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summa summarum – Von Wilhelm Busch

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

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Oft wohl hätten dich so gerne weiche Arme weich gebettet; doch du standest kühl von ferne, unbewegt, wie angekettet.

Foto: iStock

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summa summarum

Sag, wie wär es, alter Schragen,
Wenn du mal die Brille putztest,
Um ein wenig nachzuschlagen,
Wie du deine Zeit benutztest.
Oft wohl hätten dich so gerne
Weiche Arme weich gebettet;
Doch du standest kühl von ferne,
Unbewegt, wie angekettet.
Oft wohl kam’s, daß du die schöne
Zeit vergrimmtest und vergrolltest,
Nur weil diese oder jene
Nicht gewollt, so wie du wolltest.
Demnach hast du dich vergebens
Meistenteils herumgetrieben;
Denn die Summe unsres Lebens
Sind die Stunden, wo wir lieben.
Wilhelm Busch  (1832 – 1908)

Kommentare

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Ernst Zinterlvor 4 Jahren

Summa conclusio summarum

Und die Stunden, die wir liebten,

Auch wenn sie oft nicht ganz glückten,

Sind der Rest von der gesiebten

Zeit, der oft so rasch entrückten.

Und mit der Erinn'rung Ernte

Füllen wir die dunklen Stunden -

Wenn uns dann jemand kennenlernte,

Findet der Liebe uns verbunden

Dieser Jemand und kann sagen:

Das ist ein Mensch, recht lieb und wert,

Und dann kann's dieser Jemand wagen,

Dass sich sein Herz nach dir verzehrt.

©Ernst Peter Zinterl. Juni 2021