Komm, lieber Mai – Von Christian Adolf Overbeck
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Und laß mir an dem Bache die kleinen Veilchen blühn!
Foto: iStock
An den Mai
Die Bäume wieder grün!
Und laß mir an dem Bache
Die kleinen Veilchen blühn!
Wie möcht‘ ich doch so gerne
Ein Blümchen wieder sehn!
Ach lieber Mai, wie gerne
Einmal spazieren gehn!
Wird mir die Zeit so lang;
Bald werd‘ ich armer Bube
Vor Ungeduld noch krank.
Ach! bei den kurzen Tagen
Muß man sich obendrein
Mit den Vokabeln plagen,
Und immer fleißig sein.
Muß jetzt im Winkel stehn;
Denn draußen in dem Gärtchen
Kann man vor Schnee nicht gehn.
Im Zimmer ists zu enge,
Und stäubt auch gar zu viel,
Und die Mama ist strenge;
Sie schilt aufs Kinderspiel.
Mich Lottens Herzeleid;
Das arme Mädchen lauret
Recht auf die Blumenzeit.
Umsonst hohl‘ ich ihr Spielchen
Zum Zeitvertreib herbei;
Sie sitzt in ihrem Stühlchen,
Wie’s Hühnchen auf dem Ei.
Und grüner draußen wär!
Komm, lieber Mai! wir Kinder,
Wir bitten gar zu sehr.
O komm! und bring vor allen
Uns viele Rosen mit!
Bring‘ auch viel Nachtigallen
Und schöne Kukuks mit!
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Kommentare
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Sehr schönes Lied und Gedicht, was an die eigene Kindheit erinnert. Danke dafür.
Wie wunderbar, für wenige Minuten wieder ein Kind sein zu dürfen! Wir durften es sogar 1945 in der sowjetisch besetzten Zone (Gransee/Krs. Neuruppin) singen.
Mußten wir auch in der DDR auswendig lernen und singen ;-)
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Kommentare
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Sehr schönes Lied und Gedicht, was an die eigene Kindheit erinnert. Danke dafür.
Wie wunderbar, für wenige Minuten wieder ein Kind sein zu dürfen! Wir durften es sogar 1945 in der sowjetisch besetzten Zone (Gransee/Krs. Neuruppin) singen.
Mußten wir auch in der DDR auswendig lernen und singen ;-)