr und mehr durchsichtiger, der Schutz der eigenen Privatsphäre rückt in immer weitere Ferne; in China ist die Frage der Privatsphäre bereits beerdigt worden und auch in Deutschland stehen die Weichen auf Digitalisierung und die generierten Datenmengen nehmen Tag für Tag zu, auch außerhalb Chinas.
Die filmische Erzählung dieses Samstag-Krimis ist bei Weitem dem Status einer fiktionalen Erzählung entschwunden; man kann diese Geschichte vielmehr als eine übertragene Blaupause aus China auf die Stadt Münster bewerten. Anschaulich wird an vielen Stellen im Film angerissen, was es bedeutet, wenn ein System dieser Art Einsatz findet. „Ein Knopfdruck reicht aus, um einem Menschen alles zu nehmen, was er hat.“, ein Zitat aus dem Film, das den Nagel auf den Kopf trifft.
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